JULIA COLLECTION Band 12
niedliche Strampelanzüge aus der Zeit, als ihre Tochter noch klein war. Ich rufe sie sofort an.“
„Danke. Sie sind wirklich lieb.“ Brenda umarmte sie.
„Warum hast du ihr nicht erzählt, dass du Hope im Foyer gefunden hast?“, erkundigte sich Michael, nachdem Consuela gegangen war.
„Weil ich nicht will, dass sie die Polizei benachrichtigt. Je weniger Leute Bescheid wissen, umso besser. Ich habe schon riskiert, Misstrauen zu erregen, als ich gestern gefragt habe, ob jemand Besuch mit einem Baby hatte. Aber ich glaube nicht, dass sie zwei und zwei zusammenzählen werden.“
„Weißt du, wir sollten sicherstellen, dass dieses Kind nicht entführt worden ist“, meinte Michael. „Ich habe ein paar Verbindungen aus meiner Zeit bei der Polizeiakademie.“
„Bist du sicher, dass du Nachforschungen anstellen kannst, ohne die Polizei darauf hinzuweisen, dass Hope ausgesetzt wurde?“
„Vertrau mir, okay? Wir müssen sicherstellen, dass ihre Eltern nicht verzweifelt nach ihr suchen.“
„Aber die Notiz …“
„… könnte ein Ablenkungsmanöver gewesen sein. Ich nehme nicht an, dass Hope gekidnappt worden ist, aber ich werde mich besser fühlen, wenn wir es genau wissen. Du nicht auch?“
„Ich schätze schon.“
„Dann machen wir es so.“
Es entging ihr nicht, dass er das Wort „wir“ benutzte. Jedes Mal, wenn er das tat, schmolz sie ein bisschen mehr dahin.
„Ich weiß, dass sie blaue Augen und dunkles Haar hat und etwa sechs oder sieben Monate alt ist. Hat sie besondere Kennzeichen?“, fragte Michael.
„Sie hat ein Muttermal auf dem Po, das wie eine Blume geformt ist. Auf der linken Seite. Das habe ich beim Wickeln bemerkt.“
„Okay, ich füge das der Beschreibung hinzu. Oh, oh, sie ist wach.“ Michael nahm Hope in die Arme. „Brauchst du Hilfe beim Füttern?“
„Das ist schon okay. Du kommst zu spät zur Arbeit.“
„Ich habe noch Zeit.“
„Na gut. Danke. Ich wechsle nur schnell die Windel, und du kannst schon mal ein Glas Babynahrung aussuchen.“
Doch sobald Hope in ihrem Kindersitz saß, wurde sie widerspenstig. Zwar ließ sie zu, dass Michael ihr einen Löffel voll Brei in den Mund steckte, aber dann spuckte sie, statt zu schlucken.
„Ich habe ja schon einige Ferkel erlebt, Kind, aber du bist das größte“, sagte er.
Hope kicherte begeistert.
„Das war nicht als Kompliment gemeint. Jetzt iss das. Es schmeckt gut. Siehst du, ich esse es selber auch. Nun bist du dran.“
Sie griff nach dem Löffel, bevor er ihren Mund erreichte, und das Essen flog durchs Zimmer. Da Michael entschlossen war, sich nicht von einem sechs Monate alten Kind austricksen zu lassen, versuchte er es noch mal. Hope lächelte ihn an wie ein Engel und aß den nächsten Happen.
„Das ist besser“, lobte er. „Braves Mädchen. Hier kommt Nachschub …“ Er zielte auf ihren Mund.
Diesmal schnappte sich das Baby das Essen auf dem Löffel und warf es Michael an den Kopf. „Der Brei ist eigentlich nicht dazu da, dass man ihn im Haar trägt“, meinte Brenda, die gerade aus dem Bad zurückkam.
Eine halbe Stunde später musterte Brenda erschöpft das Chaos in ihrem Zimmer. Michael und sie sahen aus, als hätten sie an einer Tortenschlacht teilgenommen.
„Wer hätte gedacht, dass es so schwierig ist, ein Baby zu füttern?“, sagte Michael müde.
„Wenigstens hat sie das letzte Nacht mit den Karotten nicht gemacht. Da wären die Flecken schwerer rauszukriegen als bei Apfelsoße.“
„Was steht denn in dem Buch zu dem Thema?“
Brenda wischte Babynahrung vom Einband und sah nach. „Hier steht, dass es ratsam ist, einen Regenmantel anzuziehen.“
„Dem Baby oder uns?“
„Beiden vielleicht. Du lieber Himmel, ich muss unbedingt duschen!“
„Ich auch.“
Ihre Blicke trafen sich. Der Gedanke, mit Michael zusammen zu duschen, bewirkte, dass es Brenda ganz heiß wurde. Sie stellte sich vor, wie die Wassertropfen an seinem nackten Körper herunterlaufen würden … über die Schultern, die Brust, bis zum Nabel und weiter hinunter …
Es war noch nicht mal sieben Uhr morgens, und sie hatte bereits unanständige Fantasien!
„Ich … äh … Du hast letzte Nacht nicht viel geschlafen“, stellte sie etwas atemlos fest. „Bist du sicher, dass du in der Lage bist, zur Arbeit zu gehen?“
„Klar. Ich bin ein bisschen steif …“ Er brach ab, als ihm einfiel, dass sich das nicht bloß auf seinen Rücken bezog. Als er Brenda nun ansah, fand er, dass sie höllisch sexy war mit dem
Weitere Kostenlose Bücher