Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
Bewusstsein. Gerade rechtzeitig. „Du warst ohnmächtig!“
„Hm.“ Seine Stimme zitterte, und er rieb sich verwirrt die Stirn. Langsam kehrte seine Erinnerung zurück. Mit einem Ruck setzte er sich auf. „Wir müssen hier raus. Sofort!“ Er drehte sich zu Odette um, die bereits versuchte, Smiley wach zu rütteln.
Sophie kletterte über ihren Sitz nach hinten, um Odette zu helfen. „Wach auf, Smiley!“, rief sie ungeduldig. „Los jetzt!“
Smiley blinzelte. „Was ist passiert?“, stöhnte er.
Levi war inzwischen ausgestiegen und hatte die hintere Tür geöffnet. „Darüber sprechen wir später. Jetzt erst einmal raus hier! Ich glaube zwar nicht, dass der Tank explodieren wird, aber sicher ist sicher.“ Er wies auf eine Gruppe Affenbrotbäume in einiger Entfernung. „Odette, Sophie, ihr lauft dort hinüber. Ich kümmere mich um William.“
Odette drehte sich um und humpelte davon, doch Sophie hatte nicht vor, sich herumkommandieren zu lassen.
„Vielleicht sollten wir ihn besser nicht bewegen.“
„Wir haben keine Wahl“, widersprach Levi entschlossen. „William, kannst du deine Zehen und deine Finger bewegen?“
„Mein Bein tut weh.“
„Kein Kribbeln in Armen oder Beinen?“
Smiley schüttelte den Kopf und versuchte aufzustehen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ er sich wieder in seinen Sitz fallen und presste schützend die Arme vor die Brust.
Das zischende Geräusch von Flüssigkeit, die auf heißes Metall tropfte, ließ alle drei zusammenzucken. Levi runzelte die Stirn. „Ich werde dich stützen. Versuch, dich an mir festzuhalten.“ Vorsichtig zog er Smiley aus dem Hubschrauber und stützte ihn auf dem Weg zu der Baumgruppe, dicht gefolgt von Sophie.
Ein erneutes Zischen ließ sie vor Schreck erstarren. „Bin ich froh, dass wir dieses Geräusch vorhin noch nicht gehört haben“, meinte sie seufzend, während Levi William an einem Baum absetzte.
„Sobald die Maschine sich abgekühlt hat, sehe ich nach, ob das Funkgerät noch funktioniert.“ Besorgt sah Levi seine Schwester an. „Ist bei dir alles in Ordnung, Odette? Wie geht’s dem Baby?“
„Ich bin nicht verletzt. Und der Kleine bewegt sich wie immer. Aber was ist mit William? Geht es ihm gut?“
„Ja. Um dich mache ich mir größere Sorgen.“ Er blickte zu Sophie hinüber, die zustimmend nickte und seine Schwester dann zu einem umgestürzten Baum führte, damit sie sich setzen konnte.
„Du musst dich etwas ausruhen, Odette. Wir sind schließlich gerade vom Himmel gefallen.“ Oh Gott! Sie hatten wirklich Glück gehabt! „Babys mögen solche schweren Erschütterungen nicht. Bist du sicher, dass du keine Wehen hast?“
Odette streichelte ihren Bauch. „Nein, alles okay. Es tut überhaupt nicht weh.“
„Prima. Aber setz dich bitte. Ich kümmere mich inzwischen um Smiley.“
„Er heißt William“, erklärte Odette bestimmt. „Smiley hört sich nach einem dummen Jungen an, und das ist er ja wohl nicht!“
Sophie schloss einen Augenblick die Augen. Oje. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Eine verliebte Schwangere.
„Dann eben William “, stimmte sie zu und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
4. KAPITEL
Mit finsterem Blick betrachtete Levi das Hubschrauberwrack. „So etwas darf einfach nicht passieren!“
Typisch Mann, schoss es Sophie durch den Kopf. Ein Perfektionist wie er brachte natürlich kein Verständnis für technisches Versagen auf. Sie selbst war weniger beeindruckt, wusste sie doch, dass man immer mit dem Unerwarteten rechnen musste.
Die anderen schwiegen, und so war es Sophie, die schließlich die entscheidende Frage stellte. „Was ist eigentlich passiert?“
Levi ignorierte sie und wandte sich stattdessen an seine Schwester. „Du hast bei deinem Abflug-Check nichts Auffälliges bemerkt, oder?“
Odette sah ihn schuldbewusst an. „Ich habe den Check ja gar nicht selbst gemacht. Steve hat das übernommen.“
Stirnrunzelnd sah Levi sie an. „Ist schon gut. Es war nicht dein Fehler.“ Die unterdrückte Wut, die in seinen Worten mitschwang und offensichtlich Steve galt, verursachte Sophie eine Gänsehaut.
„Ich kann es nicht fassen, dass ich nicht noch einmal alles überprüft habe, bevor ich losgeflogen bin“, murmelte Levi. „Beim Fliegen darf man sich niemals auf andere verlassen. Ich war verantwortlich.“
Er sah in den strahlend blauen Himmel hinauf. „Hier kriegen wir früher oder später einen Hitzschlag. Kommt, gehen wir dort drüben in den Schatten. Außerdem
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