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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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also?“
    „Wie kannst du das bezweifeln?“, fragte er, zog sie unter die warme Dusche und in seine Arme.
    In Zukunft werde ich es nicht mehr anzweifeln, schwor sich Dominique, während er sie küsste. All die negativen Gedanken musste sie ein für alle Mal aufgeben. Von nun an wollte sie glücklich sein und keine Angst mehr haben. Sie konnte sich Charles’ Liebe sicher sein.
    „Dominique!“, stieß er heiser hervor, als er ihren Mund schließlich freigab.
    „Ja, ja, hier bin ich“, sagte sie und legte ihm die Arme um den Nacken, „bitte küss mich weiter!“
    Das tat er, während er sie gegen die Fliesenwand drängte und zu ihr kam, sodass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste. Dabei verflüchtigten sich all ihre negativen Gedanken. „Charles“, rief sie, und dann nahm er sie mit an einen Ort, an dem es nur sie beide gab, sodass sich auch ihre letzten Befürchtungen zerstreuten. Ihr Herz jubilierte, und ihre empfindsamste Stelle pulsierte vor Lust. Charles liebte sie, und sie liebte ihn. Was wollte sie mehr?

8. KAPITEL
    Dominique hieß eigentlich Jane Cooper, stand in dem Bericht. Sie war die einzige Tochter von Scott und Tess Cooper, die beide als Siebzehnjährige von ihrem Zuhause – einem kleinen Städtchen in Tasmanien – weggelaufen waren, um in Hobart – der größten Stadt der Insel – zusammenleben zu können. Als Tess mit achtzehn Jahren schwanger wurde, erhielten die beiden eine Sondergenehmigung zum Heiraten. Wobei sie auch danach nicht mehr in den Schoß ihrer Familien zurückkehren konnten, weil man sie dort nicht mehr akzeptierte.
    Jane wurde in Hobart geboren, doch die junge Familie zog bald nach Keats Ridge an die Westküste Tasmaniens, wo ihr Vater mehrere Jahre lang am Bau eines Staubeckens mitarbeitete. Nach dessen Fertigstellung gab es in der Gegend allerdings kaum noch Beschäftigungsmöglichkeiten, und Keats Ridge entwickelte sich allmählich zur Geisterstadt. Jane war elf, als die Familie von Sozialhilfe leben musste.
    Unwillkürlich runzelte Charles die Stirn. Warum hatte der Mann sich nicht woanders Arbeit gesucht und seine Familie nachkommen lassen? Was stimmte nicht mit ihm? Hatte er keinen Mumm in den Knochen, keinen Biss gehabt?
    Anscheinend nicht.
    Charles konzentrierte sich wieder auf den Text. Janes Mutter hatte nie gearbeitet, von einer kurzen Anstellung in einer Teestube einmal abgesehen. Obwohl der Detektiv kein Foto von ihr hatte auftreiben können, entnahm er aus Erzählungen, dass Tess Cooper eine sehr schöne Frau mit langem blonden Haar und einer großartigen Figur gewesen war. Man sagte, ihre Tochter sei ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.
    Jane besuchte die Grundschule von Keats Ridge und ging dann in die nächstgrößere Stadt auf eine weiterführende Schule, in der sie lediglich durch Abwesenheit glänzte. Die mittlere Reife schaffte sie gerade noch, aber in der Oberstufe kam sie nicht mehr mit. Ehemalige Nachbarn konnten sich erinnern, dass Tess über die Jahre immer mal wieder krank gewesen war. Man erzählte sich, sie habe Krebs gehabt, der irgendwann in der Lunge Metastasen gebildet habe. Am Ende war Jane überhaupt nicht mehr zur Schule gegangen, um ihre Mutter pflegen zu können, die mit gerade einmal fünfunddreißig Jahren starb. Da war Jane siebzehn. Scott Cooper hatte seine Familie nicht unterstützt und die meiste Zeit in der einzig noch geöffneten Bar des Ortes verbracht.
    Nach dem Tod ihrer Mutter zog Jane nach Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens, und arbeitete dort in einer Pommesbude. Mit achtzehn verließ sie die Insel und fing als Zimmermädchen in einem Melbourner Hotel an. Kurz danach änderte sie ihren Vornamen in Dominique und begann mit der Abendschule, wobei sie sich auf Sekretariatswesen und den Umgang mit Computern spezialisierte. Dem fügte sie noch Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Marketing hinzu.
    Während der folgenden sechs Jahre brachte sie es im Bereich „Hotellerie und Gaststätten“ ziemlich weit, bevor sie sich mit sechsundzwanzig als persönliche Assistentin bei Jonathon Hall bewarb und zwei Jahre bei ihm blieb.
    Was danach geschah, brauchte Charles nicht zu lesen. Diesen Teil ihrer Geschichte kannte er.
    Der Schilderung von Dominiques Kindheit, Ausbildung und ihres beruflichen Werdegangs folgten Niederschriften der Tonbandaufzeichnungen, wobei insgesamt zehn ihrer ehemaligen Bekannten zu Wort gekommen waren. Charles hatte keine Zeit, sich die Kassetten anzuhören – Dominique wollte in einer

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