JULIA COLLECTION Band 11
gerunzelter Stirn versuchte sie, sich den Traum ins Gedächtnis zu rufen, der sie geweckt hatte, aber sie erinnerte sich nur an die Stimme ihres Vaters. Dann drehte sie den Kopf und begriff, dass sie gar nicht geträumt hatte. Frank hatte sich tatsächlich vor dem Bett aufgebaut, mit mörderischer Miene.
Abrupt setzte Sam sich auf. „Wie? Was?“
Frank McAfree zeigte vorwurfsvoll mit dem Finger auf Sam, aber er wandte sich an Sierra. „Wer zum Teufel ist das? Ich wusste doch, dass da was faul ist, als Tyree mir gesagt hat, du wolltest ausschlafen.“
„Hallo, Daddy“, murmelte Sierra und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
Sam schaute sich im Zimmer um, und als sein Blick auf Frank fiel, schickte er sich an aufzustehen.
„Nicht.“ Sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
Er schaute an sich hinab, stellte fest, dass er nackt war, und blieb im Bett. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte er krächzend.
„Ich bin hier, um nach meiner Tochter zu sehen!“, schrie Frank. „Und ich finde sie mit einem Mann im Bett – obwohl Tyree im Haus ist!“
Sam wandte sich mit großen, vorwurfsvollen Augen an Sierra.
Stöhnend setzte sie sich auf. Was für ein Tagesbeginn! Sie wollte sich die Decke über den Kopf ziehen und so tun, als wäre nichts geschehen.
„Mein Gott, hast du denn gar keinen Anstand? So etwas hätte ich nie von dir gedacht“, schimpfte Frank aufgebracht.
„Würdest du jetzt bitte nach unten gehen? Ich komme in einer Minute nach“, sagte sie niedergeschlagen.
„ Wir kommen in einer Minute nach“, korrigierte Sam.
Sierra schluckte und barg das Gesicht in den Händen. Frank stieß einen angewiderten Laut aus und stürmte aus dem Raum. Sam sprang aus dem Bett und suchte nach seiner Kleidung. „Was zum Teufel geht hier vor? Ist das dein Vater?“ „Ja.“ Resigniert stand sie auf und begann, sich anzuziehen. „Deine Sachen sind im Ankleidezimmer.“
Er stürmte ins angrenzende Zimmer und kehrte kurz darauf in Jeans und T-Shirt zurück. „Ich glaube zu wissen, wie wir zusammen im Bett gelandet sind, aber erzähl es mir lieber trotzdem.“
„Du warst so müde. Ich konnte dich nicht nach Hause fahren lassen und wollte nicht, dass du auf der unbequemen Couch schläfst. Übrigens haben die Mädchen vorgeschlagen, dass wir uns das Bett teilen, weil es so groß ist.“ Sie blickte zu der Bettwäsche auf dem Stuhl. „Ich wollte auf der Couch schlafen, aber dann bist du halb aufgewacht und hast gesagt …“
Er seufzte. „Ich glaube, ich habe davon geträumt, dass wir zusammen in deinem Bett liegen.“
Sie senkte den Kopf. „Das habe ich geahnt. Ich hätte mich nicht zu dir legen dürfen. Aber ich dachte mir, wenn ich den Wecker stelle, stehe ich vor allen anderen wieder auf, und keiner merkt was davon.“ Mit gerunzelter Stirn blickte sie zur Uhr auf dem Nachttisch.
Sam rieb sich den Nacken und gestand verlegen ein: „Er hat geklingelt, aber ich habe wohl im Halbschlaf gedacht, es wäre meiner und ich hätte ihn irrtümlich gestellt. Also habe ich ihn sofort abgeschaltet. Irgendwie erinnere ich mich, dass ich dir versprochen habe, heute auszuschlafen.“
„Aber wir hätten nicht zusammen ausschlafen dürfen.“
Sam nickte und seufzte. „Dann hätte dein Vater uns nicht erwischen können.“
„Wir sollten jetzt wohl runtergehen.“
„Vielleicht solltest du mich diese Sache allein regeln lassen, Sam.“
Sein Blick verriet, dass sie seiner Meinung nach schon genug allein geregelt hatte, und zwar nicht unbedingt erfolgreich. Leider konnte sie nichts dagegen einwenden. Widerstrebend ging sie mit ihm zusammen die Treppe hinunter.
Aufgebracht lief Frank im Wohnzimmer auf und ab. Er trug Golfkleidung, so als käme er gerade von einer frühmorgendlichen Partie. „Das ist mein Vater, Frank McAfree“, sagte Sierra, als sie mit Sam eintrat. Sam ging geradewegs auf ihn zu und reichte ihm die Hand. „Sam Jayce, Sierras Geschäftspartner.“ Frank ignorierte die dargebotene Hand und starrte Sierra an. „Das ist also das Kind, von dem du mir erzählt hast?“ Sierra beobachtete, wie ein Muskel an Sams Kiefer zuckte, und entgegnete entschieden: „Er ist kein Kind.“
Mit gestrafften Schultern stützte Sam die ignorierte Hand in die Hüfte und schlug vor: „Vielleicht möchten Sie ja als Beweis dafür die Farm besichtigen und den Betrieb prüfen.“
„Vielleicht“, knurrte Frank. „Aber zuerst will ich eine Erklärung. Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht?“
„Wir haben
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