Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
Anwesen geworfen hatte.
Je länger sie unterwegs waren, desto unwohler fühlte sie sich. Hatte Levi ihren Sicherheitsgurt auch wirklich richtig verschlossen? Oder war es möglich, dass sie bei der nächsten Kurve gegen die Tür prallte und hinausstürzte? Sophie bemerkte, dass sie schweißgebadet war.
„Landen wir bald?“, fragte sie kläglich.
Levi sah sie an. „In etwa fünfzehn Minuten sind wir bei den Bungles. Hältst du es noch so lange aus?“ Er hörte sich kein bisschen herablassend oder genervt an, sondern schien ehrlich besorgt um sie zu sein. Sophie stellte erstaunt fest, dass seine Stimme sie tatsächlich etwas beruhigte. Als er dann auch noch seine Hand mitfühlend auf ihren Arm legte, wusste sie nicht, ob ihr Herzflattern am Fliegen oder an seiner Nähe lag.
Brad hatte nie so ein Gefühlschaos in ihr ausgelöst.
Tapfer nickte sie. Sie würde einfach die Augen schließen und an etwas Schönes denken. Und tief ein- und ausatmen. Alles würde gut werden.
In diesem Augenblick fing der Motor an zu stottern und verstummte dann plötzlich. Entsetzt riss sie die Augen auf. Es kam ihr vor, als würden sie in Zeitlupe fliegen.
Auf einmal war es vollkommen still. Außer dem Wind und dem Surren der Rotorblätter, die sich nun nur noch durch den Auftrieb drehten, war nichts zu hören. Voller Schrecken bemerkte sie, wie Levi den Steuerknüppel umklammert hielt und mit den Höhenrudern die Balance zu halten versuchte. Wie durch einen dichten Nebel drangen seine Worte in ihr Bewusstsein. „Wir werden wohl zeitnah landen müssen.“ Seine Stimme war ohrenbetäubend laut. Dann schaltete er die Verbindung zu ihr ab und drückte den Knopf des Funkgeräts. Wie erstarrt sah Sophie ihn an, während er mit grimmigem Gesichtsausdruck ihre Position durchgab.
Keinesfalls durfte sie jetzt durch den Plexiglasboden nach unten sehen. Also konzentrierte sie sich auf Levi.
Gleiten. Hubschrauber konnten gleiten, selbst wenn der Motor ausgefallen war. Das hatte Levi ihr erst gestern Abend erklärt, und sie hatte ihm geglaubt. Hoffentlich hatte er sie nicht einfach nur beruhigen wollen … Anscheinend nicht, denn sie fielen nicht wie ein Stein vom Himmel, sondern sanken langsam zur Erde.
Wie hypnotisiert blickte sie zu Levi, der mit versteinertem Gesicht die vielen Knöpfe und Hebel bediente. Er schien fest entschlossen, als Gewinner aus dieser vertrackten Situation hervorzugehen. Sophie war unendlich dankbar, dass er sich in letzter Minute dazu entschlossen hatte, den Hubschrauber zu fliegen. Nicht auszudenken, wenn Odette in diesem Augenblick am Steuerknüppel gesessen hätte.
Schneller und schneller sanken sie nach unten.
Als sie auf den Boden aufprallten, ging ein heftiger Ruck durch den Hubschrauber. Irgendjemand schrie durchdringend, Sophie konnte nicht sagen, ob es Odette oder vielleicht sogar sie selbst gewesen war. Hart prallten sie gegen einen großen Felsbrocken, sodass der Hubschrauber noch einmal herumgeworfen wurde. Dann endlich, in quälender Langsamkeit, kamen sie zum Stehen. Wie durch ein Wunder unbeschadet.
Die ersten Sekunden auf dem Boden waren unheimlicher als die Augenblicke davor. Sophie streckte sich und sah zu Levi herüber. Er saß reglos auf seinem Sitz, die Augen geschlossen, das Gesicht aschfahl. Einen entsetzlichen Moment lang dachte Sophie, er sei tot. Dann allerdings bemerkte sie, wie sein Brustkorb sich hob und senkte. Vor Erleichterung wurde ihr fast übel. Sie griff nach seinem Handgelenk, um seinen Puls zu fühlen. Er ging schnell, aber regelmäßig. Gott sei Dank!
Von hinten war leises Stöhnen zu hören. Schnell drehte Sophie sich um. „Odette? Smiley? Ist bei euch alles in Ordnung?“
„Ich glaube, William ist bewusstlos. Was ist mit Levi? Warum sagt er nichts?“
„Sein Puls ist regelmäßig, aber anscheinend hat auch er das Bewusstsein verloren. Wahrscheinlich, weil wir auf ihrer Seite gegen den Felsbrocken geknallt sind. Dadurch haben sie mehr von der Wucht des Aufpralls abbekommen.“ Beklommen fügte sie hinzu: „Was ist mit dem Baby? Alles okay? Spürst du etwas Ungewöhnliches?“
„Ich glaube, es geht ihm gut.“ Odette schluchzte. „Wir müssen aussteigen. Sofort! Der Treibstoff!“
Hektisch versuchte Sophie, ihren Anschnallgurt zu lösen, doch natürlich klemmte er. In ihrer Panik sah sie sich schon in einem Feuerball verglühen, als plötzlich Levi seine Hand ausstreckte und sie befreite. „Alles in Ordnung. Ich mach das schon.“
Er war also wieder bei
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