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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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KAPITEL
    Damien Wynter …
    Charlotte schoss in Gedanken Giftpfeile ab auf den Mann, der soeben der Limousine entstiegen war und sich jetzt neben ihrem Bruder straffte. In dem schwarzen Smoking sah er noch atemberaubender aus als am Nachmittag, und Charlotte zweifelte nicht daran, dass es heute Abend hier an Bord wahrscheinlich keine einzige Frau gab, die nicht zumindest versucht war, ihm schöne Augen zu machen. Was ihr nur recht sein konnte, denn solange genug Frauen da waren, auf die er sich konzentrieren konnte, würde er wenigstens sie in Ruhe lassen.
    Von ihrem Platz an Deck der Jacht aus beobachtete sie, wie die beiden Männer, freundschaftlich miteinander plaudernd, mit weit ausholenden Schritten herankamen. Dass Peter ihn so mochte, während er nie irgendwelche Anstrengungen unternommen hatte, mit Mark warm zu werden, wurmte sie ebenso wie vieles andere. Würde sie, wenn sie Mark heiratete, womöglich nicht nur ihren Vater, sondern auch ihren Bruder verlieren?
    Aber ich will mein eigenes Leben leben, bäumte sie sich innerlich auf. Eine Tochter, eine Schwester zu sein, reichte ihr nicht aus. Sie wollte einen Partner, der sich glücklich schätzte, sein Leben mit ihr zu teilen, und bis sie Mark kennengelernt hatte, hatte sie befürchtet, nie einen Mann zu finden, der zu ihr passte. Es war nicht einfach für sie gewesen. Erst Mark hatte es einfach gemacht.
    Nur dass es sich im Moment ganz und gar nicht einfach anfühlte.
    „Ah! Die Zuspätkommer!“, kommentierte Mark leicht süffisant, als er bemerkte, wohin ihre Aufmerksamkeit abgeschweift war.
    Charlotte wandte sich ihrem Verlobten wieder zu. Sie waren schon seit geraumer Weile an Bord und beobachteten, wie die anderen Gäste auf die Jacht kamen, die gleich ins Hafenzentrum fahren würde, an einen Standort, der einen hervorragenden Ausblick auf das Silvesterfeuerwerk bot. Mark nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an der traditionellen Silvesterparty auf der Sea Lion teil, und er war offensichtlich wild entschlossen, das Ereignis in vollen Zügen auszukosten.
    „Sie kommen auf die Minute genau“, sagte Charlotte mit Blick auf die neue Cartier-Uhr, die sie von ihren Eltern zu Weihnachten bekommen hatte. „Es ist Punkt acht. Peter weiß, dass Dad keine Minute länger wartet.“
    „Wahrlich ein Furcht einflößender Mann, dein Vater“, bemerkte Mark trocken.
    Sie lächelte bemüht. „Mach dir keine Gedanken wegen Dad. Wir werden uns prächtig amüsieren, und ich bin glücklich, dass du bei mir bist.“
    Er lächelte dieses jungenhaft charmante Lächeln, von dem sie sich auf Anhieb angezogen gefühlt hatte. Erfreulicherweise hatte Mark so ganz und gar nichts Machohaftes an sich, auch wenn er im Bett durchaus männlich war. Darüber hinaus passten sie auch rein äußerlich perfekt zusammen.
    Sein dichtes, leicht lockiges braunes Haar lud dazu ein, mit den Fingern durchzufahren, so ganz anders als der im Nacken und an den Seiten kurze Haarschnitt, den ihr Vater bevorzugte. Marks haselnussbraune Augen funkelten humorvoll. Er hatte klar umrissene Gesichtszüge, aber sein Mund war weich, sein Lächeln sanft, und die Wärme, die er ausstrahlte, bewirkte, dass sie sich bei ihm geborgen fühlte.
    Auf eine nette, gemütliche Art.
    Bei Damien Wynter könnte sie sich nie geborgen fühlen.
    „Ich bin wahrscheinlich der glücklichste Mann hier“, sagte Mark leise. „Die schönste Frau ist an meiner Seite.“
    Sie lachte, erfreut darüber, dass er so dachte. So hatte sich der Aufwand, den sie betrieben hatte, um heute Abend schön auszusehen, wenigstens gelohnt. Sie war nicht wirklich schön, aber sie versuchte, das Beste aus sich zu machen, und nutzte alle Tricks, die man ihr auf der Kosmetikschule beigebracht hatte.
    „Erstaunlich, dass dein Bruder heute Abend keine Frau im Schlepptau hat“, sagte Mark und hob dabei fragend eine Augenbraue. „Gönnt er sich zu Silvester keine Romanze?“
    „Wahrscheinlich will er keine Zeit damit verschwenden“, erwiderte sie trocken. „Unten im Salon trifft sich nämlich wie jedes Jahr an Silvester eine handverlesene Pokerrunde. Bestimmt will Peter seinen neuen Freund aus London dort einführen, denn nichts lässt den Adrenalinspiegel schneller ansteigen als eine Pokerpartie mit hohem Einsatz.“
    „Spielst du eigentlich auch?“, wollte Mark neugierig wissen.
    Sie zuckte die Schultern. „Ich konnte schon als Kind pokern, aber ich habe immer nur zu Hause gespielt. Poker war das einzige Spiel, das unser Vater mit uns

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