Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
der Grund für das Scheitern seiner Ehe gewesen war. Er hatte Arzt auf Jamaika werden wollen, koste es, was es wolle… Aber diesen Fehler wollte er kein zweites Mal machen. Er musste sich mit den Gegebenheiten abfinden und sich um Davion kümmern.
„Entschuldige. Das tut mir leid. Im Moment sollten wir uns ganz auf deine Studien konzentrieren, damit du fit bist, wenn dein Stipendium bewilligt wird. Was früher der Fall sein kann, als wir dachten. Also, halte dich ran.“
Davion brauchte jetzt seine Unterstützung. Adam wusste, dass der Junge ein großartiger Arzt werden würde, und er durfte ihm seine Karriere nicht durch seine schlechte Laune verbauen.
„Weiter im Text. Betablocker reduzieren die Wirkung von Adrenalin und anderen körpereigenen Stresshormonen.“ Er zählte eine Reihe von Präparaten auf, die sich als besonders wirkungsvoll erwiesen hatten. „Noch Fragen?“
„Ja, eine. Wann regelst du endlich die Sache mit Erin? Du hast ihr das Krankenhaus nun einmal verkauft, mit Brief und Siegel, also finde dich damit ab. Zumal ihr ja nun Nachbarn seid.“
„Sie zieht in das Cottage gleich nebenan?“, fragte Adam betont gleichgültig, obwohl er im Augenblick nur Erin vor sich sah, wie sie morgens aus der Tür treten und die Sonne ihr rotes Haar zum Leuchten bringen würde …
Davion nickte. „Richtig. Sie wird es übrigens gelb streichen.“
Warum musste sie ausgerechnet in dieses Cottage ziehen? Wo er jedes Mal, wenn er aus dem Fenster schaute, direkt in ihr Schlafzimmer sehen konnte? „Okay, mit Gelb kann ich leben.“ Sollte er jetzt etwa Vorhänge vor sein Fenster hängen oder eine Hecke pflanzen, um sich diesen Anblick zu ersparen?
Davion klappte geräuschvoll sein Buch zu. „Lass uns später weitermachen, wenn du jetzt so in Gedanken bist.“
„Bin ich doch gar nicht“, protestierte Adam.
„Oh, doch. Mir kannst du nichts vormachen“, entgegnete Davion und schlenderte grinsend davon.
„Was vormachen?“, hörte er Erin fragen, die plötzlich hinter ihm stand.
Adam sog scharf die Luft ein. „Dass ich Blau liebe.“
„Ist das immer noch ein Problem?“
„Ja. Ein gewaltiges. Jedes Mal, wenn ich Richtung Krankenhaus schaue, springt mich diese Farbe an wie ein Sandfloh. Und ich hasse diese Biester.“
„Deshalb bin ich hier. Um künftige Sandfloh-Attacken zu vermeiden. Ich wollte gerade ein Stück spazieren gehen und mir dabei überlegen, wohin ich eine kleine Reithalle für die Kinder bauen könnte. Und Sie diesmal vorab über mein Vorhaben informieren. Damit Sie sich darauf einstellen können und nicht wieder von plötzlichen Veränderungen angesprungen werden. Vielleicht haben Sie ja eine Idee, wo die Halle Sie nicht stört.“
„Würden Sie tatsächlich einen Vorschlag von mir annehmen?“
Sie lächelte. „Möglich. Und vielleicht hätte ich Sie auch schon bei anderen Dingen um Rat fragen sollen. Aber … wissen Sie, als ich den Kaufvertrag in der Tasche hatte, da habe ich mich mit all meiner Kraft darauf gestürzt. Diese Klinik ist so wichtig für mich. Schon seit meiner Kindheit träume ich davon. Das Algernon Glover Hospital For Children. Dennoch hätte ich mehr Rücksicht auf Ihre Gefühle nehmen müssen, denn ich weiß jetzt, dass der Beginn meiner Träume das Ende der Ihren bedeutet, und das tut mir ehrlich leid.“
„So leid, dass Sie die Klinik wieder weiß streichen?“
„Sie sind wirklich schrecklich konservativ.“
„Ja, das bin ich wohl.“ Er hatte sich nie so eingeschätzt, aber nachdem Erin es ausgesprochen hatte, sah er, dass sie recht hatte. Und auch, dass diese konservative Einstellung ihn langweilig machte. Zumindest verglichen mit Erin. „Eigentlich sollte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Sie haben vermutlich erwartet, dass ich mich über den Verkauf und Ihre Pläne freue. Stattdessen habe ich ständig an allem herumgenörgelt. Aber, wie schon gesagt, das hat nichts mit Ihnen persönlich zu tun, Red. Ich denke, Ihre Idee ist bewundernswert, obwohl ich immer noch glaube, dass das hier der falsche Ort für Ihre Träume ist.“
„Abwarten. Ich träume nämlich nicht von einem konservativen Krankenhaus.“
„Was die Idee mit der Reithalle ja hinreichend beweist.“
„Ach, die ist nur ein kleiner Teil davon. Ich möchte auch Radfahrwege anlegen und ein seetüchtiges Boot kaufen. Ich möchte einen Strand haben, an dem die Kinder im Meer waten und Picknicks veranstalten können. Und vielleicht einen kleinen Streichelzoo …“
„Das hört sich
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