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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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gegangen?“
    Sie nickte.
    „Da hast du’s! Das beweist doch, dass er ganz normal geblieben ist. Übrigens hat Cabot seine Investition um sechzig Prozent erhöht.“
    Avis starrte ihn mit offenem Mund an. Marshal Cabot war bekannt für seine zögerlichen Investmentpraktiken. „Er hat die Einlage seiner Bank mehr als verdoppelt?“, hakte sie ungläubig nach.
    Pete grinste selbstgefällig. „Nicht nur das. Er hat außerdem noch mehr von seinem Privatvermögen eingesetzt.“
    „Großer Gott! Wenn das so weitergeht, können wir auf Lucien verzichten!“, rief sie hoffnungsvoll. Dann fiel ihr wieder ein, dass ihm bereits das Grundstück gehörte, was Pete immer noch nicht wusste.
    „Auf keinen Fall“, wandte Pete ein. „Ohne ihn hätten wir lediglich zweifelhafte Versprechungen von Cabot und allen anderen. Der Tag, an dem du dem griechischen Magnat begegnet bist, war der glücklichste Tag deines Lebens – und meines auch.“ Damit drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und eilte zur Tür.
    „Der griechische Magnat“, murmelte sie schockiert.
    „So wird er in der Wall Street genannt“, erklärte Pete fröhlich, während er hinausging.
    Avis saß wie erstarrt da. Der griechische Magnat war wohlbekannt in der Geschäftswelt. Man munkelte, dass er skrupellos wie kein anderer insolvente Firmen aufkaufte und sich dadurch sein Vermögen angehäuft hatte. Hatte sie nicht von Anfang an vermutet, dass bei ihm etwas faul war? Er hatte sie eingelullt mit seiner charmanten Offenheit, doch wer er wirklich war, hatte er ihr verschwiegen. Andererseits hatte er sie nicht wirklich belogen.
    Seufzend rieb sie sich die Stirn. Ihre ganze Welt stand Kopf. Pete wirkte zufrieden, aber distanziert – und resigniert, so als hätte er das Feld geräumt, was Avis anging.
    Sie selbst fühlte sich gefangen, und dabei hatte sie sich geschworen, es nie wieder dazu kommen zu lassen. Diesmal wurde sie nicht wie damals bei Kenneth von einem Skandal oder einer Krankheit in ihrer Freiheit eingeschränkt. Es waren vielmehr die Hoffnungen und Erwartungen zweier Männer, und sie konnte nicht umhin, beiden zu zürnen.
    Die Verträge mit Corydon waren noch nicht einmal unterzeichnet, als bereits durchsickerte, dass Lucien Tyrone an dem Projekt Tex-Bank beteiligt war, und dadurch lief die Transaktion wie am Schnürchen. Die Besitzer des Grillrestaurants neben dem beschädigten Bankgebäude wussten nicht einmal, wer Lucien Tyrone war, aber sie brannten darauf, mit dem berühmten griechischen Magnat ins Geschäft zu kommen.
    Avis dagegen misstraute Lucien nach wie vor – im Gegensatz zu Pete, der einen Tag nach dem Kauf des Nachbarstücks mit zwei Anwälten im Schlepptau in ihr Büro schneite. Ihre Sekretärin Candy folgten ihnen mit einer Flasche Champagner und einem Stapel Plastikgläsern.
    Pete ließ ein Bündel Papiere auf ihren Schreibtisch fallen und rief überschwänglich: „Setz deinen hübschen Namen darunter, Darling, und dann lass uns feiern!“
    Avis starrte auf die Dokumente und las die Namen Corydon und C&L, was für Coeli und Lorimer stand. „Bist du sicher, dass es die richtige Entscheidung ist?“, fragte sie Pete.
    „Es ist ein fairer Vertrag, Mrs. Lorimer“, erwiderte ihr Anwalt, ein großer, muskulöser jungen Mann mit kahl rasiertem Schädel namens Hanson Biggot. „Ich habe jedes Detail sehr gewissenhaft geprüft.“
    „Davon bin ich überzeugt, aber ich …“
    „Aber Corydon gehört das Tex-Bank – Gebäude“, warf Pete leutselig ein. „Das war ein guter Schachzug von Tyrone. Und jetzt haben wir uns durch den Erwerb des Nachbargrundstücks eingekauft.“
    „Aber wir haben nicht mehr das Sagen, Pete.“
    „Das hatten wir nie. Ich hatte mir zwar ursprünglich einen Deal mit vielen kleinen Partnern erträumt, bei dem wir die Oberhand gehabt hätten, aber dem sind wir zwei Jahre lang vergeblich nachgerannt. Es geht darum, dass es immer noch unser Projekt ist, und wir werden dabei so viel absahnen, dass wir beim nächsten Mal am Drücker sein werden.“
    Corydons Repräsentant Robert Sanford, ein kultivierter, vornehmer Herr mittleren Alters, schmunzelte und stellte seinen Aktenkoffer auf den Schreibtisch. „Gut ausgedrückt.“
    Pete wippte auf den Fersen. „Ich hatte heute Morgen das Vergnügen, Geld ablehnen zu können. Winston Bank will sich jetzt bei uns einkaufen, nachdem bisher all meine Angebote abgelehnt wurden. Geschieht ihnen ganz recht.“ Er nahm einen Kugelschreiber aus der Hemdtasche und reichte ihn

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