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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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eindringlicher Stimme, „ich will, dass du so schnell wie möglich hier rauskommst – und zwar ohne Panik. Ich schaue nach, ob jemand Hilfe braucht.“
    Er sah sie ängstlich an. „Komm du auch!“, schrie Richard über den Lärm hinweg.
    „Ich schaff das schon. Vertrau mir.“ Sie schob ihn in die Richtung des nächsten Notausgangs. „Geh einfach, los! Schnell, aber gerat mir nicht in Panik!“, warnte sie ihn noch einmal.
    Sie drehte sich um und versuchte, sich einen Weg gegen den Strom zu bahnen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Nur zu gerne wäre sie Richard gefolgt und hätte sich selber in Sicherheit gebracht, aber sie bekämpfte diesen Instinkt. Sie konnte einfach nicht gehen. Nicht, ehe sie nicht sicher war, dass alle das Gebäude heil verlassen hatten.
    Die Lichter flackerten und gingen dann ganz aus. In der plötzlichen Dunkelheit verwandelte sich die Angst der Menschen in blanke Panik. Die Masse presste mit noch mehr Entschiedenheit in Richtung des Ausgangs.
    Entsetzte Schreie übertönten die Ansagen des DJs, der um Ruhe flehte. Selbst als die Notbeleuchtung anging, wusste Julie, dass seine Beschwörungen zu spät kamen. Die Panik hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet, Menschen wurden zu Boden gerissen, und die Leute stolperten in ihrer blinden Flucht übereinander.
    Julie kniete sich neben ein junges Mädchen, das in dem Chaos zu Boden gefallen war. Es fiel ihr schwer, in dem Ansturm nicht selber umzustürzen. Das Mädchen war bei Bewusstsein, brauchte aber offensichtlich Hilfe.
    „Was ist los? Geht es dir gut?“, fragte sie. Der Teenager sah Julie mit tränenverschmiertem Gesicht an und nickte. „Ich glaub schon, aber irgendjemand ist mir voll auf den Knöchel getreten.“ Sie setzte sich auf und fasste sich vorsichtig an den offenbar schmerzhaften rechten Fuß.
    Julie zog sie langsam hoch. „Kannst du den Fuß belasten?“
    Das Mädchen versuchte, ihr Gewicht auf den Fuß zu verlagern, aber Julie musste sie auffangen, als der Knöchel nachgab.
    „Stütz dich auf mich, ich helfe dir“, sagte sie. Noch ehe sie sich in Bewegung setzen konnten, war plötzlich Pierre an ihrer Seite. Julie war noch nie in ihrem Leben so froh gewesen, einen anderen Menschen zu sehen.
    „Ich trage sie!“, rief er ihr ins Ohr. „Mir hinterher!“ Dann hob er das verängstigte Mädchen hoch und bewegte sich in Richtung Ausgang.
    Julie sah ihm einen Moment lang nach und drehte sich dann um, wieder gegen den Strom der Menge. Jede Faser ihres Körpers befahl ihr, aus der Gefahr zu fliehen, aber sie konnte einfach nicht weglaufen, solange noch Menschen im Club waren.
    Sie hatte fast den hinteren Teil des Raumes erreicht, in dem Richards Freunde gesessen hatten, als sie Susan gegenüberstand, einer der jüngsten Freundinnen von Richard.
    „Susan, alles in Ordnung? Warum bist du nicht draußen? Wo sind die anderen?“
    Susans Augen wanderten angstvoll von einer Seite zur anderen. „Sie sind alle draußen, außer Martha. Sie ist auf die Toilette, kurz bevor der Alarm losging. Ich will nicht ohne sie weg. Bitte, hilf mir sie suchen.“ Sie griff nach Julies Arm, ihre Stimme ein Schluchzen. „Sie muss hier doch irgendwo sein!“
    „Ganz langsam, Susan.“ Julie packte das junge Mädchen an den Schultern und zwang sie, sie direkt anzuschauen. „Sag mir, wo du nach ihr gesucht hast.“
    „Überall. Ich weiß nicht, wo sie noch sein könnte.“ Susan hustete. Der Rauch wurde immer dichter, sodass man nur noch schlecht sehen konnte.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes sah Julie jetzt die Flammen bis zur Decke schlagen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis das ganze Gebäude lichterloh brannte.
    „Keine Angst, ich finde sie schon. Mach, dass du hier rauskommst.“ Sie schob Susan auf den Ausgang zu. Dann griff sie den Saum ihres T-Shirts und bedeckte damit Mund und Nase. Es war kein wirklicher Schutz gegen den Rauch, würde ihr aber vielleicht ein paar Augenblicke mehr Zeit verschaffen.
    Julie war erleichtert, in der Ferne Sirenen zu hören. Die Rettungsdienste waren unterwegs.
    Die Tanzfläche hatte sich fast völlig geleert, die meisten Leute hatten es offenbar nach draußen geschafft. Selbst in der rauchgeschwängerten Luft konnte Julie jedoch erkennen, dass mindestens zwei Menschen auf dem Boden lagen.
    Einen Moment lang zögerte sie. Was sollte sie tun? Weiter nach Martha suchen oder den Opfern auf der Tanzfläche helfen? Das Feuer hatte sich in der kurzen Zeit bereits bedrohlich ausgebreitet, und

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