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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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einheimische Pflanzen und Bäume, dann an einigen Hühnerfarmen mit kommerziellen Legebatterien, an deren Toren der Hühnermist als Dung zum Verkauf angeboten wurde. Ein Gestüt warb mit der Zucht von Springpferden, ein anderes bot Reitstunden an.
    Schließlich erreichten sie den Eingang zum eigentlichen Tal. Hier schienen ein paar der alten Farmen noch mehr oder weniger intakt. Je tiefer sie ins Tal hineinfuhren, desto geringer wurden die Veränderungen, was ermutigend war. Denn welcher Zauber haftete der Rückkehr zu etwas an, das sich radikal verändert hatte?
    Überraschenderweise schien das alte Schulhaus noch genutzt zu werden. Es war frisch gestrichen, und der Schulhof wirkte gepflegt. Heutzutage überlebten nur noch wenige solcher Zwergschulen, die Kinder wurden meist mit dem Bus zu größeren Schulzentren transportiert. Beth freute sich, dass dieses Herzstück der Gemeinde den Eingriffen des modernen Lebens standgehalten hatte.
    Gegenüber lagen unverändert das Postamt des Tals und der Gemischtwarenladen, beide gleichfalls Wächter der Vergangenheit. „Ich frage mich, ob Mrs Hutchens immer noch am Schalter regiert“, bemerkte Beth versonnen.
    Ihre Tante lachte. „Doris Hutchens, unübertroffen in ihrem Übereifer, sich in alles einzumischen. Wobei sie es meistens wirklich gut meinte. Weißt du noch, wie sie Jorgen Neilson die Stirn bot und Jamie einfach zur Schule schleppte?“
    „Ja.“
    Plötzlich kehrte die Erinnerung zurück. Jamie war beim alten Jorgen abgeladen worden, als unehelicher Sohn der durchgebrannten Tochter, die, laut Mrs Hutchens, um keinen Deut besser war, als zu erwarten gewesen war. Keiner kannte damals Jamies genaues Alter, aber man rechnete sich aus, dass er alt genug sein musste, um zur Schule zu gehen, und nahm an, dass Jorgen ihn zurückhielt, um ihn als Arbeitssklaven auf seiner Farm auszunutzen. Tatsächlich war er schon sieben gewesen, als Doris Hutchens ihn triumphierend zur Lehrerin geschleppt hatte, und es musste schrecklich für ihn gewesen sein, in Beths Klasse, zu den Fünfjährigen, gesteckt zu werden.
    Beth hatte ihm geholfen, lesen und schreiben zu lernen. Im Rechnen war er von Anfang an schneller gewesen als sie. Es hatte nicht lange gedauert, da hatte er in Mathematik die Lehrerin übertroffen.
    „Das war ein mieser alter Tyrann, dieser Jorgen Neilson“, brummelte Tante Em. „Eine Schande, wie er Jamie behandelt hat! Er hat ihm das Leben zu Hause zur Hölle gemacht.“
    „Ja, ich weiß“, sagte Beth kurz angebunden. Sie wollte ihre Tante nicht ermutigen, dieses Thema weiter zu vertiefen.
    „Das sind schlimme Erinnerungen. Ich kann es Jamie nicht verübeln, dass er damit abgeschlossen hat.“
    Auch mit mir? Beth presste die Lippen zusammen. Gleichgültig, wie sich die Situation auch darstellte, Jamie Neilson würde keine Rolle mehr in ihrem Leben spielen. Es hatte keinen Sinn, die Erinnerungen an ihn wieder aufzuwärmen. Ganz bewusst konzentrierte sich Beth auf die Umgebung und das Ziel ihrer Fahrt.
    Sie näherten sich dem Bach, die Straße fiel sanft ab, die Bohlen der alten Holzbrücke ratterten wie früher, als sie darüber hinwegfuhren. Dann kam die Kurve um den Hügel herum, wo immer noch die gefleckten Eukalyptusbäume aufragten, ganz wie Beth sie in Erinnerung hatte, unvergleichlich in ihrem enormen Umfang und ihrer Größe.
    Manche Dinge sind doch von bleibendem Wert, dachte sie mit einer Wildheit, die ihr bewusst machte, wie tief sie die Nacht mit Jim Neilson berührt hatte. Er hatte es richtig erkannt. Es war ein geistiger Wettstreit gewesen. Sie hatte sich so sehr gewünscht, die Tür zu Jamie zu öffnen.
    Sie musste es vergessen. Leichter gesagt als getan.
    Hinter dem Hügel erreichten sie den ersten Begrenzungszaun ihrer alten Farm. Kein Vieh auf den Weiden. Aber vor ihrem geistigen Auge sah Beth ihren Bruder Chris, wie er die Kühe zusammentrieb, und ihren Vater, der vom Anhänger des Traktors aus das Heu aufwarf. In ihr lebten gute Erinnerungen an die Jahre, die sie hier verbracht hatte. Erinnerungen, zu denen Jim Neilson hätte stehen können, wenn noch etwas von Jamie in ihm gewesen wäre.
    Vergiss es! ermahnte sie sich heftig. Das war gestorben. Wenn sie es aber schaffte, die alte Farm zurückzukaufen, würde sie dadurch hoffentlich die Lebensgeister ihres Vaters wieder wecken können. Die Familie war jetzt verstreut, in Melbourne gab es nichts, was sie halten konnte. Wenn ihr Vater wieder hierher, ins Tal, zurückkehren könnte, würde es

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