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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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vierrädrige Gefährt selbst zu steuern. Manchmal half sie Bob bei der Krankengymnastik oder der Wassertherapie im Schwimmbecken. Hörte geduldig zu, wenn Ethan sie um ihre Meinung bat, als er sich um zwei seiner Patienten Sorgen machte.
    Und sie nutzte die Gelegenheit, Schlaf nachzuholen. Las ein Buch nach dem anderen aus der gut bestückten Bibliothek und ließ sich das köstliche Essen schmecken, das Reginald, der bei der Armee Koch gewesen war, ihr vorsetzte. In jeder freien Minute genoss sie die gesunde Seeluft und den warmen Sonnenschein am Strand.
    Sie fühlte sich gut. Nach und nach verschwanden die Schatten unter ihren Augen, ihr Haar glänzte, und ihr Teint nahm eine leichte Sonnenbräune an.
    Außerdem hatte sie es sich angewöhnt, nach der Sprechstunde schwimmen zu gehen, zusammen mit einigen Männern aus der Gruppe. Während diese am Strand Laufübungen machten, ließ sich Evie im seichten Wasser treiben. Zwar war sie eine gute Schwimmerin, doch diese windzerzauste Küste mit den vielen schroffen Felsen nötigte ihr Respekt ab. Da schwamm sie lieber nicht zu weit raus.
    Nach gut zwei Stunden machten sie sich wieder auf den Rückweg. Manchmal begegneten sie Finn auf der steilen Steintreppe. Die Männer begrüßten ihn gut gelaunt, und wenn sie seinen knappen, fast mürrischen Gruß seltsam fanden, so ließen sie sich nichts anmerken. Anscheinend bin ich der einzige Mensch hier, der es traurig findet, dass Finn allein an den Strand geht, dachte sie. Dabei könnte er doch Gesellschaft haben …
    Die zwei Wochen vergingen wie im Flug.
    Evie konnte es kaum glauben, dass heute ihr letzter Tag in Beach Haven sein sollte. Sie hatte sich umgezogen, um an den Strand zu gehen, und bog in Gedanken versunken auf der Veranda um die Ecke, als sie unerwartet mit Finn zusammenstieß.
    „Entschuldige“, murmelte sie, während er sie am Arm packte, damit sie nicht umfiel.
    Kurz berührten sich ihre Körper, und sofort flammte Hitze zwischen ihnen auf.
    Finn trat als Erster zurück. „Na, auf dem Weg zu deinem täglichen Flirt mit den Jungens?“, stieß er hervor und musterte sie, als hätte sie einen knappen Bikini an, der nichts der männlichen Fantasie überließ.
    Dabei trug sie weite Surfershorts und ein Top, das alles andere als sexy war. Gut, über ihren Brüsten spannte es ein wenig, aber es hing locker an ihrem Körper. Was nicht schlecht war, weil sie den Eindruck hatte, dass ihr Babybäuchlein langsam ans Licht der Öffentlichkeit drängte.
    Evie beschloss, die sarkastische Bemerkung zu ignorieren. „Hast du deine Sachen schon gepackt?“
    Ihre Zeit im Paradies war vorbei. Heute Abend kam Hamish zurück, und morgen würde sie mit Finn nach Sydney fahren. Flüchtig war sie versucht, hierzubleiben und die Welt dort draußen zu vergessen. Das sanfte Meeresrauschen hinter ihr war zu verlockend. Aber sie war eine Kämpferin, niemand, der sich verkroch.
    „Da gibt es nichts zu packen. In meiner Wohnung habe ich alles, was ich brauche, und sobald Khalid entlassen wird, komme ich zurück.“
    „Hierher?“
    „Ja. Schluss mit der Chirurgie.“ Als Evie unverhofft hier auftauchte, war der Gedanke noch vage gewesen. Nach zwei Wochen in ihrer Nähe stand sein Entschluss felsenfest.
    Evie starrte ihn ungläubig an und fing dann an zu lachen. „Du weißt genauso gut wie ich, dass du es dir anders überlegen wirst“, sagte sie schließlich. „Und zwar in dem Moment, wo du einen Fuß in deinen OP-Saal setzt.“
    Finn hätte sich schwarzärgern können. Er hatte lange mit sich gerungen, um zu einer Entscheidung zu kommen. Und dann lachte Evie ihn aus!
    Noch mehr wurmte es ihn, dass sie ihn so gut kannte.
    Die letzten beiden Wochen mit ihr hatten ihn einiges gekostet. Ihre Stimme zu hören, sie zu sehen, zu erleben, wie die anderen mit ihr flirteten und über sie redeten. Evie hier, Evie da. Da war es schnell vorbei gewesen mit der Ruhe und Gelassenheit, die er hier in den letzten Monaten gefunden hatte.
    Jetzt brauchte er nur noch seinen Teil der Abmachung einzuhalten, und dann hatte er seinen Frieden wieder. Finn wünschte sich nichts mehr als das.
    Aber er hatte auch Angst, dass Evie recht behielt. Dass er nur ein Skalpell in die Hand zu nehmen brauchte, um wieder in seinem Beruf aufzugehen. Die vertraute Befriedigung fand, wenn er sich auf das Operationsfeld konzentrierte, Leben rettete oder seinem Patienten zu einem besseren Leben verhalf.
    Er hasste es, wenn er Angst hatte. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, als

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