Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
Jahresvertrag auch erfüllte und nicht den Mut verlor, wenn sich Dex’ Begeisterung über ihr Erscheinen in Grenzen hielt.
Wieder bewunderte Melissa das Muskelspiel seiner kräftigen Arme, als er ihr Gepäck in ihr neues Zimmer trug. Josiah Lawson schien ein sehr netter und sympathischer Mann zu sein, und sie freute sich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Ihr Interesse an ihm steigerte sich noch, als er seinen Hut abnahm und die Sonnenbrille absetzte. Sein kurzes Haar war von einem dunklen Braun und lockte sich im Nacken. Und dann diese unglaublich blauen Augen, die sie jetzt so seltsam forschend anblickten!
„Hier ist Ihr zukünftiges Reich.“ Joss fand es sicherer, seinen Blick auf andere Dinge zu konzentrieren als auf die Frau, die ihn mit einer solchen Intensität ansah. „Die Klimaanlage ist hier, der Schalter für den Deckenventilator an der Wand neben dem Bett. Sie können sich noch ein paar Stunden ausruhen, bis das große Fest steigt. Ich werde die Daumen drücken, dass die Sprechstunde bis dahin beendet ist. Dann stürzen wir uns alle in die Party.“
„Party?“
„Der ganze Ort feiert und freut sich jedes Jahr auf dieses Ereignis.“
„Dann bin ich ja genau zur richtigen Zeit angekommen.“
„Das sind Sie.“ Joss wandte sich wieder zum Gehen.
„Und wie komme ich zu diesem Fest?“, fragte Melissa. „Ich nehme an, es gibt einen Pub?“
„Richtig. Sie brauchen nur dem Strom der Leute zu folgen. Der Pub befindet sich in der Mitte des Ortes, wie das bei uns Aussies üblich ist. Erst wird der Pub gebaut, darum herum dann die anderen Häuser.“
„Klingt vernünftig, wenn man bedenkt, wie heiß es hier ist.“
„Diese Temperaturen werden auch noch in den nächsten sechs Monaten anhalten. Hitze und Mücken, das gehört zum Leben im Outback. Sie werden sich daran gewöhnen.“
„Besser, Sie behalten solche Dinge für sich“, warnte Melissa ihn gutmütig. „Ich könnte sonst meine Entscheidung wieder bereuen.“
„Ah, Sie haben sich vertraglich für ein Jahr verpflichtet und ich habe nicht vor, Sie früher gehen zu lassen, Dr. Clarkson“, meinte er leichthin, doch in seinem Ton lag auch eine gewisse Entschlossenheit.
„Ich habe es ja auch nicht ernst gemeint. Natürlich bleibe ich hier, da brauchen Sie keine Bedenken zu haben.“
„Das ist gut zu wissen.“
Ein kurzes Schweigen entstand. Melissa fand es wunderbar, ihn einfach nur anzusehen. Allerdings schien ihm das etwas unangenehm zu sein, denn er öffnete rasch wieder die Tür. Ein heller Strahl Sonnenlicht fiel ins Zimmer und ließ Joss’ Gestalt wie eine goldene Silhouette aufleuchten.
„Ich lasse Sie jetzt allein“, sagte er.
„In Ordnung. Und vielen Dank auch fürs Herbringen.“
„Keine Ursache, Melissa.“
„Lis“, bot sie ihm mutig an. „Meine Freunde nennen mich Lis.“
„Lis also.“ Er blickte lächelnd auf sie hinab, froh darüber, dass sie sich so leger gab. In einem abgelegenen kleinen Ort wie Didja waren Förmlichkeiten fehl am Platz. „Ach so, Lis, ich könnte Sie eigentlich um halb sechs abholen, bevor Sie sich noch verirren und Gefahr laufen, von einer Horde durstiger Minenarbeiter niedergetrampelt zu werden …“
Joss bereute seine Worte schon, kaum dass er sie ausgesprochen hatte. Wie kam er dazu, ihr das anzubieten? Sie war eine Kollegin, und der Ort war nicht so groß, dass sie den Weg nicht allein finden könnte.
Melissa freute sich über sein Angebot. „Eine gute Idee.“
„Bis später dann.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen. „Und melden Sie sich ruhig, wenn Sie etwas brauchen. Die Leute hier sind sehr freundlich und hilfsbereit.“
Nachdem Melissa die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ging Joss hinüber zur Klinik. Seine Gedanken kreisten um seine neue Kollegin. Sie war außergewöhnlich hübsch, und er hoffte, dass sie keine Unruhe unter die Junggesellen des Ortes brachte.
Es war gut, dass sie seine Einladung angenommen hatte. Er wollte sie nicht nur zum Fest begleiten, sondern auch dafür sorgen, dass sie auf sicherem Weg wieder zurück in ihr Apartment gelangte – allein. Es war schwierig genug gewesen, eine Ärztin zu finden und zu verpflichten, da konnte er keine Männer brauchen, die sie von der Arbeit ablenkten.
Für sich selbst sah Joss keine Gefahr. Schließlich war er in erster Linie nach Didja gekommen, um den Frauen aus dem Weg zu gehen. Seine hübsche Kollegin war für ihn nichts weiter als genau das: eine Kollegin. Und damit war die Sache
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