Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
verführerisch um ihre Hüften, während sie vor ihm herging. Ihre braun gebrannten Beine waren nackt und bemerkenswert lang. Er seufzte innerlich. Sie würde unweigerlich sein Leben durcheinanderbringen.
Ihrer angespannten Haltung entnahm er, dass auch sie sich unwohl fühlte.
Dieses intensive Prickeln zwischen ihnen … er konnte es sich nicht erklären. Vollkommen verrückt … Verunsichert schüttelte er den Kopf.
Schweigend führte Levi sie durchs Haus zur Veranda, wo sie gemeinsam mit Smiley und Odette den Sonnenuntergang genossen. Nun ja, von genießen konnte eigentlich nur bei ihrem Bruder und seiner Schwester die Rede sein. Er und Sophie waren damit beschäftigt, sich nicht anzusehen.
Mühsam konzentrierte Levi sich auf sein Bier. Diese Frau war einfach atemberaubend mit ihrem schlanken Hals, den leuchtend blauen Augen und den vollen, verheißungsvollen Lippen, die sich viel zu oft zu einem Schmollmund verzogen. Ihre Haut fühlte sich bestimmt ganz samtig weich an. Was war nur mit ihm los? Wo war der vernünftige, ernste und überarbeitete Arzt geblieben, der er noch letzte Woche gewesen war?
„Odette hat mir erzählt, dass du Hebamme bist.“ Nun schaute sie ihn an, und er stellte fest, dass ihre Pupillen groß und dunkel waren. Irgendwo hatte er gelesen, dies sei ein Zeichen für Erregung. Gab es womöglich doch Hoffnung?
Sie trank etwas von ihrem Bier, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Levi schluckte.
„Hebamme und Gemeindeschwester“, bestätigte sie. „Außerdem Mädchen für alles, wenn es um medizinische Fragen geht.“
Auf einmal wünschte er sich nichts sehnlicher, als krank zu werden. „Hört sich abwechslungsreich an. Bestimmt hast du jede Menge zu tun.“
Ihr Gesicht hellte sich auf. „Ich liebe meinen Job.“
Glückliche Sophie! Auch er war früher begeistert und ausgefüllt von seiner Arbeit gewesen. Doch das war lange her. „Odette sagte, du bist gerade erst aus Perth zurückgekehrt?“
Sofort spürte er, wie die Atmosphäre zwischen ihnen sich wieder abkühlte. Sophie reckte das Kinn vor, zog die Brauen zusammen. Hätte er sich diese Frage bloß verkniffen.
„Ja. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.“ Ihre Stimme klang kalt, vollkommen anders als gerade eben, als es um ihre Arbeit gegangen war.
Sophie stellte ihr Bier ab, wandte sich an seine Schwester. „Die Aussicht hier ist wundervoll, Odette.“ Sie tat so, als sei sie in den Anblick der Landschaft versunken, doch in Gedanken war sie wieder in Perth. Wie hatte sie damals nur so dumm sein können? So etwas würde ihr nicht noch einmal passieren.
Auch wenn Levi auf den ersten Blick ganz attraktiv sein mochte, so war er im Grunde doch genauso ein Typ wie Brad. Er hatte sie ja bereits seine arrogante Seite spüren lassen. Reich, kaltschnäuzig und gleichgültig gegenüber den Gefühlen anderer. Sie hatte sich geschworen, sich niemals wieder auf so einen Mann einzulassen.
Wenn er doch nur aufhören würde, sie anzustarren. Sie spürte genau, wie sein Blick immer wieder zu ihr hinüberwanderte.
Nun ja, sollte er doch. Sie würde ihn einfach ignorieren. Bestimmt lagen ihm in Sydney alle Frauen zu Füßen, doch hier draußen reichte es für einen Mann nicht, nur gut auszusehen.
„Also, was machst du so, Levi?“ Außer mich anzustarren.
Nicht, dass es sie interessiert hätte.
„Ich habe ein äh … Unternehmen in Sydney.“
Ein Angeber aus der Großstadt also. Sie hatte schon an seinen Händen gesehen, dass körperliche Arbeit nicht sein Ding war. Auch wenn er erstaunlich durchtrainiert wirkte.
Er bedachte sie mit einem sarkastischen Lächeln. „Man sieht dir immer deutlich an, was du gerade denkst. Anscheinend wundert es dich, dass ich einen Job habe?“
„Möglich.“ Sie ließ das Thema fallen. Wenn er ihr nicht sagen wollte, womit er sein Geld verdiente, dann sollte er es eben bleiben lassen. Je weniger sie über ihn wusste, desto besser. Kühl drehte sie sich von ihm weg.
Was ihn nicht abschreckte. „Meine Schwester hat mir berichtet, dass du Hubschrauberflüge nicht besonders magst?“
Um nicht unhöflich zu sein, antwortete sie ihm. „Stimmt. Ich fliege nicht gern. Egal, ob im Hubschrauber oder mit dem Flugzeug.“
Er rückte ein wenig näher an sie heran. „Wie schade. Hier draußen wäre es doch bestimmt sehr nützlich, einen Flugschein zu haben.“
„Meine Freundin und Kollegin Kate fliegt. Sie kümmert sich um die weiter entfernt lebenden Patienten. Ich ziehe es vor, auf dem
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