JULIA ARZTROMAN Band 26
wurde mir gesagt, sind der Beste. Bleiben Sie, damit wir die verdammte Besprechung hinter uns bringen. Aber eins sage ich Ihnen, Carter: Halten Sie sich von meiner Tochter fern. Mir sind ein paar hässliche Gerüchte zu Ohren gekommen, und ich hoffe, dass da nichts dran ist. Sollte ich hören, dass Sie sie auch nur anfassen …“
„Was dann?“, fuhr Lucy aufgebracht dazwischen. Sie hätte vor Wut heulen können! „Er ist mein Freund. Und auch wenn dir das nicht passt, ich bin neunundzwanzig, Himmel Herrgott noch mal! Du kannst mir nicht vorschreiben, mit wem ich mich anfreunden darf und mit wem nicht. Also lass uns endlich mit der Besprechung anfangen. Alle warten!“
Kate versetzte Nick mit dem Ellbogen einen unsanften Stoß in die Rippen. Widerstrebend machte er einen Schritt vorwärts, und Ben trat zur Seite. Die anderen suchten sich einen Platz und setzten sich, schienen aber äußerst verlegen zu sein.
Außer Ben. Er saß Lucy gegenüber, während Kate noch damit beschäftigt war, Tee auszuschenken, und sah sie beruhigend an. Sie hielt sich an diesem Blick fest, und allmählich schlug ihr Herz wieder normal.
„So, dann möchte ich kurz vorstellen“, begann Kate und fand sofort die richtigen Worte, um die Atmosphäre zu entspannen.
Der Architekt ließ sich die Pläne erläutern. Jeder trug seinen Teil dazu bei, bis auf Nick, der nur etwas sagte, wenn er angesprochen wurde. Lucy musste sich zwingen, der Unterhaltung aufmerksam zu folgen, als sie sah, wie ihr Vater Ben mit düsteren Blicken immer wieder musterte.
„Gut“, meinte der Architekt schließlich. „Bevor es dunkel wird, möchte ich mir das Gelände noch ansehen, das Sie für den Anbau vorgesehen haben.“
„Dort drüben.“ Kate stand auf und deutete aus dem Fenster. „Dragan, gehst du bitte mit? Dann kann Lucy sich den Weg sparen.“
„Nicht nötig.“ Sie stand auf, zufällig im selben Moment wie Ben und ihr Vater. „Nein, wirklich, das ist kein Problem. Ben, wir brauchen dich vielleicht auch dabei.“
Ohne sich um die finstere Miene ihres Vaters zu kümmern, ging sie mit beiden Männern nach draußen und überließ es den anderen, die Finanzierung durchzusprechen.
„Alles in Ordnung?“, sagte Ben leise, und sie nickte.
„Hier könnte man den Übergang zum Anbau schaffen, falls er zweigeschossig wird“, erläuterte sie, als sie am Treppenabsatz standen.
Nach einem kurzen Rundgang fuhren sie nach unten und betraten den Garten.
„Hmm“, meinte der Architekt und sah sich kritisch um. „Das wird teuer. Der Felsen muss abgetragen werden, und zwischen den Häusern ist nicht genug Platz, um schweres Gerät herzubringen. Gibt es noch eine andere Möglichkeit?“
Lucy war immer noch nicht ganz bei der Sache. „Eigentlich nicht. Den Parkplatz brauchen wir, und das Grundstück an der Seite ist zu klein.“
„Schade.“ Nachdenklich ging er an der Praxis vorbei nach vorn, und sie folgten ihm. „Und wenn Sie die Fläche über dem Parkplatz nutzen? Das wird zwar einiges kosten, aber nicht so viel wie die Bebauung des Gartens.“ Er blickte auf seine Uhr. „Tut mir leid, ich muss los. Ich lasse mir etwas einfallen und melde mich bei Ihnen. Kann ich die Pläne mitnehmen? Dann mache ich mir Kopien, und morgen haben Sie sie wieder.“
„Natürlich.“
„Ah, da seid ihr ja wieder“, begrüßte Kate sie. „Möchte jemand noch Tee?“
„Vielen Dank, aber wir müssen uns verabschieden“, sagte der Architekt. „Darf ich?“ Er zeigte auf die Pläne.
Lucy nickte. Papier raschelte, die Männer zogen ihre Mäntel an und nahmen ihre Aktentaschen. Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihren Vater. Der unterhielt sich mit Kate. Als sie zu Ben hinübersah, fing sie Dragans Blick auf.
Fragend hob er die Brauen, und sie lächelte zustimmend. Zufrieden erhob er sich. „Entschuldigt mich bitte, ich muss einen Besuch machen.“
„Wieso?“, fragte sie, als er an ihr vorbeiging. „Ich dachte, du hast heute Abend keinen Dienst.“
Ein verlegenes Lächeln erschien auf seinem kantigen Gesicht. „Richtig, aber ein ganz bestimmter Hund kann es kaum erwarten, dass ich eine Runde mit ihm spiele. Und vielleicht gibt es auch Abendessen, dann brauche ich nicht zu kochen. Ich habe nämlich nichts zu essen im Haus.“
„Aha.“ Lucy grinste. „Grüß Melinda schön von mir.“
Dragans Nacken rötete sich, und sie bekam ein schlechtes Gewissen. Vielleicht war es gemein, ihren Kollegen zu necken. Dragan war ein ruhiger, ernster Mann, aber bei
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