Julia Ärzte zum Verlieben Band 54
nieder. „Was soll ich übernehmen?“, fragte sie Pierre und suchte nach dem Karotispuls des jungen Mannes.
Pierre sah sie kurz an. „Gehen Sie und lassen Sie sich selbst behandeln“, sagte er barsch.
„Mit mir ist alles in Ordnung!“, gab sie zurück. Sie musste fast schreien, um den Lärm der Sirenen zu übertönen.
Er sah sie scharf an, sein Blick bohrend. „Ich habe jetzt keine Zeit, mich mit Ihnen zu streiten.“ Er beugte sich zu dem DJ hinunter und begann mit der Mund-zu-Mund-Beatmung.
Endlich hatte Julie einen ganz schwachen Puls gefunden. Sie wusste, dieser Mann brauchte jetzt Sauerstoff in seinen Lungen und eine Infusion für seinen Kreislauf, und zwar so schnell wie möglich.
„Ich hole Hilfe“, rief sie und stand rasch auf. „Irgendjemand muss doch eine Notfallausrüstung haben.“ Als sie sich umsah, kam ein Krankenwagen neben ihr zum Halten. Gott sei Dank, dachte Julie bei sich. Ohne medizinische Ausrüstung hätten Pierre und sie nicht viel für den DJ tun können.
Noch ehe die Rettungssanitäter ausgestiegen waren, stand Julie bei ihnen und deutete auf Pierre und den leblosen Körper des DJs. „Da drüben! Wir brauchen Sauerstoff, eine Infusion und alles, was Sie sonst noch an medizinischer Ausrüstung haben. Notfallmäßig!“
Die Rettungssanitäter nickten, nahmen ihre griffbereiten Taschen und eilten zu den beiden hinüber. Weitere Krankenwagen hielten auf der Straße, einsatzbereite Rettungssanitäter sprangen aus den Fahrzeugen.
Als Julie wieder zu Pierre wollte, kamen Richard und Susan auf sie zugerannt.
„Wir haben Martha und alle anderen. Alles in Ordnung?“, fragte das junge Mädchen mit großen Augen und brach dann in Tränen aus.
„Hey, mir geht es prächtig“, beruhigte Julie sie. Sie griff Richards Arm. „Rich, sammel deine Freunde ein und bring sie an einen sicheren Ort auf der anderen Straßenseite. Ihr bleibt dort alle zusammen, bis ihr von jemandem untersucht worden seid. Okay?“
Richard nickte und zog sich zurück, das immer noch schluchzende Mädchen im Arm.
Julie lief zu Pierre, der sich weiter um seinen Patienten gekümmert hatte. „Ich bin wieder da“, sagte sie. „Was soll ich übernehmen?“
Pierre blickte auf, als der junge Mann schwach hustete und um Atem rang. Julie nahm einem Rettungssanitäter die Sauerstoffmaske aus der Hand und hielt sie vor das Gesicht des DJs.
Pierre sah besorgt aus. „Sein Rachen schwillt zu“, sagte er. „Der Sauerstoff kommt auf diesem Weg gar nicht erst in seine Lunge.“ Er sprach einige Worte mit einem der Sanitäter, der zurück zum Krankenwagen eilte.
Dann wandte Pierre sich Julie zu. „Bei einem so schwer Brandverletzten gibt es in der Regel zwei akute Probleme. Erstens, durch die Schwellung im Rachenbereich gehen die oberen Atemwege zu. Ich muss eine notfallmäßige Tracheostomie durchführen – und zwar sofort. Wenn wir damit bis im Krankenhaus warten, ist es längst zu spät.“
Der Rettungssanitäter war zurück, und Pierre nahm die mitgebrachte Tasche an sich. In der Zwischenzeit hatte Julie den großlumigen Venflon, den der andere Sanitäter ihr angereicht hatte, erfolgreich in einer großen Vene in der Leiste platziert und fixiert. Sie ließ die Infusion im Strahl hineinlaufen.
„Das zweite Problem besteht darin, dass unter der Notfallbehandlung die verbrannte Haut schnell ödematös wird, sich aber wie nasses Leder nicht weitet, sondern den Brustkorb immer weiter einengt. Die Lungen können sich durch diese äußere Restriktion kaum noch ausdehnen“, fuhr Pierre fort. „Sobald ich den Luftröhrenschnitt durchgeführt habe und wir Sauerstoff in seine Lungen bekommen, muss ich eventuell einige große Hautschnitte an seinem Brustkorb anbringen.“
Er hatte gefunden, wonach er in der Tasche gesucht hatte. Eine Skalpellklinge blitzte auf. Er sah Julie direkt an. „Sie müssen mir jetzt helfen, indem Sie den Patienten stabilisieren. Können Sie das? Wenn nicht, ist das jetzt der Zeitpunkt, es mir zu sagen.“
Julie sah ihn fest an. „Sagen Sie einfach, wann es losgeht.“
Was auch immer er in Julies Gesichtsausdruck gesehen hatte, es musste ihn überzeugt haben. Er beugte sich über den Verletzten. „Ich werde Ihnen jetzt helfen, besser zu atmen“, sagte er zu ihm. „Ich muss eventuell einige Schnitte am Brustkorb durchführen, aber das wird nicht wehtun. Wir geben Ihnen etwas gegen die Schmerzen und bringen Sie dann ins Krankenhaus.“
Er sah Julie an, und sie konnte seinem Blick
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