JULIA COLLECTION Band 11
verantwortungslos wäre? Glauben Sie, ich hätte mich auf eine Partnerschaft mit ihr eingelassen? Glauben Sie, ich hätte mich in sie verliebt?“
Frank kniff die Augen zusammen. „Wie alt sind Sie eigentlich?“
Ungehalten warf Sam die Hände hoch, stemmte sie dann in die Hüften und tippte mit einem Fuß auf den Boden. „Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?“
„Ich weiß es nicht“, gestand Frank ein. „Vielleicht gar nichts.“
Ein wenig besänftigt verschränkte Sam die Arme vor der Brust. „Nun, in dem Fall, ich bin vierundzwanzig.“
Frank schnaubte. „Ich hatte mit vierundzwanzig keine Ahnung von Tuten und Blasen.“
„Tja, ich schon“, behauptete Sam nachdrücklich.
Frank wandte den Kopf ab. Ein Grinsen schien über sein Gesicht zu huschen. Doch als er Sam wieder anblickte, wirkten seine Miene wieder ernst und sein Ton schroff. „Nun, das wird sich zeigen.“
„Allerdings.“
„Also dann, sehen wir uns mal um.“
„Hier entlang.“ Sam drehte sich um und ging voraus zu den Gewächshäusern. „Und halten Sie Schritt“, murrte er. „Wir haben ein großes Gelände abzudecken, bevor mein Frühstück fertig ist.“
Sam sah weder die belustigte Reaktion noch hörte er ein einziges Wort des Lobes, bis Frank fast eine Stunde später in seinen Luxusschlitten stieg und davonfuhr.
14. KAPITEL
„Was ist passiert?“, fragte Sierra gespannt, sobald Sam von der Besichtigungstour mit Frank ins Haus zurückkehrte.
„Nicht viel.“ Sam lehnte sich an den Küchenschrank. „Ich habe ihn herumgeführt. Er ist wieder weggefahren.“
„Es tut mir leid, Sam. Es war alles meine Schuld.“
Er zuckte die Achseln. „Es steht ihm nicht zu, einfach in dein Schlafzimmer zu stürmen, auch wenn er dein Vater ist, und es steht ihm auch nicht zu, mit dir wie mit einem unartigen Teenager zu reden, und das habe ich ihm mitgeteilt.“
„Oh, Sam, nein!“
„Aber sicher.“
Sie seufzte. „Was hat er dazu gesagt?“
„Das einzig Wichtige, das er gesagt hat, ist, dass er nächste Woche zu Tyrees Geburtstagsparty kommt.“
„Anscheinend ist er hergekommen, um zu fragen, was sie sich wünscht und ob er bei den Vorbereitungen für die Party helfen kann“, vermutete Sierra.
„Dann ist es ja gut. Dazu sind Großväter da.“
„Ihr habt euch also nicht gestritten?“, hakte sie besorgt nach.
„Nein.“ Sam griff nach ihr, und sie warf sich ihm in die Arme und kam sich dabei so töricht und verantwortungslos vor, wie ihr Vater ihr vorwarf.
„Es tut mir leid, Sam. Ich hätte nicht zu dir ins Bett kommen dürfen.“
„Ich habe besser geschlafen als seit langer, langer Zeit. Das Problem ist, dass es furchtbar schwer sein wird, jetzt wieder allein in das klumpige Ding in meinem Haus zu steigen.“
„Ich wünschte, du müsstest es nicht tun“, flüsterte Sierra.
„Ich auch“, murmelte er, aber er sagte nichts davon, dass es sich ändern ließe, und sie wagte nicht, es selbst vorzuschlagen.
Sierra brachte eine ganze Woche mit den Vorbereitungen für Tyrees neunten Geburtstag zu, obwohl Sam ihr riet, nicht zu übertreiben und die Feier klein zu halten. Sie wollte jedoch niemanden aus der Schulklasse ausschließen, sodass sechsundzwanzig Kinder auf der Gästeliste standen. Außerdem waren mehrere Erwachsene eingeladen, die Tyree nahe standen, und Gwyn war beauftragt worden, Torten zu backen und Sandwichs zu bereiten.
Sierra putzte das ganze Haus, kaufte Eiscreme und Zutaten für Punsch, Knabbereien und Scherzartikel. Am Morgen der Party brachte sie bunte Dekorationen an, einschließlich eines riesigen Banners, das sich über das ganze Esszimmer ausdehnte. Tyree und die Zwillinge waren so aufgeregt, dass sie kaum an sich halten konnten.
Sam kam schon zu Mittag vom Feld herein. Nachdem er sich geduscht und umgezogen hatte, half er Sierra, das bunte Partygeschirr aufzudecken und Chips, Nüsse und andere Leckereien aufzutischen. Die Geschenke wurden auf dem Couchtisch im Wohnzimmer aufgestapelt.
Gwyn und ihre Kinder, die sechszehnjährige Molly und der dreizehnjährige Chip, erschienen als Erste. Die Kinder bestaunten die kunstvoll verzierte Geburtstagstorte und brachten die Geschenke ins Wohnzimmer.
Gwyn lächelte Sam an. „Hallo. Es ist schön, Sie mal wieder zusehen.“
„Ganz meinerseits, Miss Dunstan. Wie geht es Ihnen denn so?“
„Na ja, man schlägt sich so durch. Ich habe von Sierra gehört, dass Sie sehr hart arbeiten.“ Gwyn hatte wesentlich mehr von Sierra gehört, doch
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