JULIA COLLECTION Band 11
darauf gewartet zu haben, dich zu lieben“, erklärte er. Und genau so tat er es. Er küsste und berührte sie, erforschte ihren Körper mit zärtlicher Hingabe, so als wäre es der Gipfel einer lebenslangen Sehnsucht und Planung, ein hart erkämpftes Ziel, das es auszukosten galt.
Für sie erwies es sich als eine überwältigende Überraschung, eine wundervolle Entdeckung nach der anderen. Bisher hatte sie nie erfahren, wie Sex mit einem jungen, kraftvollen Mann sein konnte – gleichermaßen sanft und hart, gemächlich und stürmisch, intensiv und unbeschwert. Sie hatte nicht gewusst, dass ein Liebesspiel so wundervoll sein konnte, ganz zu schweigen von dem überwältigenden Höhepunkt, der Befriedigung und Unersättlichkeit zugleich auslöste.
Luc lag auf dem Rücken, einen Arm unter dem Kopf und den anderen um Avis geschlungen, und er fühlte sich seltsam froh und erfüllt und verwundert.
Im Geiste hörte er immer noch ihre Seufzer der Überraschung und des Entzückens, und die Erinnerung an ihre zarten Liebkosungen ließ seinen Körper prickeln. Er konnte nicht leugnen, dass der Sex außerordentlich befriedigend gewesen war, und doch fehlte ihm irgendetwas, das er nicht genau definieren konnte.
Eigentlich hatte sie sich nicht zurückgehalten, aber er spürte, dass er lediglich die Oberfläche angekratzt hatte. Er hatte auf Anhieb erkannt, dass sich hinter ihrer gelassenen Fassade eine sinnliche Natur verbarg, aber nun erst begann er zu durchschauen, wie leidenschaftlich, wie explosiv diese Sinnlichkeit war.
Diese Tiefen zu ergründen, war ihm sehr wichtig, war vielleicht sogar notwendig. Das gefiel ihm gar nicht. Eine Nacht reichte dazu nicht aus. Nicht einmal ein paar Nächte waren genug. Avis wirkte einfach unwiderstehlich auf ihn wie keine andere Frau zuvor, und er schwor sich im Stillen, ihr Geheimnis zu lüften.
Er räusperte sich und fragte: „Hast du Hunger?“
Sie antwortete nicht gleich, so als müsste sie erst in sich hineinhorchen. „Ja.“
Er griff zum Telefon auf dem Nachttisch und drückte eine Taste. „Hier ist Mr. Tyrone“, sagte er zu der Person, die sich am anderen Ende der Leitung meldete. „Den Zimmerservice bitte. Danke.“ Er senkte den Hörer und fragte Avis: „Möchtest du etwas Bestimmtes?“
„Eigentlich nicht.“
„Hier Tyrone“, sagte er in den Hörer. „Die Küche ist wahrscheinlich schon geschlossen, aber wir haben heute Abend noch nicht gegessen. Was können Sie uns aufs Zimmer schicken? Chateaubriand?“ Er blickte Avis fragend an, und sie zuckte die Achseln. „Okay.“
„Und etwas Süßes“, sagte sie.
„Und Dessert“, bestellte er.
„Haben Sie irgendetwas mit Schokolade? Pudding? Ausgezeichnet. Ich glaube, das ist alles.“ Er nannte die Zimmernummer und legte den Hörer auf.
Avis drehte sich zu ihm um und stützte das Kinn auf seine Brust. „Kriegst du immer, was du willst und wann du es willst?“
„Für gewöhnlich“, räumte er ein. „Aber ich kann auch sehr geduldig sein.“
„Ich bewundere Geduld. Ich selbst tue mich schwer damit.“
Nachdenklich musterte er sie. „Du bist eine verwirrende Frau.“
Sie setzte sich auf und zog die Decke mit sich, sodass nur ihre Schultern und Arme unbedeckt blieben. „Wie kommst du denn darauf?“
„Na ja, zum einen wirkst du auf mich sehr geduldig.“
Sie schüttelte den Kopf. „In Wirklichkeit bin ich es nicht. Ich meine, ich habe gelernt, es zu sein, aber es war ein harter Kampf, und jetzt weiß ich, dass ich nicht wieder so geduldig sein kann.“
„Und was meinst du mit nicht wieder?“
„Dass ich früher einmal geduldig war, für sehr lange Zeit, aber dass ich es nicht mehr sein kann. Das ist alles.“
Er seufzte, als er merkte, dass sie nichts weiter dazu zu sagen gedachte. „Eindeutig ein Rätsel.“ Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Ich ahne Geheimnisse da drinnen.“
„Ist es das, was dich interessiert? Meine Geheimnisse aufzuspüren?“
„Ungefähr so sehr wie das hier.“ Er zog ihr die Decke weg und enthüllte die perfektesten Brüste, die er je gesehen hatte.
Sie blickte ihm in die Augen, und dann warf sie sich abrupt auf ihn. „Ich werde es dir nie verraten“, flüsterte sie.
Er lachte und rollte sich mit ihr herum. „Oh doch.“
Sie schüttelte den Kopf. „Und du kannst mich nicht dazu zwingen.“
„Das wird sich zeigen“, entgegnete er ungerührt, während er sich neben sie kniete. Er streichelte ihren Körper von Kopf bis Fuß, erforschte
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