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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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gelesen.
    Seufzend kam Dominique zu dem Schluss, dass Charles gerade jetzt keine Lust auf Enthaltsamkeit haben würde. Wahrscheinlich würde seine sexuelle Aktivität aber nachlassen, sobald er wieder arbeiten ging. Vielleicht konnte sie da noch etwas nachhelfen, indem sie am Wochenende so viel Sex von ihm verlangte, dass er eine Weile genug davon haben würde. Wenn er heute Nacht nach Hause kam, wollte sie gleich damit anfangen.
    Was für ein raffinierter Plan! Dominique musste unwillkürlich lächeln. Am Montag würde Charles geradezu ins Büro hetzen, um eine Auszeit zu nehmen. Bestimmt wäre er dann auch einverstanden, dass sie die Pille jetzt schon absetzte, um es gleich nächsten Monat mit dem Baby zu versuchen.
    Allein der Gedanke, mit Charles ein Kind zu haben, beschwingte Dominique. Dabei hatte sie noch letzte Woche befürchtet, es könne etwas schiefgehen, weil sie Charles zu sehr liebte. Jetzt aber war ihr klar, dass ihr gar nichts Besseres hatte passieren können, als sich in ihn zu verlieben. Auch wenn es ihr am Anfang nicht gefallen hatte. Die Dominique von damals konnte mit Liebe nicht umgehen, doch jetzt hatte sie endlich begriffen, dass Liebe nicht unbedingt etwas mit Schwäche und Narretei zu tun haben musste. Zu lieben und wiedergeliebt zu werden konnte das schönste, wärmste und sicherste Gefühl der Welt sein.
    Nur Rico trübte noch ihr Glück, aber auch er stellte nicht mehr wirklich ein Problem dar. Charles hatte ihn diese Woche nicht einmal angerufen. Vielleicht war er zu dem Schluss gekommen, die Freundschaft zu Rico ein wenig abkühlen zu lassen, nun, da er ein verheirateter Mann war und bald auch Vater werden würde. Wie auch immer, heute Abend wollte sie nicht weiter über Rico nachdenken. Nichts konnte ihre gute Laune verderben oder die Aussicht auf einen Abend, an dem sie es sich mal wieder so richtig gut gehen lassen würde, bevor sie ihr Projekt „Liebesüberschuss“ startete.
    Sobald das Bad eingelaufen war, wählte Dominique einige Lieblings-CDs aus. Dann ging sie ins Büro, um den tragbaren CD-Player zu holen, den sie auf dem Bücherregal hinter Charles’ Schreibtisch entdeckt hatte. Das Gerät stellte sie auf einen Hocker im Badezimmer, sodass sie es von der Wanne aus gut bedienen konnte, aber nicht riskierte, dass es ins Wasser fiel. Schließlich zog sie sich aus und stieg in ihr dampfendes Duftbad.
    Erst als sie bereits ganz im Schaum versunken war, wurde ihr bewusst, dass sie gar nicht auf die „Play“-Taste gedrückt hatte. Das holte sie nun rasch nach, ohne zu bemerken, dass die elektronische Vorauswahl noch auf „Kassette“ stand. Als eine Männerstimme durchs Badezimmer hallte, war sie zunächst überrascht. Aber schnell wurde aus der Überraschung Entsetzen, als ihr Name erwähnt wurde und eine Frau zu sprechen begann.
    „Sandie?“, stieß Dominique entgeistert hervor und setzte sich kerzengerade hin. In ihrem Kopf ging alles durcheinander, während sie sich überlegte, wieso Charles eine Kassette mit der Stimme ihrer Mitbewohnerin aus Melbourne besaß.
    Dominique bezweifelte keine Sekunde, dass es sich bei der Frau um Sandie handelte. Ihre Stimme war sehr prägnant, ein wenig nasal, und die Bemerkungen waren typisch für sie. Aber was sie da losließ, war wirklich die Krönung. Sie hatte ja immer gewusst, dass Sandie sie nicht leiden konnte, besonders nachdem deren Freund auf ziemlich plumpe Art versucht hatte, bei ihr zu landen. Darüber hatte sie sich dann bei Sandie beschwert. Aber was sie jetzt hörte, war nicht nur Missfallen, es war blanker Hass und Verachtung.
    Tricia blies ins selbe Horn und stellte sie als herzlose Glücksritterin dar. Das Problem war nur: Sie konnte den beiden nicht absprechen, dass deren Aussagen im Kern der Wahrheit entsprachen. Damals war sie tatsächlich herzlos, rücksichtslos und nur hinter dem Geld her gewesen.
    Wie erstarrt saß sie nun in der Wanne, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. „Du meine Güte!“, sagte sie immer wieder. Die Vorstellung, dass Charles ihr einen Privatdetektiv auf die Fersen gesetzt hatte, verwunderte sie und machte ihr gleichzeitig Angst. In ihren Schläfen kündigte sich bereits ein pochender Schmerz an, und sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Dazu trug auch ihr verzweifeltes Bemühen bei, sich einen Reim auf das Ganze zu machen.
    Wenn Charles Bescheid gewusst hatte, wieso hatte er sie dann geheiratet?
    Erst als die Kassette bis zum Interview mit Claudia – der dritten Mitbewohnerin

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