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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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noch etwas zu glauben. Er hat nicht einmal Anstand genug besessen, um zu trauern. Sein Tod war dann eine echte Befreiung für mich, weil sich mein wahres Ich danach erst entwickeln konnte. Überrascht habe ich festgestellt, dass ich viele bis dahin verborgene Stärken besaß, so zum Beispiel Zielgerichtetheit und grenzenlosen Ehrgeiz. Natürlich war ich in mancher Hinsicht immer noch sensibel, was zum Beispiel Frauen betrifft. Da ich weder über das Aussehen noch den Charme meines Vaters verfüge, hatte ich anfangs ziemliche Schwierigkeiten mit dem anderen Geschlecht.“
    „Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!“, rief Dominique erstaunt. „Du stellst doch nur dein Licht unter den Scheffel.“
    „Siehst du? Du kennst mich eben nicht gut genug.“
    „Was ich von dir weiß, reicht mir. Du bist ein hervorragender Liebhaber und siehst gut aus, zumindest für meinen Geschmack. Du hast die schönsten Augen, die ich kenne.“
    Wie sie ihn dabei ansah, war er fast geneigt, ihr zu glauben. Sofort meldete sich seine mittlere Körperregion, und Charles verwarf sein Vorhaben, Dominique heute Abend noch irgendwelche Vertraulichkeiten zu entlocken. Wahrscheinlich war es dazu ohnehin zu früh. Schließlich gestand eine Frau ihrem Mann nicht mal eben ein, dass sie früher nur auf sein Geld aus gewesen war. Dominique brauchte einfach noch mehr Zeit. Vielleicht würde sie es ihm aber auch nie gestehen.
    „Warum überspringen wir nicht den Nachtisch, nehmen die Weinflasche mit hinaus und baden nackt im Pool?“
    Zunächst leuchteten ihre Augen auf, doch dann verfinsterte sich ihr Blick. „Sind wir da denn auch ungestört?“, wollte sie wissen. „Bist du sicher, dass uns niemand sieht? Ich meine … da draußen gibt es doch einige Gebäude, die höher sind als dieses.“
    „Ja, aber das sind nur Bürogebäude, und kein Mensch arbeitet samstagnachts.“
    „Woher willst du denn das wissen?“
    Wie merkwürdig, dachte Charles. Es ärgerte ihn, dass sie nicht sofort auf seinen Vorschlag einging, dabei hätte er doch erfreut sein sollen. „Nun, wenn da wirklich noch einige Idioten sind, die meinen, arbeiten zu müssen, hängen sie bestimmt nicht am Fenster. Ich bade auf jeden Fall nackt. Wenn du willst, zieh ruhig einen Badeanzug an.“
    „In letzter Zeit bist du unheimlich draufgängerisch“, meinte Dominique jetzt teils erregt, teils pikiert. „Und du weißt doch, dass ich dem nicht widerstehen kann!“
    Ja, das wusste er, und es freute ihn diebisch. Trotzdem war er sich ihrer noch nicht hundertprozentig sicher. Einige Enthüllungen in dem Bericht waren einfach nicht von der Hand zu weisen. Erst wenn Dominique ihm von sich aus erzählte, was früher passiert war, konnte er auf ihre Liebe vertrauen. Inzwischen musste er sich damit zufriedengeben, dass sie ganz heiß auf ihn war.
    Oh ja, ihre Erregung konnte sie nicht verbergen! Sie zeigte sich deutlich an ihren glänzenden blauen Augen und den sich unter der Fleecejacke abzeichnenden Brustknospen. Diesmal müsste er sich nicht mit einem Nein abspeisen lassen. Die Lust würde auch noch ihre letzten Bedenken hinwegfegen, da draußen möglicherweise gesehen zu werden. Allein der Gedanken daran, sie nackt im Pool zu lieben, brachte sein Blut in Wallung und ließ den Platz in der Hose noch enger werden. Dominique würde tun, was und wo er es von ihr verlangte. Zum Teufel mit der Vergangenheit, zum Teufel mit allen Bedenken! Für ihn zählte nur noch, mit Dominique zusammen zu sein – mit seiner Frau, seiner Geliebten, seiner Achillesferse!

10. KAPITEL
    „Wenn es dir so gut gefällt, sollst du es haben!“
    Dominique wirbelte herum. Sie stand in der Küche eines zu besichtigenden Hauses, die sie gerade bewundert hatte, und machte große Augen. Ihr gefiel zwar alles an dem Objekt, aber Charles hatte bisher ziemlich unbeeindruckt gewirkt.
    „Ist das wirklich dein Ernst?“, fragte sie nun. „Obwohl du jeden Morgen über die Brücke fahren müsstest, um zur Arbeit zu kommen?“
    „Damit könnte ich leben.“
    Schon den ganzen Morgen über hatten sie sich ein Haus nach dem anderen angesehen, aber keines hatte Dominique auch nur im Mindesten zugesagt. Die Häuser waren entweder zu groß oder zu klein, und nachdem sie in einem Café in der Innenstadt zu Mittag gegessen hatten, schlug Charles vor, das Maklerbüro zu wechseln. Diesmal wurden sie von einer Frau begleitet. Sie hieß Coral, war Mitte vierzig und clever genug, sich darauf zu konzentrieren, was die Frau wollte,

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