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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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trauen. „ Sie sind Honey?“
    „Heute Morgen war ich’s noch“, erwiderte sie munter. „Dann sind Sie wohl Eddie?“
    „Edward“, korrigierte er automatisch.
    „Sorry. Edward.“ Sie musterte ihn aufmerksam. „Jetzt sehe ich auch die Ähnlichkeit. Eigentlich könnten Sie und Peter eher Zwillinge sein als er und Bart.“
    Edward nickte. Das hörte er nicht zum ersten Mal, die Männer der Goldmark-Familie sahen sich alle sehr ähnlich. Er trat auf sie zu und nahm ihre Hand. Instinktiv hätte er ihr allerdings lieber geraten, gleich wieder zu dem Zirkus zurückzufahren, aus dem sie offenbar gerade weggelaufen war. Sie sah ganz und gar nicht aus wie eine fähige Ärztin. Hatte sein Bruder sich etwa einen Scherz erlaubt?
    Als er ihre schmale Hand in seiner hielt, spürte Edward ein seltsames Kribbeln. Ihre Hand fühlte sich so zart und weich an. Schnell löste er sich von ihr und verschränkte die Arme wieder vor der Brust. Er musterte ihren Aufzug genauer: Die Vertretung für seine Arztpraxis trug ein ärmelloses orangefarbenes Top, einen langen, weiten purpurroten Rock und Ledersandalen an den Füßen. Ihr Haar war lang und honigfarben – zumindest zum größten Teil, denn dazwischen bemerkte er rote, grüne, blaue und pinke Strähnen. Und ihre Augen … Beinahe hätte er sich vorgebeugt, um ihre Augenfarbe zu erkennen. Sie schienen dunkelblau zu sein, aber im Licht der Morgensonne sahen sie fast violett aus.
    Als Lorelai, die seit sechs Jahren seine Geschäftspartnerin war, ihm eröffnet hatte, dass sie für ein Jahr in Elternzeit gehen würde, hatte Edward sich für sie gefreut. Ihm war jedoch auch sofort klar gewesen, dass er eine Vertretung für sie brauchte. Aber Lorelai war schneller gewesen.
    „Dein Bruder Peter kennt eine Ärztin, die für ein Jahr einspringen kann“, hatte sie gesagt. „Ich habe ihren Lebenslauf gelesen und bin beeindruckt. Dann haben wir ein paarmal telefoniert und uns gleich toll verstanden. Honey ist perfekt für den Job, ich habe mich schon mit Ginny um den ganzen Papierkram gekümmert. Mach dir keine Sorgen.“ Lorelai hatte ihm beruhigend den Arm getätschelt. „Ich würde dich doch nie hängen lassen, Edward. Es wird alles gut klappen. Vertrau mir.“
    Und das hatte er getan. Lorelai gehörte praktisch zur Familie, und er wusste auch, dass Peter niemals etwas tun würde, was der Goldmark-Arztpraxis schaden könnte. Schließlich war sie das Erbe ihrer Eltern.
    Umso verblüffter war er über die Frau, die da vor ihm stand. Hatten Lorelai und Peter beide den Verstand verloren?
    Diese Honey war offensichtlich vollkommen ungeeignet, um in der traditionellen kleinen Familienpraxis zu arbeiten, die Edwards Eltern vor mehr als dreißig Jahren gegründet hatten. Die Menschen, die in Oodnaminaby und der Umgebung des Ortes lebten und hier medizinischen Rat suchten, waren für gewöhnlich eher konservativ. Sie taten sich schwer mit Veränderungen – und mit bunten Haaren.
    „Also … Edward. Wie wäre es mit einer Führung?“ Honey schaute zur kleinen Ladenzeile des Ortes. Dabei rieb sie ihre Hände aneinander, die bei seiner Berührung seltsam gekribbelt hatten. Sie war zwar auf der Suche nach einem echten Zuhause, aber dafür brauchte sie ganz sicher keine romantischen Verwicklungen. „Oder ist das hier schon alles?“ Sie konnte einen Laden erkennen, der von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Kosmetikartikeln offenbar alles verkaufte. Daneben entdeckte sie noch einen Imbiss, eine kleine Post und ein Geschäft, das Skiausrüstung und Angelgerät verlieh.
    „Ähm ja … das ist alles.“ Edward runzelte die Stirn. Diese seltsame, aber vor Energie vibrierende Frau verunsicherte ihn. Dennoch konnte er kaum den Blick von ihr abwenden. Die Art, wie sie ihre Hüften bewegte, als sie ein paar Schritte ging. Wie sie sich ihre nackten Oberarme rieb, weil sie in der kühlen Morgenluft wohl zu frösteln begonnen hatte.
    „Also, nicht dass das ein Problem wäre“, sagte Honey. „Ich mag kleine Orte. Man kann einen Schwatz über den Gartenzaun halten, jeder kennt jeden und so weiter. Oh, wie schön.“ Sie trat einen Schritt auf die Arztpraxis zu. „Sie haben sogar ein Messingschild an der Tür.“
    Honey strich mit den Fingern über das Schild, auf dem die Namen von Edward und Lorelai eingraviert waren. „So etwas hätte ich auch gern einmal. Aber bisher bin ich nie lange genug an einem Ort geblieben.“ Sehnsüchtig betrachtete sie das blanke Messing. „Irgendwann einmal“,

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