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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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neckten sich und lachten, redeten und küssten sich, wann immer sich eine Gelegenheit bot.
    Dann ging Adam zum Medizinstudium nach London, und als sie sich das nächste Mal wiedersahen, standen sie auf dem Friedhof. Ganz Penhally Bay trauerte um Adams Vater und um andere Väter und Kinder, die im Sturm ihr Leben verloren hatten.
    „Ich habe dich vermisst, nachdem wir weggezogen waren.“ Zum ersten Mal begriff er, wie sehr. Als hätte er etwas Wertvolles verloren.
    Und dann das unbeschreibliche Gefühl, es endlich wiedergefunden zu haben – vor ein paar Stunden erst, als er den Personalraum der Praxis betrat und Maggie Pascoe vor sich sah.

7. KAPITEL
    Ich habe dich vermisst.
    Die Worte kamen aus der Dunkelheit und wärmten Maggie in ihrem klammen, düsteren Verlies. Sie hatte immer gedacht, Adam hätte sie schnell vergessen, nachdem seine Mutter aus Penhally Bay weggezogen war. Monatelang hatte sie auf Post, einen Anruf, auf irgendein Lebenszeichen von ihm gewartet.
    Als nichts kam, arbeitete sie umso intensiver auf ihr Ziel hin, die Schule mit hervorragenden Noten abzuschließen. Sie wollte Medizin studieren wie Adam, an derselben Universität. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie nur in seiner Nähe glücklich werden würde. Und sie war bereit, ihm mehr zu geben als nur Küsse.
    Das Schicksal hatte anderes mit ihr vor. Während sie noch Pläne schmiedete, erkrankte ihre Mutter.
    „Mum hatte Krebs“, sagte sie und spürte wieder den Schmerz. Nicht mehr so stark, aber immer noch wie einen leisen Glockenton in der Ferne.
    „Maggie, keresik , das tut mir leid. Ich wusste nichts davon. Wann …?“
    „Ich war im letzten Schuljahr, als sie bei ihr Brustkrebs feststellten. Meine Noten waren gut, ich hätte Medizin studieren können, aber ich wollte Mum nicht allein lassen.“ Heute noch spürte sie die Bitterkeit und innere Zerrissenheit, als sie sich entschied, ihren Traum aufzugeben.
    Trotzdem stand für sie schnell fest, dass sie sich in der schweren Zeit der Therapie um ihre Mutter kümmern würde. Außer ihr hatte sie sonst niemanden, und sie liebte sie sehr.
    „Wie hat man sie behandelt?“
    Nach Jahren der Zurückhaltung tat es gut, mit ihm darüber zu reden. Adam hatte ihre Mutter gekannt, ihm brauchte sie nicht erst lang und breit zu erklären, was für ein Mensch sie gewesen war.
    „Radikale Mastektomie, einschließlich der Lymphknoten.“ Sie erinnerte sich an den Schock, als sie ihre Mutter nach der Operation besucht hatte. „Hinterher sah sie aus, als wäre sie schlagartig um zwanzig Jahre gealtert“, sagte sie leise. Damals hatte sie befürchtet, sie würde die nächste Nacht nicht überleben. „Der Tumor war so groß wie ein Taubenei und hatte schon in die Lymphknoten gestreut.“
    „Hatte sie Chemotherapie?“
    „Das volle Programm. Der Chirurg war so sicher, dass sie alles entfernt hatten.“ Maggie schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. „Bis sie in der anderen Brust eine winzige zweite Geschwulst entdeckten, die auf die Chemo nicht ansprach.“
    Sie sah sich wieder am Küchentisch sitzen, während ihre Mutter von ihrem letzten Gespräch mit dem Onkologen berichtete. „Ein aggressiver, schnell wachsender Krebs. Niemand konnte ihr garantieren, dass er nicht bereits Metastasen gebildet hatte. Und was die Behandlung betraf …“
    Sie holte tief Luft, um das Thema rasch hinter sich zu bringen. „Es wäre eine Quälerei geworden, mit wenig Hoffnung auf Erfolg. Also beschloss sie, die Zeit lieber mit mir zu verbringen als von Fremden umgeben im Krankenhaus.“
    Es wurde eine besonders intensive Zeit. Maggie begleitete ihre Mutter in die Vergangenheit, und gemeinsam schufen die beiden Frauen dadurch neue Erinnerungen, von denen Maggie noch heute zehrte. Sie fuhr sie zu all den Orten, die ihr im Leben etwas bedeutet hatten. Sie hörte zu, wenn sie von Menschen und Erlebnissen erzählte, die sie zu dem gemacht hatten, was sie heute war. Und sie verstand, dass ihre Mutter auf diese Weise Abschied nahm.
    All das geschah mit Freude und in solch einer friedvollen Stimmung, dass Maggie beschloss, es genauso zu machen, wenn ihre Zeit gekommen war.
    Doch die Chance hatte sie nicht mehr. Nicht, seit der halbe Berg runtergekommen war und sie begraben hatte, ehe sie überhaupt tot war. Maggie schüttelte den Gedanken ab. Niemand konnte wissen, ob ihm noch einige Stunden, ein paar Tage oder viele Jahre blieben.
    Walter Dinnis, zum Beispiel. Er hatte glücklich sein Leben gelebt, im

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