Julia Arztroman Band 62
Hand im Spiel?“
„Keine Ahnung. Aber was immer es war, ich bin unheimlich dankbar dafür.“ Er drückte ihre Hand an sein Herz. „Ich habe die Liebe meines Lebens gefunden … und meine Tochter.“
„Es tut mir leid, dass ich nicht ernsthafter versucht habe, dich zu erreichen, um dir von Lily zu erzählen …“, begann Gina, doch Marco legte ihr einen Finger an die Lippen.
„Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Du hast getan, was du für das Beste hieltest, und so, wie ich mich verhalten habe, kann ich dir keinen Vorwurf machen. Ich war so ein Feigling, Gina, und das werde ich immer bereuen. Ich habe drei Jahre Glück verpasst, weil ich Angst davor hatte, mich in dich zu verlieben.“
„Dann war es nicht nur deshalb, weil du mich nicht so geliebt hast wie Francesca?“, fragte sie leise.
Er sah sie überrascht an. „Nein! Darum ging es nie. Natürlich habe ich Francesca geliebt, aber meine Gefühle für sie haben nichts damit zu tun, was ich für dich empfinde. Ich liebe dich von ganzem Herzen und wünsche mir nichts sehnlicher, als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen, damit ich es dir beweisen kann.“
„Du musst mir gar nichts beweisen, Marco.“ Tränen glitzerten in Ginas Augen, als sie seinen Kopf zu sich herabzog, um ihn zu küssen. „Ich glaube dir, weil ich dich liebe und weiß, dass du mich in einem so wichtigen Augenblick nicht anlügen würdest.“
„Nein, niemals.“ Sie küssten sich leidenschaftlich, ein Kuss, der noch viel länger gedauert hätte, wenn sie nicht unterbrochen worden wären.
„Verzeiht, dass ich euch störe, aber Gina ist für eine CT-Untersuchung angemeldet.“ Tom Petty grinste die beiden an. „Anschließend könnt ihr weitermachen. Meinen Segen habt ihr. Und ich werde persönlich dafür sorgen, dass Gina ein Einzelzimmer bekommt, wo ihr allein sein könnt. Das bin ich dir schuldig, Gina, für das, was du für meinen Sohn getan hast.“
Marco hatte keine Ahnung, was Tom damit meinte, aber er fragte nicht nach. Gina würde ihm später sicher alles erklären. „Ich sollte wieder auf meine Station zurückgehen“, sagte er. „Die werden sich bestimmt schon wundern, wo ich abgeblieben bin.“
„Ach, mach dir darüber keine Sorgen, Marco“, meinte Tom grinsend. „Die Buschtrommeln haben die Neuigkeiten sicher längst verbreitet.“
„Welche Neuigkeiten?“
„Über dich und Gina … Das sehe ich doch richtig? Ich meine, ihr zwei seid doch ein Paar, oder?“
„Wenn du glaubst, dass wir ein Paar sind, dann wird es wohl so sein“, erwiderte Marco lachend, nahm Ginas Hand und küsste sie. „Und wir bleiben zusammen.“
„Wunderbar! Ich liebe Happy Ends.“ Tom winkte ihnen zu und eilte zum nächsten Patienten.
„Ich komme so schnell wie möglich zurück, mein Liebling. Versprochen“, sagte Marco.
„Keine Angst, ich gehe nirgendwohin.“ Gina schenkte ihm einen verliebten Blick.
Zwei Pfleger rollten sie gleich darauf aus dem Schockraum, und Marco machte sich auf den Weg auf seine Station, wobei er das Gefühl hatte, dass seine Füße beim Gehen kaum den Boden berührten. Er schwebte auf Wolke sieben, ganz in seiner eigenen kleinen Welt, einer Welt voller Liebe und Glück.
So viel war passiert in der vergangenen halben Stunde. Sein Leben hatte sich komplett geändert. Jetzt hatte er eine Zukunft, auf die er sich freuen konnte, ein ganz neues Leben, das er sich nie zu erträumen gewagt hätte. Er war so froh, dass er diese zweite Chance bekommen hatte, und er würde alles tun, um seine kleine Familie glücklich zu machen. Er würde die kommenden Jahre nicht damit vergeuden, sich davor zu fürchten, was sie bringen könnten. Mit diesen Ängsten hatte er schon genug Zeit verschwendet, jetzt wollte er jede Sekunde genießen. Gina, Lily und er würden wunderschöne, neue Erinnerungen erschaffen. Gemeinsam.
EPILOG
Juni
Am Tag ihrer Hochzeit strahlte die Sonne von einem wolkenlos-blauen Himmel auf Florenz herunter. Gina wandte sich mit einem Lächeln vom Fenster ab und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Ihr Hochzeitskleid war ein Traum – angefertigt aus einer Bahn edler cremefarbener Spitze, die Marcos geliebte Großmutter ihr geschenkt hatte. Ihr ganzes Leben hatte sich in einen Traum verwandelt, und Gina merkte, wie ein unbezähmbares Glücksgefühl in ihr aufstieg, als sie an die vergangenen Monate zurückdachte.
Lily und sie lebten nun mit Marco zusammen in seinem Londoner Apartment – sie waren eine echte Familie. Lily liebte Marco
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