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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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Kind hoch und seufzte vor Erleichterung, als es auch im Bettchen weiterschlief. Nun musste sie nur noch Michael wecken. Sie legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. Sofort sprang er auf, so wachsam und angespannt wie ein Soldat, der mit einem Angriff rechnet.
    Brenda wich verblüfft zurück.
    „Tut mir leid“, murmelte er und strich sich durchs Haar.
    „Es ist schon okay. Ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Wo ist Hope?“
    „Im Bett. Und da solltest du auch sein. In deinem eigenen, meine ich. Du brauchst Ruhe.“
    Er dachte, dass er eher Brenda brauchte, in seinem eigenen Bett, und dieses erotische Bild behielt er die ganze Nacht lang im Kopf.
    Am nächsten Tag führte Brenda weitere Reparaturen im Haus aus, während Hope in ihrem Kinderstuhl danebensaß.
    Michael kam kurz nach dem Dinner vorbei. „Ich habe heute von einem Freund bei der Polizei gehört. Es gibt auch aus anderen Staaten keinen Hinweis darauf, dass Hope gekidnappt worden sein könnte.“
    „Das habe ich dir ja gesagt“, erwiderte Brenda.
    „Hast du inzwischen Pläne gemacht?“
    „Pläne?“
    „Für die Zukunft. Für Hope.“
    „Ich weiß nicht.“
    „Du musst vorausdenken, Brenda. Babys brauchen alles Mögliche. Zum Beispiel muss Hope eine Sozialversicherungsnummer haben, sobald sie ein Jahr alt ist.“
    „Das ist doch wohl ein Witz!“
    „Nein.“
    „Ich kann mir nicht schon jetzt wegen so etwas Sorgen machen. Ich nehme einen Tag nach dem anderen in Angriff.“
    Am Freitag nach der Arbeit sah Michael wieder nach Brenda. Diesmal hatte sie sich feingemacht. Sie trug einen Pullover, dessen Vorderteil mit einem Weihnachtsmann verziert war, und sie trug Lippenstift, was selten der Fall war. Nicht, dass ihre Lippen künstliche Farbe nötig gehabt hätten. „Bist du verabredet?“
    „Nein, aber heute ist die Baumschmückparty im Jugendheim. Ich habe Kekse dafür gebacken und wollte gerade gehen.“
    „Ich dachte doch, dass ich etwas Gutes gerochen habe.“
    „Du kannst gern mitkommen, wenn du möchtest. Falls du nichts anderes zu tun hast, meine ich. Aber das hast du wahrscheinlich, oder? Vor Weihnachten sind die meisten Leute ja sehr beschäftigt.“
    „Ich habe nichts vor heute. Abgesehen davon, dich und Hope zu der Weihnachtsparty zu begleiten. Vorausgesetzt, ich muss mich nicht als Weihnachtsmann oder so verkleiden.“
    „Nein.“
    „Okay, dann komme ich gern mit. Bist du so weit?“
    „So ziemlich.“ Brenda prüfte ihr Aussehen schnell noch mal im Spiegel.
    „Möchtest du lieber die Kekse oder das Baby tragen?“, fragte sie Michael.
    „Ich nehme besser Hope, sonst esse ich womöglich unterwegs schon die Hälfte der Kekse.“
    „Ich habe dir einige aufgehoben, war aber nicht sicher, ob du sie magst.“
    „Gibt es jemanden, der keine Kekse mit Schokoladensplittern mag? Gib mir das“, sagte er, als sie sich eine Babytasche umhängte. „Ich habe breitere Schultern als du.“
    „Ja, das ist mir aufgefallen“, murmelte sie, während sie ihm nach draußen folgte. Sie bemerkte auch, wie sicher er Hope hielt. „Du wirst allmählich sehr gut darin.“
    „Ja, erstaunlich, was?“
    „Ja.“ Sie dachte daran, was für ein perfektes Bild er mit dem kleinen Mädchen zusammen abgab. Er würde mal ein großartiger Vater werden.
    Im Jugendzentrum war schon viel Betrieb, als sie kamen. Michael schnappte sich den letzten leeren Stuhl für Brenda. Sie lächelte über diese höfliche Geste, hatte aber nicht vor, lange zu sitzen. Es gab zu viel zu tun.
    Aber zuerst zog sie dem Baby den zu großen Schneeanzug aus.
    „Bist du sicher, dass Hope da drin ist?“, witzelte Michael. „Ah, da ist sie ja. So wunderhübsch wie immer.“
    Ihre Finger streiften sich, als sie beide nach Hope griffen. Brenda erstarrte. Plötzlich hörte sie den Lärm um sie herum kaum noch. Ihr Herz schlug laut. Und das lag nur daran, dass Michael ihren Handrücken mit den Fingerspitzen streichelte. Was als zufällige Berührung begonnen hatte, machte er zu einer verführerischen Erforschung. Es war fast beängstigend, wie bei etwas so Einfachem die Funken fliegen konnten. Doch dann begann Hope zu sabbern, und der Zauber war dahin. Brenda lachte. Die Flammen waren gelöscht worden.
    Er hat nur deine Hand angefasst, erinnerte sie sich. Benimm dich nicht wie ein Teenager, der zum ersten Mal verknallt ist.
    Sie konzentrierte sich auf Hope, um zu sehen, ob das Baby bei all dem Trubel unruhig wurde. Laute Weihnachtsmusik kam aus einem Kassettenrecorder, und

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