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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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gestehen, dass ich im Nachhinein froh darüber bin. Ich hätte das, was vergangene Nacht und vorhin zwischen uns gewesen ist, um keinen Preis verpassen wollen. Du bist wirklich ein höllisches Weib.“
    „Das sagtest du bereits“, flüsterte sie bitter. Es kränkte sie, was er von ihr dachte, und ihre Selbstachtung verlangte, dass sie es richtigstellte. „Lass uns eins klarstellen, Jim Neilson: Du glaubst also, ich hätte ein Spiel mit dir getrieben, um dich zu veranlassen, mir den finanziellen Rückhalt zu sichern, falls ich die Farm nicht mit eigenen Mitteln hätte ersteigern können?“
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Hör auf, noch länger die Unschuld zu spielen, Beth. Ich gebe ehrlich zu, dass ich noch nie das Opfer eines so meisterlich eingefädelten Manipulationsversuchs gewesen bin. Absolut brillant. Heute früh hast du mich tatsächlich in größte Gewissensbisse gestürzt.“
    Sie hatte nichts davon geplant. Ihr Herz klopfte, sie hatte Mühe, angesichts dieser Anschuldigungen einen klaren Gedanken zu fassen. „Als du aber auf der Farm eingetroffen bist, hattest du das alles längst durchschaut, nicht wahr?“, sagte sie schließlich und dachte an seinen spöttischen Blick, als er sie gefragt hatte: „Was bist du denn geworden, Beth?“
    „Nun, darin liegt meine größte Stärke. Sämtliche marktbestimmenden Faktoren zu addieren und das Ergebnis als Sprungbrett zu benutzen, um allen anderen in der Vorausschau des möglichen Profits eine Nase voraus zu sein.“
    „Unterläuft dir dabei niemals ein Fehler?“
    „Selten, und nie ein großer.“
    Diesmal ist dir aber ein kapitaler Fehler passiert, mein Junge, dachte Beth, wütend über so viel Selbstgefälligkeit. Bewusst bemühte sie sich um einen sachlichen Ton. „Schön, und wo liegt bei diesem Handel der Profit für dich?“
    Er zögerte mit einer Antwort.
    „Du gibst mir die Farm. Was bekommst du dafür?“, drängte Beth.
    Ein schwaches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Beth hasste ihn dafür. „Willst du dich auf diese Weise von Schuldgefühlen freikaufen?“, fragte sie sarkastisch.
    Er lachte. „Du erregst mich mehr als jede andere Frau. Und dieses Gefühl ist gegenseitig.“ Er sah sie herausfordernd an. „Stimmt’s, Beth?“
    Sie konnte es unmöglich abstreiten, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. Bewusst konzentrierte sie sich auf die Straße und hoffte, dass ihr Schweigen Zweifel in ihm säen würde. Am liebsten hätte sie sich wie eine Furie auf ihn gestürzt, weil er ein so schmieriges Bild von ihr zeichnete, aber sie hatte der wilden, unbändigen Seite in ihrem Wesen schon zu viel Raum gelassen. Jetzt war strenge Selbstbeherrschung, kühle Würde und unerschütterliche Entschlossenheit gefordert.
    Sie hatten das Tal schon hinter sich gelassen, die Auffahrt auf die Autobahn war nicht mehr weit. Beth wusste, dass sie ihre Karten klug ausspielen musste, um Jim Neilson loszuwerden. Er war wie ein Dorn in ihrem Fleisch, der entfernt werden musste. Sobald sie das geschafft hatte, würde die Wunde irgendwie heilen.
    „Es ist noch nicht vorbei“, knöpfte Jim an seinen letzten Gedankengang an. „Vielleicht brennt es mit der Zeit aus. Wer weiß? Ich denke, wir sollten es genießen, solange es dauert.“
    Das war also der „Zeitgewinn“, den er im Sinn gehabt hatte!
    „Ist das dein Profit, ja?“ Beth rang sich ein spöttisches Lächeln ab. „Du hast die Farm gekauft, um mich dir als Bettgespielin zu erhalten?“
    „Sagen wir, die Farm liegt näher an Sydney als Melbourne, was die Sache erleichtert. Für uns beide.“
    „Die Farm als Liebesnest?“, spottete sie.
    „Kaum, angesichts der Tatsache, dass dein Vater dort wohnen wird.“ Er sah sie durchdringend an. „Wäre es eine große Zumutung für dich, gelegentlich nach Sydney zu fahren? Ich bin sicher, du könntest dir die eine oder andere Besorgung als Grund einfallen lassen.“
    Natürlich, dachte Beth verächtlich. Jim Neilson wollte nicht ins Tal kommen, wo ihn alles an eine Vergangenheit erinnerte, mit der er für sich abgeschlossen hatte. Er glaubte einen Logenplatz innezuhaben: Nachdem er ihr den Traum ihres Vaters auf einem silbernen Tablett serviert hatte, diktierte er jetzt die Bedingungen. Jim Neilson hatte nicht die Absicht, von seinem Berg herunterzukommen, sie, Beth sollte sich zu ihm hinaufbegeben. Bis sie nicht mehr aufregend für ihn war.
    Inzwischen hatten sie die Autobahn erreicht, und Jim lenkte seinen Porsche sofort auf die Schnellspur.

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