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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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schien.
    Im Laufe des Abends stellte Joss Melissa unzähligen Leuten vor, deren Namen sie gar nicht alle behalten konnte. Sie versuchte, sich wenigstens die der Krankenschwestern und anderen Klinikangestellten einzuprägen. Joss spielte den galanten Gastgeber und blieb den ganzen Abend an ihrer Seite, wofür Melissa ihm sehr dankbar war.
    Und dann war endlich der Augenblick gekommen, den sie so herbeigesehnt und zugleich so gefürchtet hatte. Auch diesmal war Joss es, der die Vorstellung übernahm.
    „Melissa, das ist Dex.“
    Sie schenkte dem Mann, der mit sichtlichem Widerstreben zu ihnen herübergekommen war, ein erwartungsvolles Lächeln. Vor Aufregung schlug ihr das Herz bis zum Hals. Das also war er, ihr kleiner Bruder! Zwei Jahre lang hatte sie nach ihm gesucht, und nun hatte sie ihn endlich gefunden. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten.
    „Willkommen in Didja.“ Seine Worte klangen höflich, waren jedoch ohne jede Wärme.
    „Danke, Dex.“ Melissa musterte ihn verstohlen. Auch er schien nach Ähnlichkeiten zu suchen, als sie schweigend voreinanderstanden. Sein braunes Haar war etwas länger als das von Joss, und er hatte braune Augen wie sie.
    Joss beobachtete die beiden. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war so offensichtlich, dass er keinen Zweifel an Melissas Geschichte hatte. Er konnte die Nervosität seines langjährigen Freundes deutlich spüren, obwohl man sie ihm äußerlich gar nicht anmerkte. Das hier war ein großer Augenblick für Dex, und Joss war froh, dass er dabei war und ihn unterstützen konnte.
    „Du bist also meine Schwester“, brach Dex schließlich das Schweigen.
    Melissa hatte Mühe, den Klumpen in ihrem Hals hinunterzuschlucken. „Ja.“
    „Meine leibliche Schwester?“
    „Das ist richtig.“
    „Na schön.“ Er hob seine Bierflasche an die Lippen und trank einen Schluck. „Viel Spaß auf der Party.“ Damit wandte er sich zum Gehen, doch nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal um. „Oh, und Happy New Year. Ich hoffe, es wird ein angenehmes Jahr für dich werden.“
    „Danke, ebenfalls.“
    Einen Moment später war er in der Menge verschwunden. Melissa schloss die Augen und versuchte, ihr Gefühlschaos unter Kontrolle zu bringen. Verwirrung, freudige Aufregung, Enttäuschung, Furcht, Frustration – alles stürzte auf sie ein.
    Als sie die Lider wieder öffnete, sah sie, dass Joss sie beobachtete.
    „Ist alles in Ordnung?“
    „Ja.“ Sie stieß den Atem aus, den sie unbewusst angehalten hatte. „Ja, es ist alles in Ordnung.“ Melissa ließ ihren Blick über die Menschenmasse schweifen, die sich in den Straßen versammelt hatte. Die meisten Leute hielten wie sie einen Drink in der Hand. Der Pub musste heute das Geschäft des Jahres machen. „Aber ehrlich gesagt hatte ich ein wenig mehr erwartet als das“, fügte sie mit einem Seufzer hinzu.
    „Dex ist sehr verschlossen“, verteidigte Joss seinen Freund.
    „Trotzdem scheint er ein geselliger Mensch zu sein.“ Gerade sah sie, wie er mit einigen Männern zusammenstand und in ihr Gelächter einstimmte.
    „Das ist er auch. Doch sein wahres Ich hält er in seinem Inneren verschlossen. Sie stellen eine Art Bedrohung für ihn dar. Aber er bewundert Sie, dass Sie den Mut gehabt haben herzukommen.“
    Neue Hoffnung stieg in Melissa auf. „Hat er das gesagt?“
    „Nicht mit Worten, aber ich konnte es ihm ansehen.“
    „Wie lange kennen Sie ihn schon?“
    „Seit mehr als zehn Jahren. Wir waren schon während des Medizinstudiums miteinander befreundet.“
    „Dann sind Sie genau der richtige Mann.“
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu. „Wofür?“
    „Um mir zu helfen, ihm näherzukommen.“ Melissa trank den Rest von ihrem Ginger Ale und blickte lächelnd zu ihm auf. „Wollen wir uns weiter unter die Leute mischen? Bestimmt gibt es noch mehr, die mich kennenlernen möchten.“
    Das vertrauensvolle Lächeln, das sie ihm schenkte, und das frohe Strahlen in ihren braunen Augen berührte etwas tief in seinem Inneren. Empfindungen wurden in ihm wach, die er seit Langem nicht mehr verspürt hatte. War es Bewunderung? Eine beginnende Anziehungskraft? Doch mit solchen Gefühlen wollte er nichts mehr zu tun haben. Er wollte sein Leben leben und seine Ruhe vor schönen Frauen haben, die ihm nur Kummer und Ärger brachten.
    Trotzdem blieb er den restlichen Abend an ihrer Seite. Melissa gab sich allen Leuten gegenüber offen und freundlich, und vor allem die Männer begrüßten die neue Ärztin mit

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