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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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dass mehr dahinter stecken könnte, aber dann gab sie die Hoffnung auf, dass sie ihm wirklich etwas bedeuten könnte. „Ja, das dachte ich“, sagte sie, während sie aufsprang und die Handtasche vom Tisch nahm. „Und ich denke immer noch, dass ich es kann.“ Und damit wandte sie sich ab und stolzierte aus dem Restaurant.
    Auf Strümpfen wanderte Avis in ihrem Schlafzimmer auf und ab. Abgesehen von den Schuhen war sie noch immer angezogen. Verärgert, besorgt und ängstlich suchte sie nach einem Ausweg aus der misslichen Lage und fragte sich immer wieder, was sie tun sollte. Das Projekt Tex-Bank war mit Sicherheit geplatzt, da sie Lucien und somit seiner geplanten Investition von dreißig Millionen Dollar den Rücken gekehrt hatte. Aber sie hatte einfach nicht an sich halten können. Wie konnte er es wagen, einfach wieder in ihr Leben zu schneien, wie es ihm beliebte? Natürlich weil er Lucien Tyrone war – reich wie Krösus und gewohnt zu bekommen, was immer er wollte, wann immer er es wollte. Nun, diesmal hatte er sich geirrt.
    Der arme Pete! Sie fragte sich, ob er ihr je verzeihen konnte. Wie sollte sie es ihm erklären? Sie würde ihm von ihrer Affäre erzählen müssen. Würde er sie hassen oder nur traurig und enttäuscht sein? Sie konnte nicht entscheiden, was schlimmer wäre. Und alles war Luciens Schuld. Seine Unverfrorenheit, seine Arroganz waren einfach unglaublich.
    Sie zuckte vor Schreck zusammen, als die Türglocke ertönte. Sie wusste genau, wer sie betätigt hatte, und dieses Wissen löste beschämende Freude aus. Erneut klingelte es, immer wieder, beharrlich und unablässig. Sie ahnte, dass ihr ungebetener Gast nicht so schnell aufgeben würde, und schließlich fügte sie sich in das Unvermeidliche und ging die Treppe hinunter.
    Mit einer Nonchalance, die sie nicht wirklich empfand, öffnete sie die Tür. „Ich hätte dich nicht für einen Stalker gehalten, Lucien.“
    Er lächelte entschuldigend, beschwörend. „Wenn es mich als Stalker charakterisiert, dass ich fasziniert von dir bin, dann bekenne ich mich schuldig im Sinne der Anklage.“
    Sie war fest entschlossen, sich nicht becircen zu lassen, und runzelte die Stirn. „Es hat alles keinen Sinn.“
    „Was kann es dann schaden, mich eintreten zu lassen?“
    Wenn er es so ausdrückte, konnte sie kaum ablehnen. Außerdem sollte diese Angelegenheit lieber im Privaten geregelt werden, nicht in einem Restaurant und nicht vor ihrer Haustür. Sie ging beiseite, und er betrat das Foyer und blickte sich neugierig um. Sie wollte lieber nicht daran denken, wie tief ihr hübsches und gepflegtes, aber bescheidenes Häuschen unter seinem gewohnten Standard rangierte. Seltsamerweise hatte sie nichts daran auszusetzen gehabt, bis sie Lucien begegnet war.
    „Können wir uns setzen?“, fragte er.
    Sie neigte den Kopf und führte ihn in den offenen Wohnraum. Ein Klubsessel stand im rechten Winkel zur Couch, beide in hellbraunem Wildleder gepolstert. Sie deutete mit einer Hand zu der Sitzgruppe, und er trat zu dem Sessel. Doch dann blieb er stehen und blickte sie abwartend an. Als sie zum Kamin ging und sich an den Sims lehnte, ließ er sie durch eine hochgezogene Augenbraue wissen, dass er ihren Versuch, Distanz zu wahren, als amüsant empfand.
    Er setzte sich, und einen Moment lang blickte er sie einfach nur starr an, wie eine wundervolle Erscheinung aus ihrer Vergangenheit, wo sie hätte bleiben sollen.
    Schließlich räusperte er sich. „Ich habe dich vermisst.“
    Ein Schauer des Entzückens durchlief sie, aber sie verbarg es, indem sie den Kopf halb abwandte. „Oh, bitte, wir wissen beide, warum du wirklich hier bist.“
    „Ich bin hier“, sagte er mit fester Stimme, „weil ich dich vermisst habe.“
    „Ich mag keine Spielchen, Lucien.“
    „Nun, dann sind wir uns ja einig. Warum hörst du nicht auf, mir Theater vorzuspielen? Gib endlich zu, dass du dich freust, mich zu sehen, und wir können die Sache besprechen wie Erwachsene.“
    „Du glaubst, dass ich Theater spiele?“, hakte sie fassungslos nach. „Da irrst du gewaltig. Ich will dich hier nicht haben, Lucien. Geh weg und nimm dein Geld und deine Pläne mit.“
    Seine Miene verhärtete sich, und er umklammerte die Enden der Armlehnen. „Dein Partner würde sicher ein Wörtchen mitzureden haben.“
    Sie wandte sich ab. „Pete wird es verstehen.“
    „Meinst du wirklich?“ Er stand auf, ging zu ihr und packte sie an den Schultern. „Wird er verstehen, wenn er erfährt, wie willig und

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