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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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werde ihm ein Beruhigungsmittel geben. Meinen Arztkoffer habe ich im Auto. Die Jungs von der Bergrettung haben schon einen Krankenwagen gerufen. Da das Wetter besser geworden ist, sollte der auch bald da sein.“
    Behutsam untersuchte Libby das Bein des Mädchens, und Nathan meinte: „Hatte ich recht?“
    Sie nickte. „Ja, ich würde sagen, eine Schienbeinfraktur.“
    Dem anderen Teenager hatte er ein Beruhigungsmittel verabreicht, wodurch der Junge nicht mehr ganz so unter Schock stand, als der Krankenwagen eintraf.
    Kurz bevor dieser mit den beiden Geretteten abfuhr, rief der Vater des Jungen an, der gerade erst von den Ereignissen erfahren hatte. Er versprach, dass er und seine Frau in der Notaufnahme auf ihn warten würden.
    Nathan zog sich wieder um, und nachdem die drei Männer und Libby das deftige englische Frühstück verspeist hatten, das ihnen vom Hotel serviert wurde, war die Nacht fast vorbei.
    Als Nathan und Libby zu Hause ankamen, erklärte er: „Endlich allein! Ich muss dir nämlich noch viele Dinge sagen, die ich dir schon vor langer Zeit hätte sagen sollen. Komm, setz dich zu mir.“
    Sie folgte seiner Bitte, und er fuhr fort: „Ich habe dir einmal aus den falschen Gründen einen Heiratsantrag gemacht, das weiß ich. Nach Tobys Vergiftung war ich völlig außer mir, und du warst wie ein Fels in der Brandung. Ich werde dich noch einmal fragen, ob du meine Frau werden willst. Aber vorher musst du noch etwas wissen. Als du mir damals am Flughafen sagtest, dass du mich liebst, habe ich dich zum ersten Mal so gesehen, wie du wirklich warst. Schön, begehrenswert und unkompliziert. Aber der Zeitpunkt war einfach total verkehrt.“
    Nathan hielt kurz inne. „Nachdem ich dir einen Abschiedskuss gegeben und dir mit größter Arroganz gesagt hatte, dass du mich lieber vergessen solltest, wollte ich eigentlich am liebsten bei dir bleiben. Ich hatte Scheuklappen aufgehabt und nicht gesehen, was direkt vor mir war. Das Kind von damals war zu einer wunderschönen Frau geworden, die in Tränen aufgelöst vor mir stand. Aber viel zu überrascht von dieser plötzlichen Erkenntnis ließ ich dich gehen und stieg ins Flugzeug. Trotzdem wollte ich mich nach meiner Ankunft in Afrika sofort bei dir melden.“
    Er seufzte. „Die Zustände in dem Krankenhaus, in dem ich arbeitete, waren jedoch so chaotisch, dass es so gut wie kein Privatleben gab. Manchmal waren wir vierundzwanzig Stunden hintereinander im Einsatz. Obwohl ich dich nicht vergessen hatte, ließ ich Wochen und Monate verstreichen. Dad, der mich da draußen gelegentlich anrief, erwähnte einmal, dass du am darauffolgenden Samstag Ian Jefferson heiraten würdest. Ich musste unbedingt vorher mit dir reden und hatte doch nur so wenig Zeit dafür.“
    Er schluckte. „Ich wollte dich fragen, ob du nach dem Vorfall am Flughafen aufgehört hattest, mich zu lieben. Wenn du mir gesagt hättest, dass Jefferson der Richtige für dich wäre, hätte ich dich in Ruhe gelassen und den Rest meines Lebens meine eigene Dummheit bereut. Aber da mein Flug Verspätung hatte, kam ich genau in dem Moment in der Kirche an, als die Trauzeremonie stattfand. Der Pastor hatte euch beide gerade zu Mann und Frau erklärt, und du hast Jefferson wie eine glückliche Braut angelächelt. Da hatte ich meine Antwort – zumindest dachte ich das in dem Moment.“
    Libby griff spontan nach seiner Hand, als er fortfuhr: „Ich konnte gar nicht schnell genug aus der Kirche verschwinden und nahm einfach den nächstbesten Bus, der gerade vorbeifuhr, um so weit wie möglich wegzukommen. Danach bin ich wieder nach Afrika geflogen. Wie du siehst, bin ich doch deinetwegen zurückgekommen, Libby. Aber eben nicht rechtzeitig genug, und mit diesem Wissen quäle ich mich seitdem herum.“
    Erschrocken sah sie ihn an, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. Sie konnte kaum fassen, was sie da gerade hörte. Aber Nathan war noch nicht fertig.
    „Das war der Grund, weshalb ich so lange weggeblieben bin. Als ich mit Toby nach Swallowbrook zurückkam, habe ich dich erst richtig kennengelernt. Und die ganze Zeit über habe ich mich zurückgehalten, um dich nicht erneut zu verletzen. Sogar nach dieser fantastischen Nacht auf der Insel durfte ich nicht zulassen, dass meine Gefühle, meine Bedürfnisse dein Leben noch einmal zerstörten. Als du mir von deiner Ehe mit Jefferson erzählt hast, hätte ich heulen können. Aber dein Lächeln an dem Tag in der Kirche damals hatte mich völlig aus der

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