Julia Collection Band 09
Heftigkeit in ihm bemerkbar machte, nahmen Morgan sekundenlang den Atem.
Er stand abrupt auf, griff nach seinem Hut und setzte ihn auf, während er um den Schreibtisch herumging. „Ich … äh … mir ist gerade eingefallen, dass ich etwas erledigen muss“, erklärte er lahm. Er wusste, dass er Samantha nicht täuschen konnte. „Wenn Sie mich wegen irgendetwas brauchen sollten, wenden Sie sich an Frank. Er wird wissen, wo ich zu finden bin.“
Sie stand auf und folgte ihm. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich in der Küche umsehe, um das Abendessen vorzubereiten?“
Er drehte sich erstaunt zu ihr um. Sie sah so verflixt hübsch aus, so wie sie erwartungsvoll zu ihm aufsah, dass es ihn den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung kostete, sie nicht in die Arme zu nehmen. „Nein, natürlich nicht. Aber übertreiben Sie es nicht. Okay?“
Sie schenkte ihm ein Lächeln, dass ihm die Knie weich wurden. „Zu Befehl, Boss.“
Er machte einen Schritt vorwärts und strich ihr sanft über die Wange. „Ich bin nicht Ihr Boss, Kleines.“
Sie versteifte sich leicht und hob unwillkürlich das Kinn in einer Geste der Entschlossenheit. „Sie sind es, bis Timmy und ich von hier weggehen.“
Er schüttelte den Kopf. „Nein.“ Er beugte sich vor und küsste sie zart auf die Lippen. Dann drehte er sich um und verließ hastig das Zimmer. Wenn er nicht fast fluchtartig vor ihr davongelaufen wäre, hätte er sie am Ende doch noch in die Arme genommen und sie geküsst, bis sie beide außer Atem waren vor Verlangen.
Er überlegte, dass es keine schlechte Idee wäre, den Zaun auf der Nordweide zu kontrollieren. Er könnte stundenlang reiten und sich darüber klar werden, wie er sich in diesen Schlamassel gebracht hatte und was er tun sollte, um nicht noch tiefer darin zu versinken.
Er sattelte seinen Lieblingswallach, führte ihn aus dem Stall und schwang sich in den Sattel. Es ergab einfach keinen Sinn. Er kannte Samantha erst seit drei Tagen. Aber mit jeder Minute, die verging, wurde sein Wunsch, ihr und ihrem kleinen Jungen zu helfen, immer stärker. Und jedes Mal, wenn er in ihre hübschen bernsteinfarbenen Augen sah, hatte er das Gefühl, sich in ihnen für immer verlieren zu können.
4. KAPITEL
Nachdem Morgan gegangen war, brauchte Samantha mehrere Minuten, um sich wieder zu fassen. Was in aller Welt war nur los mit ihr? Sie war nicht an Morgan Wakefield oder irgendeinem anderen Mann interessiert. Ihre Erfahrungen mit ihrem Vater und später mit Chad hatten sie einiges gelehrt. Man konnte sich nicht auf Männer verlassen, da sie einen am Ende doch immer nur enttäuschten. Und sie hatte schon genügend Enttäuschungen in ihrem Leben hinnehmen müssen. Es reichte ihr für die nächsten fünfzig Jahre.
Am besten vermied man es, wieder enttäuscht zu werden, indem man sich einfach nicht mehr mit einem Mann einließ. Solange sie das nicht vergaß, konnte ihr nichts passieren.
Sie machte sich auf den Weg in die Küche. Sie hatte Morgan gesagt, dass sie für ihn kochen und sauber machen wollte, um sich für seine Hilfe zu revanchieren. Bis sie wieder kräftig genug war, würde sie natürlich aufpassen müssen, was sie sich zumutete. Aber wenn sie sich nicht zu sehr anstrengte und regelmäßig Pausen einlegte, würde es ihr nur guttun, ein wenig zu arbeiten.
Sie stellte das Babyfon auf den Küchentresen, fand Papier und einen Kugelschreiber, notierte ein paar Dinge, die sie aus dem Supermarkt brauchen würde, und fing an Inventur zu machen von dem, was Morgan vorrätig hatte. Zwei Stunden später füllte ihre Einkaufsliste drei Seiten. Bis auf ein paar Portionen Rindfleisch in der Tiefkühltruhe gab es nicht viel, womit Samantha etwas anfangen könnte.
„Samantha?“
Beim unerwarteten Laut einer weiblichen Stimme fuhr Samantha überrascht zusammen. Sie kam aus der Speisekammer heraus und sah eine zierliche blonde Frau die Hintertür mit dem Fuß zuschlagen, da sie beide Arme voller Einkaufstüten hatte.
Nachdem sie die Tüten auf den Küchentisch gestellt hatte, drehte sie sich zu Samantha um und schenkte ihr ein warmes, freundliches Lächeln. „Ich bin Annie Wakefield. Ich bin mit Morgans Bruder Burt verheiratet.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Annie.“ Samantha lächelte und hielt ihre Einkaufsliste hoch. „Ich mache gerade eine Bestandsaufnahme, um zu sehen, was ich heute Abend kochen könnte.“
Annie lachte. „Ich fürchte, die Wakefield-Männer sind in ihren Essensgewohnheiten ziemlich
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