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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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jetzt schlief das sogenannte Monster im Nebenraum wie ein Engel.
    Mein Sohn, dachte Enrico. Nachmittags hatte er sich mit Fredo und Nicolo im Zoo getroffen, um dem Kleinen nahe zu sein. Da hatte er auch gespürt, dass er sein Vater war. Wenn er jedoch von dem Kleinen getrennt war, kamen ihm daran wieder Zweifel.
    Er hatte kurz zuvor seinen schlafenden Sohn beobachtet, und nun betrachtete er Freya. Sie hatte bei Nicolo und in ihrem Zimmer die Nachttischlampen brennen lassen, damit der Junge sich in der neuen Umgebung orientieren konnte, wenn er plötzlich aufwachte. Die Verbindungstür war nur angelehnt. Vermutlich deshalb, damit Freya Nicolo hörte, falls er sich nachts meldete.
    Enrico ahnte plötzlich, was es bedeutete, ein kleines Kind um sich zu haben. Man durfte die Kleinen keine Sekunde aus den Augen lassen, und selbst im Schlaf musste man mit halbem Ohr lauschen, ob auch alles in Ordnung war. Enrico seufzte und nahm sich vor, so schnell wie möglich ein Kindermädchen zu engagieren.
    Jetzt ging er aufs Bett zu, in dem Freya vor Erschöpfung eingeschlafen war. Ich muss den Druck aufrechterhalten, dachte er, zog den Bademantel aus und legte ihn auf einen Stuhl. Dann lüftete Enrico die Bettdecke und legte sich zu Freya.
    Sie reagierte, als die Matratze neben ihr runtergedrückt wurde, und Enrico sie an sich zog.
    „Enrico“, wisperte sie.
    Immerhin hatte sie seinen Namen genannt.
    „Pst.“ Er küsste sie zärtlich. „Schlaf weiter.“
    Am nächsten Morgen wurde Freya von dem Geräusch klirrenden Porzellans geweckt und hatte das Gefühl, von Außerirdischen entführt worden zu sein. Erschrocken schlug sie die Augen auf und sah Sonny über sich gebeugt, der ihr ein Frühstückstablett reichte.
    „Ciao“ , sagte er zur Begrüßung. „Hier ist Orangensaft, Tee und Toast, wie es dein Sohn für dich bestellt hat. Er ist heute früh übrigens viel liebenswürdiger.“
    Nicky! „Wie spät ist es denn?“, fragte Freya beunruhigt und setzte sich hastig auf. „Wo ist Nicky?“
    „Es ist halb neun, und dein Sohn ist mit seinem Vater und Fredo unterwegs zum Bankenviertel, damit du ausschlafen kannst.“ Er stellte das Tablett auf ihren Schoß, sodass sie nicht einfach aus dem Bett springen und Zeter und Mordio schreien konnte.
    „Enrico lässt ausrichten, du sollst in Ruhe frühstücken und duschen und ihn bei Hannard anrufen, wenn du dich beruhigt hast.“ Sonny zeigte auf eine Notiz auf dem Tablett. Das ist seine private Handynummer. So kannst du ihn direkt erreichen. Ach, und hier habe ich dir noch eine Zeitung mitgebracht. Der Artikel da könnte dich interessieren.“ Er lehnte die aufgeschlagene Zeitung an die Teekanne und verließ dann das Zimmer.
    Schon wieder war Enrico mit Nicky unterwegs! Zum ersten Mal seit über zwei Jahren hatte sie verschlafen. Sie hatte nicht einmal Nickys Geplapper gehört, von dem sie sonst jeden Morgen geweckt wurde.
    Ihr Blick fiel auf die Zeitung, und sie begann, den Artikel zu überfliegen, auf den Sonny sie aufmerksam gemacht hatte. Dreißig Sekunden später stieß sie das Frühstückstablett zur Seite und sprang aus dem Bett. Im nächsten Moment entdeckte sie, dass jemand neben ihr gelegen haben musste. Ihr wurde heiß. Der vertraute Traum fiel ihr wieder ein.
    „Ich fasse es einfach nicht“, sagte sie laut zu sich selbst, angelte sich ihr Handy aus der Handtasche, setzte sich aufs Bett und gab Enricos Nummer ein.
    Als Enrico sich meldete, wusste sie nicht, was sie ihm zuerst an den Kopf werfen sollte.
    „Du … hast in meinem Bett geschlafen“, stieß sie aufgebracht hervor.
    Enrico lehnte sich entspannt in seinem Schreibtischsessel zurück und sah aus dem Fenster. „Auch dir einen guten Morgen, mi amore “, sagte er lässig mit seiner wohlklingenden Stimme. „Du hast mich wie ein Oktopus umklammert, aber das habe ich mir gern gefallen lassen.“
    „Du lügst!“
    „Und du hast mich mit einer Sehnsucht geliebt, als wäre ich dein vor langer Zeit verloren geglaubter Liebster.“
    „Das ist nicht wahr. Niemals!“
    „Du warst wunderbar und so unersättlich.“
    „Hör auf, mich auf den Arm zu nehmen, Enrico!“
    „Wenn ich nicht befürchtet hätte, dass unser Sohn vielleicht schlafwandeln und ins Zimmer kommen könnte, wäre ich außerstande gewesen, dir zu widerstehen. Aber so …“
    „Ich will das nicht hören.“
    „Aber dann verpasst du ja das Beste. Als ich dich nämlich gefragt habe, wer Nicolos Vater ist, hast du gesagt: ‚Du,

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