Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
denn ihm war klar, dass Sophie lieber allein sein wollte. Doch sein Verlangen nach ihrer Nähe war stärker. „Der Kaffee ist fertig!“ Fragend sah er sie an. „Oder möchtest du ihn lieber hier draußen trinken?“
Sie stand auf und kam auf ihn zu, wobei jede ihrer Bewegungen Missbilligung ausdrückte. „Danke. Ich komme mit hinein.“
Kein Zweifel, sie wollte so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben. Und auch für ihn wäre es besser, ihr aus dem Weg zu gehen.
3. KAPITEL
Am nächsten Morgen, er war gerade auf dem Weg zum Frühstück, blieb Levi an der Verandatür stehen und beobachtete amüsiert, wie seine Schwester versuchte, William, den Cowboy, zu einem Hubschrauberflug zu überreden. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, mit ihren Gästen die Bungle-Bungle-Felsformationen aus der Luft zu bestaunen und dann ein Picknick am Rande der Tanami-Wüste zu machen. Sophie, die ebenfalls mit am Frühstückstisch saß, konnte ihr Entsetzen nicht verbergen.
Levi war klar, dass ein Hubschrauberflug so ziemlich das Letzte war, worauf Sophie Lust hatte. Doch nachdem sie ihn bemerkt und ihm einen missbilligenden Blick zugeworfen hatte, korrigierte er seine Einschätzung. Der Hubschrauberflug war nur das Zweitletzte auf ihrer Liste. Noch schlimmer fand sie die Vorstellung, mit Levi allein auf Xanadu zurückzubleiben.
Sollte er darüber belustigt oder verärgert sein? Noch nie war es ihm passiert, dass jemand ihm so unverhohlen mit Abneigung begegnet war.
Um sie ein wenig zu provozieren, setzte er sich direkt neben sie, sodass sein Bein ihr Knie unter dem Tisch berührte. Sophie erstarrte. Levi roch den frischen Kräuterduft ihres Shampoos und musste sich zurückhalten, nicht genüsslich an ihrem Haar zu schnuppern.
Ihre Haut schimmerte golden im hellen Morgenlicht. Mit Appetit knabberte sie an ihrem Honighörnchen. Während der vergangenen Nacht hatte Levi stundenlang wach gelegen, weil der Anblick ihrer verführerischen Lippen und ihrer runden Hüften ihm nicht aus dem Kopf gegangen war. Was zum Teufel war nur mit ihm los?
„Guten Morgen, Sophie.“
„Morgen“, erwiderte sie kurz angebunden.
Levi verkniff sich ein Lächeln. Seltsam, wie häufig er in ihrer Gegenwart lächeln musste. „Hast du gut geschlafen?“
„Ja. Danke.“ Sie warf ihm einen wachsamen Blick zu, und Levi beschloss, mit seinem Stuhl ein Stückchen zur Seite zu rücken. Sofort entspannte Sophie sich. Wieso spielte er diese Spielchen mit ihr? Normalerweise war er alles andere als draufgängerisch.
„Und selbst? Konntest du gut schlafen?“
War das eine Fangfrage? Er biss sich auf die Lippen. „Nicht besonders. Ich fand es ungewöhnlich laut draußen. Grillenzirpen, Vogelgeschrei, und dann der Wind …“
Sie zog die Brauen hoch. „Unsere idyllische Umgebung hat dich also wach gehalten? Du Armer! Das hat man davon, wenn man in einem Wildpark Urlaub macht.“ Sie wandte sich wieder ihrem Teller zu. „Der Verkehrslärm bei dir zu Hause ist sicher nichts dagegen.“
Vielleicht sollte er aufhören, Mitleid mit ihr zu haben. Sie war offensichtlich sehr gut in der Lage, sich zu behaupten. Während des restlichen Frühstücks schwiegen Levi und Sophie, während Odette weiterhin mit William flirtete.
Levi rieb sich nachdenklich das Kinn, als sie alle aufstanden, um nach draußen zu gehen. Komischerweise verursachte Sophies Angst vor dem Flug ihm ein ungutes Gefühl.
„Odette?“
Seine Schwester drehte sich fragend zu ihm um.
„Pass gut auf Sophie auf, und denk daran, dass sie nur dir zuliebe mitfliegt. Also, bitte keine Stunts.“
Odette salutierte grinsend. „Jawohl, Herr Kommandeur!“
Sophie sah Levi dankbar an, bevor sie Odette und William zum Hubschrauberlandeplatz folgte.
Zögernd machte Levi sich auf den Weg in sein Zimmer, wo jede Menge Papierkram auf ihn wartete. Doch der unglaublich blaue Himmel über den Kimberleys ließ ihn zögern. Der Tag war einfach zu schön, um zu arbeiten. Und Odette war viel zu schwanger, um einen Hubschrauber zu fliegen. Außerdem hatte Sophie ziemlich unglücklich ausgesehen.
Unglücklich war die Untertreibung des Tages. Sophies Magen zog sich schon bei dem Gedanken an den Flug zusammen. Wie hatte sie sich nur zu diesem Ausflug überreden lassen können?
Steve hatte Odette verscheucht, als sie die Technik des Hubschraubers überprüfen wollte. „Ist schon gut, Odette. Ich lasse doch eine schwangere Frau nicht diesen schmutzigen Job machen. Steigen Sie ruhig schon ein.“ Das sagte er mit
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