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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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dass eine schöne Frau stehen geblieben war.
    „Mike! Was für eine Überraschung, dich hier zu finden! Ich dachte, du hasst Menschenmengen. Du meine Güte, das ist ja kaum zu glauben, dass du ein Baby in den Armen hältst!“
    „Was ist so seltsam daran?“, wollte er wissen.
    „Komm schon. Du mit einem Baby! Der Mann, der schon nervös wird, wenn eine Frau eine Bemerkung über seine mangelhafte Wohnungseinrichtung macht.“
    „Ich habe mich geändert.“
    „In nur einem Monat? Anfang November waren wir in diesem kleinen französischen Restaurant, erinnerst du dich?“ Sie legte verführerisch eine Hand auf seinen Arm.
    „Ich bin jetzt verheiratet“, verkündete Michael laut.
    „Das ist doch wohl ein Witz.“ Die Frau strich ihm spielerisch über die Brust.
    „Lache ich etwa?“ Er trat ein Stück von ihr weg.
    Die Frau starrte ihn verblüfft an. „Aber du hast gesagt, du würdest dich auf keinen Fall in Ketten legen lassen. Die Frau müsste erst noch geboren werden, für die du deine Unabhängigkeit aufgeben würdest.“
    „Ich habe meine Meinung geändert.“
    Brenda hob eine Augenbraue. „Willst du mich deiner kleinen Freundin nicht vorstellen, Michael?“
    Sie hoffte, dass sie nicht so eifersüchtig klang, wie sie war. Diese Frau war überwältigend. Jedes einzelne Haar saß an seinem Platz, die Fingernägel waren perfekt lackiert, ihre Kleidung war makellos.
    Und Brenda trug ihre üblichen schwarzen Leggings und einen blauen Pullover, der fast so alt war wie sie selbst. Ihre Nägel waren nicht nur nicht lackiert, sondern sie hatte sich bei der Arbeit an Friedas und Consuelas Dusche auch noch den letzten anständig aussehenden Nagel abgebrochen. Den Lippenstift hatte sie mal wieder vergessen, wie so oft. Ihr einziger Schmuck bestand aus ihrem Ehering und Weihnachtsohrringen. Sie war wohl kaum ein Muster an Weltgewandtheit.
    „Brenda, dies ist …“
    „Adrienne.“ Die Frau zeigte ein Zahnpastalächeln, das in jede Werbung gepasst hätte. „Und Sie sind …“
    „Michaels Frau.“ Brenda strich sich demonstrativ mit der rechten Hand den Pony aus dem Gesicht, um ihren Ehering vorzuzeigen.
    „Wann ist das denn passiert, Mike?“, fragte Adrienne. „Offenbar wusste keiner deiner Freunde Bescheid.“
    „Wir haben in aller Stille geheiratet.“
    Adrienne musterte Brenda. Dann nickte sie verständnisvoll, als wollte sie sagen: Ja, ich kann verstehen, warum keiner deiner Freunde wissen soll, dass du so eine schlampige Frau geheiratet hast. Laut sagte sie nur: „Ich kann kaum glauben, dass du verheiratet bist.“
    „Glauben Sie es“, erwiderte Brenda nüchtern.
    Michael legte seinen freien Arm um sie, als müsste er sie davon abhalten, Adrienne eine runterzuhauen. „Wir stehen im Weg. Vielleicht sollten wir weitergehen.“
    Weitergehen? Das hat er wahrscheinlich in der Vergangenheit mit vielen Frauen getan, dachte Brenda sauer.
    „Ich rufe dich nach Weihnachten mal an, und dann treffen wir uns. Mit dem Rest deiner Freunde. Wir feiern eine Party. Sie können auch kommen, wenn Sie wollen, Bitsy“, wandte Adrienne sich herablassend an Brenda.
    „Ich heiße Brenda, Lady, und was ich gern mit Ihnen tun würde …“
    „Komm“, unterbrach Michael sie rasch. „Wir gehen weiter. Wiedersehen.“ Er schob Brenda um die Ecke, zur nächsten Reihe von Weihnachtsbäumen.
    „Wir ändern unsere Telefonnummer“, erklärte Brenda.
    „Ich war nur einmal mit dieser Frau verabredet“, verteidigte Michael sich.
    „Ist das alles, was zwischen euch war?“
    „Ja.“
    „Und ihr wart nie … du weißt schon.“ Brenda wedelte mit der Hand.
    „Nein, wir waren nie … du weißt schon.“ Michael machte ihre Handbewegung nach.
    Zwei Bäume weiter meldete Brenda sich erneut zu Wort. „Sie hat dich Mike genannt.“
    „Ein zweisilbiger Name ist für Adrienne schon zu viel“, erklärte er trocken.
    Brenda grinste und schlug Michael leicht auf den Arm. Hope dachte, sie würden ein Spiel spielen, lachte und schlug ihm ans Kinn.
    „Au! Die beiden Frauen in meinem Leben verbünden sich gegen mich“, beschwerte Michael sich.
    Das konnte Brenda nicht vom Thema ablenken. „Wenn du so schlecht über Adrienne denkst, wieso bist du dann mit ihr ausgegangen?“
    „Sie hat mich gefragt.“
    „Warum hast du ja gesagt?“
    „Ich war damals dümmer.“
    „Ach ja?“
    Er nickte.
    „Das genügt wohl als Entschuldigung“, meinte sie.
    Als eine lärmende Bande von Teenagern sich vorbeidrängte, zog Michael Brenda näher an

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