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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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Sie überhaupt wirklich eine ausgebildete Ärztin?“
    Innerlich seufzte Honey auf. Er hatte sie in eine Schublade gesteckt. Ihre Kleidung, ihr Auto, ihre Haare und zack, hatte er ihr einen Stempel aufgedrückt. Sie kannte das nur zu gut und konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich einen kleinen Scherz zu erlauben. „Sehe ich etwa nicht so aus?“, fragte sie und drehte sich noch einmal im Kreis, diesmal ganz langsam und ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    Edward schluckte, während sein Blick dem provokanten Schwung ihrer Hüften folgte. Honey war eine unglaublich attraktive Frau, sie würde die männliche Bevölkerung von Oodnaminaby in Windeseile um den Finger wickeln und für zahllose Verwicklungen sorgen. Aber egal, wie anziehend sie war, für diesen Job war sie einfach nicht die Richtige.
    „Um ehrlich zu sein, nein“, sagte er fest. „Sie sehen aus, als kämen Sie von irgendeinem Hippiefestival. Und Ihr Auto gehört in einen Zirkus.“
    „Pst. Es könnte Sie hören“, sagte Honey mit gespielter Empörung.
    Edward schüttelte den Kopf. „Kein Wunder, dass Sie sich gut mit Peter verstehen. Sie haben genau den gleichen schrägen Humor.“ Er holte tief Luft. „Also, was machen Sie eigentlich so früh am Morgen hier? Es ist gerade mal sechs Uhr.“
    „Oh, ich habe bei Freunden übernachtet und bin schon um vier Uhr losgefahren. Ich liebe es einfach, den Sonnenaufgang zu beobachten. Sie nicht?“ Sie gestikulierte mit den Fingern, an denen mehrere Ringe funkelten. „Wenn die Farben am Himmel auftauchen und aus dem Grau langsam Blau und Grün, Rot und Orange auftauchen … Das ist einfach toll.“
    Noch immer hatte Edward keine Ahnung, was er von Honey halten sollte. Ganz sicher war sie nicht die Art von Kollegin, die er erwartet hatte. „Und Ihr Alter?“
    „Oh ja, natürlich.“ Sie lächelte breit. „Ich bin genau siebeneinviertel. Mein Geburtstag war erst letzte Woche.“
    „Siebenein…“ Er runzelte die Stirn, aber dann hatte er verstanden. „Sie wurden am neunundzwanzigsten Februar geboren, richtig?“
    Ihr Lächeln wurde noch breiter. „Sie waren mir gleich sympathisch, Edward. Die meisten Leute brauchen etwas länger, um drauf zu kommen.“
    „Ich bin Ihnen sympathisch?“ Das kam unerwartet. „Sie kennen mich doch gar nicht.“
    „Aber sicher. Ich kenne Peter und Annabelle seit Jahren, und Ihren Bruder Bartholomew habe ich auch schon häufiger getroffen. Alle reden voller Bewunderung über Sie. Und Lorelai natürlich auch. Ich habe genug gehört, um zu wissen, dass Sie ein besonderer Mann sind, Edward.“ Der leichte Spott war aus Honeys Worten verschwunden. Ihm wurde klar, dass sie das, was sie sagte, ernst meinte. Diese neue Seite an ihr faszinierte ihn nur noch mehr.
    „Sie mussten mit vierundzwanzig auf einmal die Vaterrolle übernehmen“, fuhr sie fort. „Die Familie zusammenhalten, Bart und jetzt Benedict bei ihrem Medizinstudium unterstützen, die Praxis Ihrer Eltern weiterführen und all das, während Sie selbst getrauert haben …“ Aus ihrer Miene sprach aufrichtige Bewunderung. „Sie sind definitiv etwas Besonderes, Edward Goldmark.“
    „Nun ja, ich habe das nicht alles allein getan“, wehrte er verlegen ab. Er war schließlich kein Heiliger, aber Edward konnte nicht leugnen, dass Honeys Worte ihn berührten.
    „Das ist klar. Lorelai hat mir erzählt, dass ihr Vater viel für Ihre Familie getan hat und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht, aber trotzdem: Letzten Endes waren Sie es, der für alle Opfer gebracht hat, Edward. Ich weiß, dass Sie ein Mann mit Prinzipien und Ehrgefühl sind. Das ist sicher nicht immer einfach.“
    Wieder verschränkte er die Arme vor der Brust. Diese Frau kam ihm einfach zu nahe. Ja, er hatte für seine Familie Opfer gebracht, aber ohne es an die große Glocke zu hängen. Er hatte nie darüber gesprochen, dass er sich mitunter benachteiligt fühlte, weil die Bedürfnisse der anderen immer wichtiger waren als seine eigenen. Honey hatte das offenbar instinktiv erkannt, und das verwirrte ihn.
    „Ich freue mich sehr darauf, die nächsten zwölf Monate mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“
    Ihr Lächeln war einfach umwerfend. Er konnte sich ihrer Wirkung nicht entziehen. Eigentlich hatte er ihr gerade sagen wollen, dass sie ganz und gar nicht für den Posten geeignet war. Dass es ihm leidtat, dass sie die Reise auf sich genommen hatte, aber seine Familienpraxis auf keinen Fall der richtige Arbeitsplatz für sie war. Natürlich wäre das nicht

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