Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
Mia ihre Lederjacke aus und ging zu Luke Williams, dem Chefarzt der Plastischen Chirurgie, und seiner Frau Lily hinüber, die als Krankenschwester am Harbour arbeitete.
Luca war überrascht, dass Mia unerwartet doch noch auftauchte. Sie trug einen schmalen Jeansrock, der eine Handbreit über dem Knie endete, und dazu in allen Farben des Regenbogens geringelte Overknee-Strümpfe. Ihr schlichtes Top war vorn wie ein Mieder geschnürt und schmiegte sich aufregend an ihre Brüste.
Die langen blonden Haare fielen ihr auf die Schultern, und Luca stellte sich vor, wie er, umhüllt von ihren goldenen Strähnen, die Schnüre des Mieders mit den Zähnen löste. Das erotische Bild weckte ein heftiges Begehren in ihm.
Er ließ den Blick zu der rötlichen Narbe gleiten, die sich deutlich von der hellen Haut ihres Oberarms abhob. Sie erinnerte ihn an jene Nacht und daran, was im Dienstzimmer passiert war.
Und an heute Nachmittag, als Mia mit diesem seltsamen Ausdruck im Gesicht Stan auf dem Weg in den OP nachgeblickt hatte. In dem Moment spürte Luca, dass Gefühle in ihr tobten, die seinen nicht unähnlich waren. Flüchtig war eine Verbindung da gewesen, etwas, das sie teilten, weil sie das Gleiche erlebt hatten.
Luca schob den Gedanken beiseite. Stan lag inzwischen auf der Intensivstation, sein Zustand war stabil. Und Mia hat mich im Schockraum stehen lassen und ist gegangen.
Er trank einen Schluck von seinem Bier, ohne sie aus den Augen zu lassen. Sie lachte über etwas, das Luke gesagt hatte, und schüttelte den Kopf. Ihr seidiges Haar tanzte dabei über ihr Dekolleté, und Luca richtete den Blick unwillkürlich auf den Ansatz ihrer festen runden Brüste.
Mia sah zu ihm herüber, und ihre Blicke verfingen sich. Was er in ihrem las, schürte das Feuer, das in seinem Inneren brannte. Er nahm noch einen Schluck Bier, ohne den Blickkontakt zu brechen. Sie provozierte ihn. Na schön, er liebte Herausforderungen … vor allem, wenn sie im Bett endeten. Luca lächelte vor sich hin, als Lily etwas zu ihr sagte und Mia gezwungen war, zuerst wegzuschauen.
Warum war sie hier? Sie hatte seine Einladung doch vehement abgelehnt.
Weil sie Sex wollte? Oder steckte mehr dahinter? Hatte die Sache mit Stan sie erschüttert? Der kurze Moment, als Luca sie in den Arm genommen hatte? Wollte sie ihm beweisen, dass es nichts zu bedeuten hatte? Oder wollte sie herausfinden, ob es etwas zu bedeuten hatte?
Ein beunruhigender Gedanke, den Luca sofort verdrängte. Was gingen ihn ihre Gefühle an, ihre Ängste, ihre Wünsche und Träume? Er wusste, was er wollte, und dazu gehörte es bestimmt nicht, sich mit der Psyche einer tollen Frau zu befassen, die hier war, um mit ihm ins Bett zu gehen. Was auch immer sie ihm anbieten sollte, er würde es nehmen.
Und ein paar heiße Stunden genießen …
Mia plauderte, lachte, fachsimpelte mit ihren Freunden und Kollegen, gesellte sich mal zu dieser, mal zu jener Gruppe. Doch sie vergaß nicht eine Sekunde, dass Luca da war.
Er hatte noch nicht einmal Hallo zu ihr gesagt, aber sie war sich seiner dunklen Blicke bewusst, wohin auch immer sie ging. Sie fing sie auf, wenn sie zufällig in seine Richtung sah. Sie spürte sie brennend heiß im Rücken, als würde er sie mit seinen schlanken warmen Händen berühren.
Natürlich zeigte er sich als perfekter Gastgeber – aufmerksam und charmant kümmerte er sich um jeden seiner Gäste. Aber unter der gebräunten südländischen Haut schwelte ein Verlangen, das Mia intuitiv erfasste, und sie ahnte, dass er es nur mit Mühe beherrschte. Das verrieten die lustvollen, ungeduldigen Blicke, die er ihr zuwarf.
Sie trat an eines der Panoramafenster, um den überwältigenden Ausblick auf den nächtlich erleuchteten Hafen von Sydney zu genießen: den illuminierten Stahlbogen der Brücke, die von Flutlichtern angestrahlten Segel des Opernhauses.
In ihrem Nacken begann es zu prickeln, und schon trat Luca neben sie.
„Ich dachte, du wolltest nicht kommen.“
Mia drehte sich nicht um. Sie sah sein Spiegelbild in der dunklen Fensterscheibe: ein hochgewachsener, breitschultriger Mann, in eng anliegender Bluejeans und schwarzem T-Shirt, das seinen muskulösen Oberkörper aufregend umspannte.
„Hübscher Ausblick“, sagte sie nur.
Luca, der sie immer noch von der Seite betrachtete, antwortete: „In der Tat.“ Er trank einen Schluck Bier. „Von meinem Schlafzimmer aus ist er noch besser.“
Sie lächelte. „Musst du dich nicht um deine Gäste kümmern?“
Luca
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