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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Jedenfalls ist es schlimmer und schlimmer geworden.“
    „Das tut mir leid.“ Mark nahm ihre Hand und drückte sie. „Warum in aller Welt sind Sie nicht zu mir gekommen?“
    „Ich wollte Sie nicht belästigen.“
    „Wissen Sie was?“, fragte Mark. „Wir beide gehen jetzt eine Tasse Tee trinken und unterhalten uns miteinander. Und danach versprechen Sie mir, jede Woche ein Mal in meine Praxis zu kommen, bis ich sehe, dass Sie wieder lachen!“
    „Sie können doch Ihre Zeit nicht damit verschwenden, eine Tasse Tee mit mir zu trinken“, erwiderte Anna erstaunt. „Es warten doch Patienten auf Sie.“
    „Sie sind auch meine Patientin, Anna.“ Mark stand auf und lächelte sie freundlich an. Holly beobachtete ihn und fragte sich, welcher Arzt eine solche Situation wohl so geschickt meistern könnte? Er ist nicht nur ein guter Arzt, er ist auch gut zu den Patienten, dachte sie gerührt.
    „Wir müssen nur noch Harry impfen, dann bringe ich Anna und das Baby zu dir.“
    Sie wandte sich wieder an Anna und fragte: „Finden Sie es gut, dass Harry die Impfung bekommt? Hat Debra Ihnen alles erklärt?“
    Anna nickte. „Ja, sie hat mir ein kleines Heft mit Informationen gegeben. Wird er auch gegen Meningitis geimpft?“
    „Ja, aber die Impfung schützt nur vor der Meningitis C. Gegen Meningitis B gibt es leider noch keine Schutzimpfung.“
    „Sie denken sicher, dass ich dumme Fragen stelle, aber kann Harry nicht Meningitis von dieser Injektion bekommen?“
    „Nein. Das Serum enthält nichts, was die Krankheit auslösen kann. Und eine dumme Frage haben Sie auch nicht gestellt.“
    „In diesem Fall finde ich es gut, dass Harry die Injektion bekommt“, sagte Anna mit einem scheuen Lächeln.
    Holly gab dem Jungen schnell die Spritze, dann brachte sie Mutter und Kind zu Mark, der sich zwischen seiner Sprechstunde und Hausbesuchen die Zeit nahm, um ein ausführliches Gespräch mit Anna zu führen.
    Als sie nach Hause kam, fühlte sich Holly so erschöpft, dass sie erst einmal ein heißes Bad nahm. Danach begab sie sich in die Küche, wo sie einen exotischen Salat fürs Abendbrot vorbereitete.
    Inzwischen war auch Mark angekommen und sah ihr neugierig über die Schulter. „Hm, das sieht ja köstlich aus!“, sagte er. „Jetzt weiß ich, warum ich dich heiraten will.“
    „Nur in deinen Träumen, mein Freund. Geh erst mal und zieh dich um! Willst du einen Schluck Wein oder Bier trinken?“
    „Bier, bitte!“ Er stöhnte und ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. „Ich habe einfach nicht mehr die Kraft, um mich umzuziehen. Was für ein Tag war das heute!“
    „Wie ist denn das Gespräch mit Anna ausgegangen?“, fragte Holly teilnahmsvoll.
    „Es geht ihr ziemlich schlecht, deswegen habe ich ihr ein Antidepressivum gegeben. Mit Debra habe ich ausgemacht, dass sie Anna so lange zwei Mal wöchentlich besucht, bis eine Besserung eintritt. Und du hattest ihr ja angeboten, Babymassage mit ihr zu üben. Das war nett von dir.“
    „Ich dachte, ich rufe sie morgen an und verabrede mich mit ihr.“ Holly gab ihm das Bier, dann machte sie das Dressing für den Salat. „Ich weiß nicht viel über Depressionen nach der Geburt. Worin liegt der Unterschied zwischen einer Depression und einer ganz normalen Reaktion auf die neue Situation, ein Baby versorgen zu müssen?“
    „Das ist schwierig zu beantworten“, gab Mark zu. „In Annas Fall glaube ich, dass sie an einer echten Depression leidet. Ihre Stimmung ist auf dem Tiefpunkt angelangt, sie hat an nichts Interesse und an nichts Freude. Sie ist ständig den Tränen nahe und kann sich nicht konzentrieren. Das sind klassische Anzeichen dafür.“
    „Und ist es nicht gefährlich, ihr Medikamente zu geben, wenn sie stillt?“
    „In Annas Fall spielt das keine Rolle, denn sie kann nicht stillen. Und darin sieht sie einen weiteren Grund, sich schuldig zu fühlen.“
    „Sie tut mir leid. Konnte man ihr im Krankenhaus nicht helfen?“
    „Leider überhaupt nicht. Für die Leute dort war sie ein hoffnungsloser Fall.“
    „Kein Wunder, dass sie deprimiert ist. Sie war total unzugänglich heute. Ich hatte den Eindruck, dass sie sehr einsam ist. Aber du warst sehr nett zu ihr, Mark, sie hat wirklich Vertrauen zu dir.“
    „Wahrscheinlich, weil ich der einzige Arzt war, der ihre Symptome erkannte. Ich war noch ziemlich neu in der Praxis, habe aber nach der Entbindung viel Zeit mit ihr verbracht, weil sie sich in einem so schlimmen Zustand befand. Ich glaube, ich kenne sie

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