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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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zugleich klang. „Was für einen? Doch nicht so einen mit viel Spitze und wenig Stoff?“
    Sie musste lächeln. Ben liebte ihre winzigen Strings. „Nein, ein bisschen mehr kann es ruhig …“
    „Schon verstanden“, unterbrach er sie.
    „Aber bitte keinen Großmutterschlüpfer, Ben“, bat sie, und er lachte auf.
    „Keine Panik. Brauchst du noch etwas?“
    „Ein Deo und …“ Sie dachte kurz nach und nannte ihm, was ihr spontan einfiel.
    „Wird gemacht. In zehn Minuten bin ich da.“
    Lucy beendete das Gespräch und wartete. Ihre Gedanken kreisten um den Streit mit ihrem Vater, und sie hatte Mühe, sich gegen die wachsende Niedergeschlagenheit zu wehren, die sie immer trauriger machte. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis endlich das Licht zweier Scheinwerfer auftauchte und ein Wagen neben ihr hielt.
    Dann öffnete sich ihre Tür. Ben beugte sich herein und begrüßte sie mit einem innigen Kuss. Sein vertrauter Duft und seine Wärme hüllten sie ein. Sofort sah die Welt nicht mehr so düster aus.
    „Steig aus, wir wollen feiern.“
    „Feiern?“, wiederholte sie ungläubig. Nach allem, was heute passiert war?
    „Genau.“ Mit einem breiten Lächeln löste er ihren Sicherheitsgurt und half ihr aus dem Auto. Dann holte er die Einkäufe vom Beifahrersitz seines Wagens, drückte mit dem Knie die Tür zu und deutete auf das Haus. „Komm mit.“
    „Was feiern, Ben?“
    Drinnen im Flur stellte er die Tüten ab, nahm Lucy in die Arme und wirbelte sie lachend herum. „Das Haus … es gehört uns. Endgültig. Ich habe vorhin mit meinem Anwalt telefoniert.“ Ben blieb stehen und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, ehe er sie zärtlich küsste. „Du hast dein Traumhaus, Darling. Seit heute sind wir die offiziellen Besitzer von Tregorran House. Morgen bekommen wir die Schlüssel.“
    „Aber … was ist mit diesem Haus? Du hast es verkauft, musst du nicht ausziehen?“
    „Noch nicht. Der neue Besitzer vermietet es mir bis Ende Februar, sodass wir Zeit genug haben, Tregorran House herzurichten.“ Forschend blickte er ihr ins Gesicht. „Du ziehst doch mit mir dort ein, Lucy?“
    Sie dachte daran, wie glücklich sie immer in Grannies Haus gewesen war, und jetzt hatte Ben es ihr geschenkt! Sein Gesicht verschwamm vor ihren Augen, und sie blinzelte heftig. „Oh, Ben, danke!“, stieß sie hervor. Dann brachen die Dämme, und die Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Hey, du musst nicht weinen“, sagte er liebevoll.
    Lucy lachte und fiel ihm um den Hals. „Entschuldige“, sagte sie zwischen zwei Schluchzern. „Ich bin einfach glücklich. Achte nicht auf mich.“
    „Und ob ich auf dich achten werde. Deswegen bekommst du jetzt erst mal einen Tee. Dann legst du die Beine hoch, und ich koche uns ein leckeres Abendessen.“
    „Ich möchte Gemüse.“
    „Natürlich. Es gibt gedünsteten Blumenkohl und Brokkoli und dazu Lamm, mit Karotten und Zwiebeln im Ofen geschmort.“
    „Lamm?“
    „Magst du das nicht?“
    „Ich liebe Lamm, aber ich glaube, ich habe keins mehr gegessen, seit Mum …“
    Von Gefühlen überwältigt unterbrach sie sich, und Ben murmelte einen leisen Fluch, bevor er sie in die Arme zog. „Oh, Sweetheart, es tut mir so leid.“
    „Was denn?“, schluchzte sie.
    „Dass deine Mutter jetzt nicht bei dir sein kann.“
    „Sie wird nie meine Kinder sehen“,flüsterte sie. Wie oft hatte dieser Gedanke sie schon gequält. Lucy schluchzte wieder auf, und Ben drückte sie fester an sich. Ruhig streichelte er ihr den Rücken, während sie weinte. „Entschuldige“, sagte sie schließlich, richtete sich auf und wischte sich mit beiden Händen über die Wangen. „Wahrscheinlich fragst du dich, was in mich gefahren ist.“
    „Nein, bestimmt nicht. Du bist traurig und müde, und du hattest Streit mit deinem Vater.“
    „War das nicht furchtbar? Wie konnte er nur so fies zu dir sein? So kenne ich ihn gar nicht. Mir ist, als hätte ich ihn auch verloren.“
    „Er hat den Tod deiner Mutter nicht verkraftet. Ich glaube, er ist einsam und weiß nicht, wohin mit seinem Zorn. Also hat er mich zum Sündenbock gemacht. Damit komme ich klar, Lucy.“
    „Aber was er wegen der Untersuchung gesagt hat …“
    „Ist blanker Unsinn. Ich weiß es, er weiß es, jeder weiß es. Der Tod deiner Mutter war eine Verkettung unglücklicher Umstände, und wenn wir schon von Schuld reden, so trägt sie mindestens genauso viel Verantwortung wie alle anderen.“
    „Wenn ich doch nur zu Hause gewesen wäre.“

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