Julia Ärzte zum Verlieben Band 52
eingelullt vom monotonen Brummen des Motors.
Das Nickerchen auf der Fahrt nach Hause genügte, um ihre Akkus wieder aufzuladen. Apfelscheiben und Cracker, die Leah ihnen hinstellte, waren schnell verputzt, und als sie das Spielzeug sahen, das Leah und Gabe hoffnungsvoll gekauft hatten, stürzten sie sich glücklich darauf.
Leah nutzte die Gelegenheit. „Nun erzähl“, bat sie. „Wie hast du das geschafft?“
„Nachdem wir in Mexico City gelandet waren, rief mich David an. Der Richter hatte eine vorläufige Anhörung anberaumt. Ich wollte dort sein, um unseren Fall selbst vorzutragen und seine Fragen zu beantworten. Also flogen wir sofort weiter nach Ciuflores. Die von David beauftragten Privatdetektive hatten ein paar ziemlich unangenehme Informationen über Jorge herausgefunden. Nachdem sie dem Gericht vorlagen, entschied der Richter zu unseren Gunsten. Ich hatte eigentlich vor, mit dir zusammen wiederzukommen, damit wir sie gemeinsam hätten abholen können, aber David meinte, eine weitere Trennung wäre nicht gut für die Kinder. Und da sind wir.“
„Woher hatte David das Geld, Privatdetektive zu engagieren? Das war bestimmt nicht billig.“
„Ich habe gehört, dass ihm ein anonymer Spender Geld zur Verfügung gestellt hat“, meinte er achselzuckend und mit Unschuldsmiene. „Aber wie gesagt, es ist nur ein Gerücht.“
„Ich sollte dir böse sein, dass du mich nicht eingeweiht hast, aber das bin ich nicht.“ Leah stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. „Ich bin nur froh, dass du wieder hier bist, Gabe.“
Gabe sah sie zärtlich an. „In nächster Zeit, wenn nicht für Jahre, wird es bei uns ziemlich turbulent zugehen. Und bestimmt wird es nicht immer leicht, aber eins verspreche ich dir: Ich werde darauf achten, dass wir Zeit für uns haben.“
Sie schlang ihm die Arme um den Hals. „Ich liebe dich, Gabe.“
Laute Kinderstimmen rissen sie aus der trauten Zweisamkeit. Anna und José schienen unterschiedlicher Meinung zu sein. Leah blickte zu ihnen hinüber und lachte unterdrückt. „Vielleicht solltest du dir gut überlegen, ob du deine Reisen für die Stiftung reduzierst“, neckte sie ihn. „Im Flugzeug hättest du wenigstens eine Zeit lang Ruhe.“
„Sicher“, gab er ihr recht. „Trotzdem bin ich lieber bei meiner Familie.“
„Und wir bei dir“, flüsterte sie und küsste ihn liebevoll.
– ENDE –
Verliebt in den feurigen Dottore
1. KAPITEL
Stell dich deiner Angst.
An jedem einzelnen Tag stellte Susan sich ihrer Angst. Tagtäglich musste sie Entscheidungen über Leben oder Tod treffen. Sich vom Turm des London Victoria Hospital abzuseilen, um Spenden zur Finanzierung von Spezialgeräten für die Notaufnahme zu sammeln, sollte dagegen eigentlich ein Kinderspiel sein. Sie hatte eine lange Liste an Unterschriften von Sponsoren, und es ging um eine Menge Geld. Sie musste es tun, das stand außer Frage. Wie könnte sie sich jetzt noch drücken?
Doch dann schaute sie über den Rand hinunter. Dort gab es ein weißes Steingesims und danach … nichts.
Fünfundsiebzig Meter.
Vor zwei Monaten in ihrer Abteilung hatte Susan es für eine großartige Idee gehalten. Aber hier und jetzt fand sie, dass dies die dümmste und blödeste Idee war, die sie je gehabt hatte. Vorsichtig warf sie noch einen Blick auf den Dachrand, in der Hoffnung, dass durch irgendeinen Zauber der Abgrund nicht mehr ganz so erschreckend aussehen würde.
Leider war dies nicht der Fall.
Susan konnte sich überhaupt nicht vorstellen, rückwärts über diese Kante zu steigen. Gut, sie trug ein Klettergeschirr und einen Helm. Die Seile waren gesichert, und die Experten würden sie bestimmt nicht fallen lassen. Sie musste nur rückwärts über den Dachrand steigen und an der Gebäudewand heruntergehen.
Trotzdem bewegten sich ihre Füße keinen Zentimeter.
„Es ist okay, Susan. Du schaffst das. Nur ein kleiner Schritt rückwärts.“
Über den Rand.
Es gelang ihr nicht einmal zu antworten. Es war der Kletterlehrer, der ihr vorhin genau erklärt hatte, was sie tun musste, um von der Turmspitze bis nach unten zu kommen. Susan war wie gelähmt.
Wieso um alles in der Welt hatte sie sich dazu bereit erklärt, sich ausgerechnet als Erste abzuseilen? Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Warum hatte sie geglaubt, eine solche Aktion würde ihr Selbstvertrauen stärken? Ich muss vollkommen verrückt gewesen sein, dachte sie. Das schaffe ich nicht. Niemals.
Da erschien ein anderer Mann neben
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