JULIA COLLECTION Band 11
wie oft du in mein Bett gekommen bist? In Anbetracht seiner Gefühle für dich wird es ihm verdammt wehtun, und ich rede nicht von Tex-Bank.“
Es stimmte. Sie stellte sich Petes Enttäuschung vor und schloss verzweifelt die Augen. „Oh, bitte“, flüsterte sie, „hör auf damit.“
„Nein, ich fange gerade erst an“, widersprach er, und dann schloss er die Arme um sie und senkte den Mund auf ihren.
9. KAPITEL
Avis fühlte sich in Lucs Armen, als wäre sie nach einer langen und ermüdenden Reise nach Hause gekommen, und während ihr Verstand sie drängte zurückzuweichen, konnte ihr Körper nicht genug bekommen.
Sie hatte sich so sehr bemüht zu vergessen, wie erregend seine leidenschaftlichen Küsse waren, welches Verlangen seine Berührungen hervorriefen, aber gelungen war es ihr nicht.
Er vergrub die Hände in ihren Haaren, bog ihren Kopf zurück und ließ die Zunge noch tiefer zwischen ihre Lippen dringen.
Sie presste sich an ihn, spürte deutlich seine wachsende Erregung und vergaß alles außer dem Entzücken, das er in ihr entfachte. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und schlang ein Bein um seine in dem Verlangen nach noch innigerem Kontakt.
Während er den Kuss vertiefte, schmiegte er die Hände um ihren Po. Eine Woge der Leidenschaft überwältigte sie. Der Ekstase nahe, schlang sie ihm die Arme um den Nacken. Ihre Knie wurden weich, als er eine Hand zwischen ihre Körper schob und ihre Brust umschmiegte. Dann schob er sie sanft von sich und beendete den Kuss.
Ihr schwindelte ein wenig. Sie blinzelte verwirrt über die widersprüchlichen Signale, die er aussandte. Während die eine Hand sie wegstieß, hielt die andere auf ihrem Po sie fest.
„Wo ist dein Schlafzimmer?“, fragte er rau.
Sie wandte sich der Treppe zu, doch dann zögerte sie plötzlich.
Tu es doch, sagte sie sich, du hast es schon öfter getan. Doch diesmal war es etwas ganz anderes. Wenn sie nun mit ihm ins Bett ginge, wäre sie nie wieder allein für sich verantwortlich, hätte sie kein eigenständiges Leben mehr. Diesmal gab es keine festen Grenzen, kein Zeitlimit, keine Befreiungsklauseln, keine Ausflüchte. Diesmal wäre sie gefangen, wie sie es bei Kenneth gewesen war.
Mit einem Aufschrei entwand sie sich Luc und wich stolpernd zurück. Der zarte Stoff ihres geliebten saphirblauen Kleides zerriss oberhalb des Seitenschlitzes und klaffte beinahe bis zur Hüfte auf.
Besorgt streckte er eine Hand nach ihr aus. „Avis?“
„Nein!“
Verwirrt seufzte er. Sein Blick glitt zu dem Riss in ihrem Kleid. „Ich kaufe dir ein neues“, sagte er besänftigend.
Sie schreckte zurück. Genauso gut hätte er sagen können, dass er sie in einen Schrank sperren und den Schlüssel wegwerfen wollte. „Ich will, dass du gehst.“
Er schmunzelte. „Darling, ich kenne den Unterschied zwischen einer Begrüßung und einem Abschied. Dein Kuss war eindeutig einladend.“
Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Verschwinde aus meinem Haus!“
Fassungslos starrte Lucien sie an. Dann schüttelte er den Kopf, und seine Miene verhärtete sich zu einer starren Maske. „Du stellst meine Geduld auf eine harte Probe.“ Mit beiden Händen strich er sich durch die Haare. „Du sagst geh, aber dein Körper fleht bleib. Ich will wissen, was dein Herz sagt.“
Schroff entgegnete sie: „Glaubst du wirklich, dass ich so dumm bin, um auf mein Herz zu hören? Ich bin keine zwanzig mehr.“ Zorn stieg in ihr auf. „Ich bin kein Gegenstand, den du besitzt. Ich bin nicht nur ein hübsches Ding, bei dem du dich nach Lust und Laune bedienen kannst. Ich habe mein eigenes Leben, meine eigenen Gedanken, meine eigenen Ziele. Ich lasse mich von dir nicht zurück in eine Schublade stecken und …“ Sie verstummte abrupt, als ihr bewusst wurde, dass sie förmlich tobte. Beschämt wandte sie sich ab und flüsterte: „Bitte, geh einfach.“
Einen langen, quälenden Augenblick geschah nichts. Dann räusperte er sich. „Also gut.“
Überrascht, erleichtert drehte sie sich zu ihm um.
Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. Seine geballten Hände entspannten sich. Er strich sich über die Krawatte und sagte ruhig: „Ich gehe, aber ich komme in einer Woche zurück.“
Ihr Herz pochte. „Tu es nicht.“
Er zeigte mit dem Finger auf sie. „Wir sind miteinander im Geschäft. Ich erwarte, dass die letzte Parzelle gekauft und der Prospekt auf den neuesten Stand gebracht ist, wenn ich wieder komme.“
„Du beteiligst dich trotzdem an dem Projekt?“, hakte sie
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