Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
ließ.
„Du bist mir das Wichtigste auf der Welt“, sagte er mit fester Stimme. „Als ich dachte, dass ich dich verloren hatte, war mein Leben zu Ende. Ohne dich gibt es kein Glück für mich. Ich liebe dich. Ich will dich. Nichts und niemand ist wichtiger.“
„Bist du sicher?“, flüsterte Julie. Ein Sonnenstrahl drang in ihre Seele. „Ich wäre lieber alleine als mit einem Mann zusammen, der mich nur halbherzig liebt.“
Pierre fluchte auf Französisch. „Ich sehe schon, ich muss den Rest meines Lebens damit verbringen, dich von meiner unendlichen Liebe zu überzeugen. Das ist egal, ich kann warten.“
Er küsste sie sanft. „Aber eines Tages hoffe ich, dass du mir glaubst. Und dann, dann werden wir heiraten. Bitte, lass mich nicht zu lange warten“
„Nun, Dr. Favatier.“ Julie wusste, dass sie wirklich einen Menschen gefunden hatte, der sie so liebte, wie sie es immer gehofft hatte. „Dann fangen Sie am besten schnell mit der Überzeugungsarbeit an.“
Einige Wochen später stand Julie neben Pierre und Caroline am Grab von Jacques und Iona. Der Frühling war über das Land gekommen, und der Friedhof war mit blühenden Tulpen übersät. Blütenduft lag in der Luft. Die Vögel zwitscherten, und von den Geräuschen der Stadt war kaum etwas zu hören.
Caroline hakte sich bei Julie unter. „Es ist so friedlich hier“, sagte sie. Die Tränen waren versiegt.
Die junge Frau kniete sich nieder und legte Blumen auf das Grab ihrer Eltern. „ Bonne nuit , Mama und Papa. Ihr könnt jetzt ruhig schlafen. Mir geht es gut.“
Sie stand auf und ging langsam mit Pierre zum Wagen.
„Kommst du, Julie?“, rief Pierre. „Unsere Gäste warten auf uns.“
Julie schaute ihn an. Er sah so umwerfend aus in seinem Anzug. Er war ihr Ehemann, und sie konnte es immer noch kaum fassen. Ihr Brautkleid flatterte in der Frühlingsbrise.
„Geht schon voraus, ich komme gleich.“ Sie beugte sich hinunter und legte ihren Brautstrauß auf Ionas Grabstein.
„Deine Tochter ist eine wunderbare junge Frau“, flüsterte sie und wischte sich eine Träne aus dem Auge. „Pierre und ich werden auf sie aufpassen, als sei sie unser eigenes Kind.“
Sie berührte ihren Bauch. Von ihrer Schwangerschaft war noch nichts zu sehen, aber sie war sicher, dass sie das wachsende Leben in sich spüren konnte.
„Pierre, ich, Caroline, dieses kleine Baby – wir werden alle eine Familie sein. Wir werden oft kommen und euch besuchen“, versprach sie.
Sie stand auf und sah, dass ihr Ehemann und ihre Nichte auf sie warteten. Ihr Herz war voller Freude. Das Leben konnte trotz allem so wunderschön sein.
– ENDE –
Unter dem Wüstenhimmel
1. KAPITEL
Der riesige Affenbrotbaum hatte schon fast alle seine Blätter verloren. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Regenzeit nun bald vorbei sein würde. Sophie steuerte ihren Wagen die holprige Straße entlang. Energisch drückte sie auf die Hupe, um eine riesige Kragenechse zu verscheuchen, die sich mitten auf der Fahrbahn in der Sonne rekelte. Empört plusterte das Tier sich auf und fauchte wütend.
Typisch Mann!
Mit einem gequälten Lächeln ließ Sophie den Blick über die atemberaubende Landschaft gleiten. Eine zerklüftete, in der Sonne rot leuchtende Gebirgskette umschloss das Tal, in dem sie zu Hause war.
Zu Hause – das war die Region Kimberley in Westaustralien. Ein Ort, der erfreulich weit weg lag von Perth und damit von Männern, die es mit der Wahrheit nicht so genau nahmen.
Hier war alles perfekt, selbst die staubige Gibb River Road, die neben dem Fluss entlangführte. Doch was war das? Viel zu nah am Ufer parkte ein Wagen, und ein Mann stand reglos am Wasser.
Schon wieder ein potenzielles Krokodilopfer. Sie seufzte. Ständig machten die Touristen Ärger. Vor allem solche, die stundenlang am Flussufer hockten, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein. Die Besucher hielten an, wo immer es ihnen gefiel, um die wundervolle Aussicht auf die Cockburn-Gebirgskette zu genießen, während ein Einheimischer niemals auf die Idee gekommen wäre, außerhalb der höher gelegenen sicheren Parkplätze aus dem Auto zu steigen.
Sie hielt neben dem schicken Geländewagen und kurbelte ihre Fensterscheibe herunter. „Ist alles in Ordnung?“
Der Mann antwortete nicht, obwohl er ihren kleinen Truck gehört haben musste. Leichtsinnig und dazu noch unhöflich, dachte Sophie verärgert. Schließlich drehte er sich doch zu ihr um und musterte sie herablassend. „Ja, danke.“
Er war
Weitere Kostenlose Bücher