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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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heraus. Doch als sie hörte, dass Jake die Wohnungstür öffnete, wurde sie aktiv.
    „Warte!“ Ihre Stimme war kaum zu hören und klang völlig heiser. Amy eilte hinter ihm her und rief verzweifelt aus: „Jake, bitte warte!“
    Mit dem Rücken zu ihr und der Hand auf der Klinke blieb er stehen. Er wartete und war offenbar bereit, sich anzuhören, was Amy ihm noch sagen wollte. Ihr war klar, dass sie jetzt die richtigen Worte finden musste.
    „Was ist los?“, fragte er schließlich rau und ungeduldig.
    Er durfte nicht aus ihrem Leben verschwinden. Würde sie es schaffen, ihn zurückzuhalten?
    „Ich möchte dich heiraten, Jake, das möchte ich wirklich – wenn du mich noch haben willst“, erklärte sie mutig.

17. KAPITEL
    Angespannt beobachtete Amy, wie Jake die Schultern hob und wieder sinken ließ. Offenbar atmete er sehr tief ein und aus. Schließlich drehte er sich unendlich langsam um, und Amy hielt den Atem an.
    Jake sah sie an, als wäre sie eine Fremde. Er schien irgendetwas zu suchen, was ihm vielleicht entgangen war.
    „Warum, Amy?“, fragte er.
    Sie hatte das Gefühl, ihn endgültig verloren zu haben. Panik stieg in ihr auf, und ihr verkrampfte sich der Magen. Fieberhaft überlegte sie, wie sie ihm ihren Entschluss erklären sollte. Plötzlich hatte sie eine Idee.
    „Es stimmt, was du gesagt hast. Ich habe mich immer wieder selbst belogen, weil ich nicht zulassen wollte, dass wir beide uns näherkamen.“
    In seinen Augen blitzte es hart und erbarmungslos auf, und seine Miene wirkte noch verschlossener.
    „Das besagt überhaupt nichts. Ich kann nicht einsehen, dass wir deshalb heiraten sollten“, stieß er verächtlich hervor.
    Sie machte eine verzweifelte Handbewegung. „Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll.“
    „Dann versuch es!“, forderte er sie rau auf. Er war zu sehr verletzt, um sich noch mit Ausflüchten und Halbwahrheiten zufriedenzugeben.
    Wo sollte sie anfangen, und wie sollte sie es ihm verständlich machen? Sie hatte ja lange Zeit selbst nicht begriffen, was mit ihr los war.
    „Weich mir jetzt nicht aus, Amy“, warnte er sie.
    „Du hast mich einmal nach meiner Familie gefragt“, begann sie und sah ihn wie um Verständnis bittend an. „Ich habe dir damals nicht alles gesagt, Jake.“
    „Was hat denn deine Familie mit uns beiden zu tun? Du hast behauptet, du hättest sie aus den Augen verloren“, erklärte er ungeduldig.
    „Ich habe mir, als ich mit sechzehn Jahren das Elternhaus verließ, geschworen, mich nie wieder von jemandem kontrollieren zu lassen. Deshalb hat es sogar sehr viel mit uns zu tun“, erwiderte sie rasch. „So, wie du aufgewachsen bist, kannst du dir nicht vorstellen, was für eine Kindheit ich hatte. Mein Vater hat mich immer wieder seelisch misshandelt. Irgendwie habe ich überlebt und mich nicht zerstören lassen. Aber nie wieder sollte mich jemand emotional kontrollieren.“
    „Und das soll ich dir glauben? Nach all den Gefühlen, die du in deinen Exlover investiert hast?“, fuhr er sie verächtlich an. „Oder willst du mir weismachen, in den fünf Jahren sei zwischen euch gefühlsmäßig überhaupt nichts gelaufen?“
    „So war es doch gar nicht!“, rief sie aus.
    „Das macht doch alles keinen Sinn, Amy.“
    „Mit Steve … ach, es war nie davon die Rede, dass wir heiraten wollten. Er hat gesagt, wir seien Freigeister. In der Beziehung mit ihm habe ich mich irgendwie … sicher gefühlt.“
    „Sicher!“, wiederholte Jake spöttisch.
    „Ja, das stimmt! Aber wenn du es nicht glauben willst, kannst du gehen.“ Sie war mit ihrer Geduld am Ende, es hatte sowieso alles keinen Sinn mehr.
    „Oh nein, erst will ich mir deine Lebensgeschichte anhören. Erzähl weiter.“
    Amy zögerte kurz. Sie hatte Herzklopfen und atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Sie musste die Sache durchstehen und hinter sich bringen. Dann konnte Jake entscheiden, was er tun wollte.
    „Wenn du mich wirklich verstehen willst, statt immer nur voreilige Schlüsse zu ziehen, musst du mir wirklich zuhören“, sagte sie so energisch, wie sie konnte. „Du solltest es wenigstens deinem Kind zuliebe tun.“
    Als sie das Baby erwähnte, versteifte er sich. Aber er war offenbar bereit, ihr noch eine Chance zu geben. „Okay, rede weiter“, forderte er sie kühl auf.
    Sie erbebte, ließ sich jedoch nicht beirren. Jetzt sollte er die Wahrheit erfahren, egal welche Folgen es haben würde.
    „Lass mich mit Steve beginnen. Er kam auch aus zerrütteten Verhältnissen.

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