Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
Smiley legte seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. „Danke, Schwesterherz.“
„Wir haben Glück gehabt.“ Sophie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie hatten wirklich Grund, dankbar zu sein, denn es hätte alles auch viel schlimmer ausgehen können. Bestimmt hatte sie deshalb so nah am Wasser gebaut.
Sophie bemerkte, dass Levi ihren Blick suchte, doch sie ignorierte ihn weiterhin. Wie würden sie eigentlich nach Hause kommen? Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. Hoffentlich nicht per Hubschrauber.
„Ich habe ein Flugzeug für unseren Heimflug organisiert“, erklärte Levi, der anscheinend wieder einmal ihre Gedanken gelesen hatte.
Erstaunt schaute sie ihn an und stellte fest, dass er den Blick noch immer ausschließlich auf sie gerichtet hatte. „Danke“, sagte sie leise.
Das Flugzeug würde zuerst Sophie in der Jabiru Station absetzen und dann weiter nach Xanadu fliegen, wo Smiley ihren Wagen abholen würde. Sophie konnte es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen.
Der Flug dauerte nur kurz. Als sie schließlich wieder in ihrem Haus stand, lehnte Sophie sich erschöpft gegen die Eingangstür und seufzte. Was hatte sie nur getan?
Obwohl völlig übermüdet, gelang es ihr nicht, einzuschlafen. Immer wieder durchlebte sie die Ereignisse der vergangenen zwei Tage und musste erstaunt feststellen, dass Levis Unaufrichtigkeit sie am allermeisten aufwühlte. Natürlich war das lächerlich angesichts der Katastrophe, der sie nur knapp entronnen waren, aber sie konnte es nicht ändern.
Sie würde sich so schnell wie möglich wieder in ihre Arbeit stürzen und sowohl dieses Abenteuer als auch ihre Schwäche für Levi vergessen!
10. KAPITEL
Als Sophie am nächsten Morgen ihre Haustür öffnete, sah sie Levi so lässig an der Veranda der Krankenstation lehnen, als würde das Gebäude ihm gehören. Typisch! Dort stand er, in Designerjeans und mit einer Rolex am Handgelenk, und ihr fiel nichts Besseres ein, als ihn albern anzustarren.
Ihr erster Impuls war, rasch ins Haus zurück zu verschwinden und so zu tun, als sei sie nicht da, doch leider hatte er sie schon bemerkt.
Mit leicht zitternden Händen schloss sie die Tür hinter sich und ging langsam auf ihn zu. Was wollte er schon wieder von ihr? Sie hasste sich dafür, dass sie vor Aufregung bebte.
Die staubige Straße, die eigentlich ziemlich breit war, erschien ihr heute viel zu schmal, sodass sie schon Sekunden später vor ihm stand. Nah genug, um sich von seinem sicher sündhaft teuren Aftershave betören zu lassen. „Was kann ich für Sie tun, Herr Doktor?“
Levi runzelte die Stirn. Seine Stimme klang dunkel, als er sagte: „Nenn mich nicht Herr Doktor und tu nicht so, als würden wir uns nicht kennen!“
Sophie blinzelte. Ach, so tickte er also? Angriff ist die beste Verteidigung? Wie unverschämt!
„Ich hatte gehofft, du wärst längst abgereist.“
Er seufzte. „Was du natürlich unglaublich bedauert hättest.“
„Hm.“ Die Straße war um diese Zeit wie ausgestorben und bot daher keine Ablenkung. Ob Sophie wollte oder nicht, sie musste ihn ansehen. „Sehr witzig.“ Mit einem betont gleichgültigen Schulterzucken versuchte sie, völlige Gelassenheit vorzutäuschen. „Also, was möchtest du?“
„Ich konnte noch nicht abreisen, weil ich auf das Team der Spurensicherung warten muss. Es hat sich herausgestellt, dass der Hubschrauber wirklich manipuliert war. Die Polizei hat offiziell Ermittlungen wegen versuchten Mordes aufgenommen. Ich fand, dass du das wissen solltest.“
Was? Trotz der Hitze lief es Sophie eiskalt den Rücken hinunter. Mutwillige Sabotage? Obwohl eine Schwangere an Bord war?
„Sabotage? Das ist ja furchtbar! Wer um alles in der Welt könnte so etwas tun?“ Verwundert stellte sie fest, dass Levi nicht ansatzweise so überrascht schien wie sie. Offenbar hatte er bereits eine Ahnung gehabt. Die er natürlich nicht mit ihr geteilt hatte. Warum auch?
„Es besteht der Verdacht, dass Steve, der Manager von Xanadu, etwas damit zu tun haben könnte. Seit dem Absturz ist er nämlich wie vom Erdboden verschluckt.“
„Steve?“ Ungläubig schüttelte Sophie den Kopf. „Aber warum? Ich verstehe das alles nicht!“
„Das ist eine lange Geschichte.“
Lange Geschichten brauchten Zeit. Levi würde also noch sehr viel länger in der Gegend bleiben. Sophie war sich nicht sicher, ob sie diesen Gedanken ertragen konnte. „Kein Problem.“ Sie zwang sich, die Hand auszustrecken, und wappnete
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