Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
aber schnell“, sagte Nat überrascht.
„Er schien sich mehr für die Katze zu interessieren.“ Er stellte sich mit dem Rücken zum Schrank, damit er ihr hübsches Gesicht mit dem perfekten Mund sehen konnte. „Das duftet köstlich.“
„Danke. Ich dachte, in diesem Haus kann ich mit Pasta und Sauce nicht viel falsch machen.“
Lächelnd drehte er sich seitlich zum Herd. „Darf ich mal probieren?“
Sie nickte und trat einen Schritt zurück, als Alessandro den Zeigefinger in die Sauce steckte. Völlig gebannt beobachtete sie, wie er ihn in den Mund steckte und sauber ableckte.
„Mmm.“ Genüsslich leckte er sich die Lippen, wobei er Nats Blick festhielt. „Sie haben das anscheinend schon öfters gemacht.“
„Meine Gastmutter in Milano hat mir das geheime Familienrezept für Napolitano-Sauce beigebracht.“ Dass ihre Stimme so rau klang, ärgerte sie.
„Aber Sie müssen nicht kochen, das wissen Sie. Und auch nicht putzen oder Kartons auspacken.“
„Ich weiß. Aber ich tue es gern. Es macht keinen großen Spaß, nur für einen zu kochen. Für mich allein gebe ich mir meistens nicht so viel Mühe.“
Aber eigentlich vermisste Nat das Kochen. Genau wie all die anderen häuslichen Dinge, die zum Pärchen-Dasein gehörten.
Alessandros eindringlicher Blick beunruhigte sie. Deshalb wandte sie sich wieder der Spaghetti-Sauce zu. „Irgendwas fehlt noch.“ Sie nahm einen Löffel voll heraus, blies zum Abkühlen darauf und nippte daran. Doch sie schmeckte rein gar nichts. Alessandro sah sie noch immer an, was sie total nervös machte. Ihre Hand zitterte, sodass ein bisschen von der warmen Sauce heruntertropfte, direkt auf den leicht gewölbten Brustansatz oberhalb ihres V-Ausschnitts.
Erschrocken schaute sie auf. Alessandro verfolgte mit den Augen, wie die Sauce langsam weiter hinunterlief. Er befeuchtete sich die Lippen, und unter seinem glühenden Blick fühlte Nat sich wie benommen. Sofort versteiften sich ihre Brustwarzen wieder.
„Ich kenne mich mit Zutaten gut aus. Lassen Sie mich probieren“, meinte er gedehnt.
Von seiner erotischen Stimme völlig in den Bann gezogen, schloss Nat einfach die Augen, als er den Kopf senkte und mit der Zunge die Sauce von ihrem Ausschnitt leckte.
Jemand stöhnte. War sie es oder er? Nat verspürte ein geradezu unwiderstehliches Verlangen, ihre Finger in seinem Haar zu vergraben.
Alessandro hatte das Gefühl, dass die Dinge außer Kontrolle zu geraten drohten, während er seine Zunge mehrmals über die verführerische Wölbung ihrer Brüste gleiten ließ. Der Geschmack ihrer Haut war süß und würzig. Berauschend.
„Nat, ist es okay, wenn Flo nach draußen geht?“
Als Julian vom Flur her rief, fuhr Alessandro hoch und wich mehrere Schritte zurück. Was war bloß los mit ihm? Er hatte seinen Kopf in den Ausschnitt einer Frau gesteckt, die er kaum kannte, und dabei war seine eigene Frau noch nicht mal ein Jahr tot.
„Ja, sicher“, rief Nat zurück. Erschrocken stand sie wieder am Herd und versuchte krampfhaft zu ignorieren, wie sehr ihre Haut noch immer an der Stelle prickelte, wo Alessandros Mund gewesen war.
Mit Flo auf dem Arm kam Julian in die Küche, ohne zu bemerken, dass die beiden Erwachsenen nach Atem rangen. „Sie hat das ganze Futter aufgefressen und die Milch ausgetrunken. Ich glaube, jetzt möchte sie spielen.“
Nat drehte sich zu ihm um und zwang sich dabei zu einem Lächeln. „Na klar will sie das. Sie ist gerne draußen.“
„Aber nicht zu lange, Julian“, sagte Alessandro knapp, verärgert über seine eigene Dummheit. „Es gibt bald Abendessen.“
Verwirrt über den schroffen Ton seines Vaters biss Julian sich auf die Lippen.
„Es ist okay“, meinte Nat liebevoll. „Ich ruf dich, wenn es so weit ist.“
Julian nickte. Er wirkte ernüchtert und ging mit hängenden Schultern davon. Nat wollte mit Alessandro über seine unsensible Reaktion schimpfen – Julian war immerhin noch ein kleiner Junge – aber Alessandro war verschwunden.
Zu aufgedreht, um zu schlafen, schaute Nat an diesem Abend lange fern. Julian war längst im Bett, und Alessandro hatte sich nach dem Essen gleich in sein kahles Arbeitszimmer zurückgezogen.
Das, was vorhin zwischen ihnen passiert war, durfte nie wieder passieren. Darüber war Nat sich im Klaren. Es hatte keinen Sinn, Luftschlösser in Bezug auf einen Mann zu bauen, der offenbar noch immer sehr unter dem Tod seiner Frau litt.
Egal, wie sehr er ihre weiblichen Instinkte ansprach, es wurde
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