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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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beobachten konnte, kam auch er auf der Stelle, und für einen Augenblick dachte er an nichts mehr. Aber sobald der wilde Moment der Ekstase vorbei war, begann er wieder, sich zu quälen. Was sollte er bloß mit dieser Frau anfangen, nach der er sich immer noch verzehrte? Seine Liebe für sie hatte sich nicht in Hass verwandelt, da brauchte er sich gar nichts vorzumachen. Auch sein Bedürfnis nach Rache begann bereits zu schwinden. Der anfängliche Wunsch, Dominique für alles büßen zu lassen, war nur seiner Reaktion darauf zuzuschreiben gewesen, dass er die Wahrheit über ihre Beweggründe erfahren hatte.
    Jeder Mann hätte so darauf reagiert. Als er aber Dominique, der die Knie zu versagen drohten, jetzt hochhob und durchs Foyer trug, wurde ihm bewusst, dass sich inzwischen alles verändert hatte. Sie hegte durchaus Gefühle für ihn. Vielleicht nur sexueller Natur, aber was machte das schon? Da konnte er lange suchen, bis er wieder eine Frau fand, die beim Sex so auf ihn reagierte. Er könnte damit leben, dass sie seinen Körper und sein Geld wollte. Außerdem war sie auch noch bereit, ihm ein Kind zu gebären.
    Natürlich würde Rico sagen, er sei ein Narr, wenn er sich nicht trotzdem von ihr scheiden ließe. Und vielleicht hatte Rico recht: Er war von Dominique besessen. Aber Rico machte wirklich eine ganz schlimme Phase durch.
    Womöglich wollte sich Dominique auch gar nicht scheiden lassen, wenn sie ihm ein Kind geboren hatte. Vielleicht fände sie es angenehm, den Rest des Lebens an seiner Seite zu verbringen und sich von ihm aushalten zu lassen. Warum sollte er sie dann loswerden wollen? Verdammt noch mal, immerhin liebte er sie.
    Ja, aber sie erwidert deine Liebe nicht, ließ sich da seine innere Stimme vernehmen. Dass sie dir trotz allem Gefühle sexueller Natur entgegenbringt, ist reiner Zufall. Sie hat dich belogen, betrogen und zum Narren gehalten. Kannst du wirklich mit diesem Bewusstsein leben, ohne ihr gegenüber je ein Wort darüber zu verlieren, dass du Bescheid weißt?
    Charles war sich nicht sicher. Sein Stolz war immer ein zweischneidiges Schwert gewesen. Er würde den Gedanken verabscheuen, dass seine Frau ihn für einen Dummkopf hielt. Offensichtlich wurde es höchste Zeit, diesen Bericht zu lesen, um im Detail all die Beweise gegen sie vor Augen zu haben. Besser informiert, könnte er auch eine bessere Entscheidung treffen.
    „Ich werde duschen und mich umziehen“, sagte er, während er Dominique aufs Bett legte. „Und du, meine Liebe, solltest dir etwas anziehen.“
    „Warum denn?“, fragte sie träumerisch, und er lachte.
    „Weil es eine unwiderstehliche Versuchung für mich darstellt, wenn du nackt bist. Aber ich muss jetzt wirklich diesen Bericht lesen. Hast du nicht gesagt, Rico würde mich heute Abend anrufen? Er wird wissen wollen, was ich davon halte. Und da kann ich ihm wohl kaum sagen, ich hätte keine Zeit gehabt.“
    „Du nimmst viel zu viel Rücksicht auf ihn.“
    „Er ist mein bester Freund und ein sehr cleverer Geschäftsmann. Ich bespreche derartige Themen gern mit ihm.“
    Plötzlich verschwand der leidenschaftliche Ausdruck aus ihren Augen. „Ich bin deine Frau und nicht gerade auf den Kopf gefallen. Warum besprichst du diesen Bericht nicht mit mir? Schließlich habe ich schon einmal für Brandon Beer gearbeitet.“
    „Ja, aber du tust es nicht mehr“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich will auch nicht, dass du dir dein hübsches Köpfchen über Geschäftsprobleme zerbrichst.“ Insgeheim hoffte er, sie so von dem Bericht abzulenken, von dem er ihr besser nichts erzählt hätte.
    Sie rümpfte die Nase. „Jetzt behandle mich bloß nicht wie ein blondes Dummchen, Charles. Das passt mir überhaupt nicht.“
    „Wie schade! Ich wollte immer so eine Frau haben“, erklärte er lächelnd, um ihr zu verdeutlichen, dass er nur Spaß machte.
    „Das ist doch nicht dein Ernst!“, schimpfte sie gespielt böse.
    „Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher!“, sagte er noch, bevor er zum Badezimmer ging.
    „Was möchtest du zum Abendessen?“, rief sie ihm nach.
    Dich, hätte er am liebsten gesagt. „Egal“, rief er dann über die Schulter. „Ich bin leicht zufriedenzustellen.“ Zu leicht, wenn es um Dominique ging. Jeder andere hätte sie längst vor die Tür gesetzt. Und was tat er? Er suchte nach Entschuldigungen und klammerte sich an jeden Strohhalm, damit sie bloß seine Frau bleiben und er auch weiterhin mit ihr schlafen konnte. Das

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