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JULIA COLLECTION Band 12

JULIA COLLECTION Band 12

Titel: JULIA COLLECTION Band 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHIE LINZ
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welcher Seite?“
    „Links. Ich habe auch eins, nur tiefer.“ Sie hob den Saum ihres kurzen schwarzen Lederrocks an und zeigte ihnen das Muttermal auf dem Oberschenkel.
    Brenda fühlte sich furchtbar niedergeschlagen.
    „Was hat das Baby angehabt, als Sie es hergebracht haben?“, wollte Michael wissen.
    „Einen Schlafanzug. Und sie hatte eine Decke mit Kätzchen darauf. Sie hat in einem grauen Autositz für Babys gesessen.“
    Michael sah Brenda an, und sie nickte. Alles stimmte.
    „Ich muss die Geburtsurkunde wiederhaben“, sagte Denise.
    Michael gab sie ihr widerstrebend. „Wieso glauben Sie, Sie können hier einfach reinkommen und Ihre Tochter zurückhaben, nachdem Sie sich monatelang nicht um sie gekümmert haben?“
    Die junge Frau bemühte sich, die Tränen zurückzuhalten, damit ihr die dick aufgetragene Mascara nicht an den bleichen Wangen hinunterlief. „Ich will nur sicherstellen, dass es meinem kleinen Mädchen gut geht.“
    „Sie ist in Ordnung“, flüsterte Brenda. „Würden Sie gern für eine Minute reinkommen und einen Tee oder so was trinken?“
    Michael sah Brenda an, als hätte sie den Verstand verloren, als sie einen Arm um die zitternde junge Frau legte und sie zum nächsten Stuhl führte.
    „Ich will nichts, danke“, sagte Denise. „Ich will Ihnen nicht zur Last fallen.“
    „Ich weiß.“ Brenda tätschelte ihre Schulter. „Können Sie uns erzählen, wieso Sie es getan haben?“
    Während Brenda sich Denises traurige Geschichte anhörte, die dem entsprach, was sie von solchen jungen Frauen schon oft gehört hatte, stellte sie fest, dass da etwas nicht ganz stimmte.
    „Dann ist mir das Geld ausgegangen, und ich konnte mich nicht mehr um meine Tochter kümmern“, beendete Denise ihren Bericht.
    „Also wollen Sie, dass wir weiter für das Kind sorgen?“, fragte Michael. „Es vielleicht adoptieren?“
    „Oh, nein. Sie gehört mir. Ich könnte sie nicht aufgeben.“
    „Es sieht allerdings auch nicht so aus, als könnten Sie sie betreuen.“
    „Wenn ich mehr Geld hätte, könnte ich es.“ Denise sprang auf, schlüpfte an Michael vorbei, lief zum Laufstall und griff nach Hope. Das kleine Mädchen fing sofort an zu weinen.
    „Setzen Sie das Baby wieder hin“, befahl Michael in einem Ton, bei dem sogar ausgewachsene Männer zusammengezuckt wären.
    Die junge Frau warf ihm einen trotzigen Blick zu, gehorchte dann aber.
    Brenda rannte sofort zu Hope, um sie zu trösten, während Michael Denise eine Geschäftskarte reichte. „Kommen Sie morgen in mein Büro, und bringen Sie die Geburtsurkunde mit und jedes andere Dokument, mit dem Sie sich identifizieren können.“
    „Sie können mein Baby nicht ohne meine Erlaubnis behalten.“ Denise wurde nun wieder frech, was wohl ihr normales Verhalten war.
    „Erst einmal beabsichtige ich zu klären, ob es sich wirklich um Ihr Kind handelt.“
    „Ich habe Ihnen schon gesagt …“
    „Und ich sage Ihnen, dass es Ihnen nichts schaden wird, bis morgen zu warten.“
    „Sie sollten besser mein Baby zu dem Treffen mitbringen. Sonst gehe ich zur Polizei und erkläre denen, dass Sie es gekidnappt haben.“
    „Kindesaussetzung ist in diesem Staat ein ernstes Verbrechen“, erwiderte Michael. „Ich glaube nicht, dass Sie wirklich die Polizei einschalten wollen.“
    „Ich will es nicht, aber ich werde es tun, wenn Sie versuchen, mich übers Ohr zu hauen. Darauf können Sie sich verlassen, Mister.“ Inzwischen war jede Spur von Tränen verschwunden, und Denise hatte den Mund verächtlich verzogen. Ihre hohen Absätze klapperten auf dem Holzfußboden, als sie hinausging. Michael schloss die Tür hinter ihr und schwor sich, innerhalb von vierundzwanzig Stunden alles über Denise Petty herauszufinden, was es zu wissen gab.
    „Oh, Michael, was sollen wir tun?“, fragte Brenda mit zittriger Stimme. Sie hielt Hope in den Armen.
    „Ich kann dir sagen, was wir bestimmt nicht tun werden. Wir werden nicht in Panik geraten. Und wir geben Hope nicht dieser Frau.“
    „Wir können ein Baby nicht seiner richtigen Mutter vorenthalten.“
    „Wie kommst du darauf, dass diese Frau eine gute Mutter sein könnte?“
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll“, flüsterte Brenda.
    „Ich kann kaum glauben, dass du sie hereingebeten hast. Und dass du auch nur daran denken kannst, ihr Hope zu geben!“
    „Sie ist Hopes Mutter!“
    „Du hast den Verstand verloren, weißt du das? So wie du sie behandelst, wie du ihr Tee angeboten hast … es war fast, als

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