Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
Vom Netzwerk:
schließlich leise. „Willis, weshalb fragst du mich das alles?“
    Er ließ die Arme sinken und verschränkte leicht die Hände. „Du musst ja von Geographie eine große Ahnung haben.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich immer für dieses Fach interessiert. Fremde Länder und exotische Städte faszinieren mich. Das ist einer der Gründe, weshalb ich in einem Reisebüro arbeite.“
    „Aber du scheinst ja auch die ungewöhnlichsten Dinge zu wissen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das war doch nichts Ungewöhnliches. Jeder weiß, dass die Hauptstadt von Mauretanien Nouakchott heißt.“
    Er lachte kurz auf. „Jeder? Aber, Rosemary, ich glaube kaum, dass das jemand weiß, der mehr als hundert Meilen von Mauretanien entfernt lebt. Ich hatte keine Ahnung.“
    „Du wusstest es nicht?“
    Er schüttelte langsam den Kopf. „Ich hatte noch von keinem einzigen dieser Orte gehört, die du da gerade so selbstverständlich genannt hast. Ich wusste noch nicht mal, dass Burma nicht mehr Burma heißt.“
    „Das glaube ich dir nicht.“
    „Doch, es stimmt.“
    Sie sah ihn nachdenklich an, als müsse sie begreifen, was das bedeutete. „Willst du damit sagen, dass ich etwas weiß, was du nicht weißt?“
    „Allerdings. Ganz offensichtlich weißt du etwas, was vielen Menschen unbekannt ist. Du scheinst viel zu wissen, von dem ich keine Ahnung habe.“
    Sie sollte stolz darauf sein, aber sie wusste nun überhaupt nicht mehr, woran sie war. „Aber ich dachte, du weißt alles“, sagte sie langsam.
    Er sah sie ernst und beinahe traurig an. „Das habe ich auch geglaubt. Aber auch in dem Punkt habe ich mich geirrt.“
    Ratlos schüttelte sie den Kopf. „Willis, ich verstehe das alles nicht. Was hat das denn mit uns zu tun? Ich meine, mit dir und mir? Ich dachte, darüber wolltest du mit mir sprechen.“
    Er stand auf und schob die Hände in die Hosentaschen. „Aber es geht doch um dich und um mich.“
    „Was haben denn die Hauptstädte von Albanien und Mauretanien mit uns zu tun?“
    „Mehr, als dir bewusst ist“, sagte er und lächelte geheimnisvoll.
    „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Ich bin der Meinung, dass jemand wie ich, der sich für ziemlich intelligent hält, doch noch … erstaunlich viel lernen muss.“ Die Worte kamen zögernd, als wenn es ihm, besonders Rosemary gegenüber, äußerst peinlich wäre, so etwas zuzugeben.
    Sie versuchte sich einzureden, dass sie allen Grund hatte, das als Kompliment zu betrachten, aber sie fühlte sich ausgesprochen unbehaglich. Irgendetwas war da in Willis’ Stimme, in seiner Haltung, seinem Blick, woraus hervorging, dass es noch um etwas ganz anderes ging als zuzugeben, dass er nicht alles wusste. Der Blick, den er ihr jetzt zuwarf, wirkte beinahe gequält, so als hielte Willis es kaum aus, mit ihr in demselben Raum zu sein.
    Das tat weh, aber Rosemary versuchte trotzdem, der Sache auf den Grund zu gehen. „Ja, das stimmt“, sagte sie deshalb leichthin und bemühte sich zu lächeln, „das hätte ich dir schon vorher sagen können.“
    Da sie davon ausging, dass das Gespräch damit zu Ende war, obgleich im Grunde noch überhaupt nichts geklärt war und sie noch nicht einmal wusste, weshalb Willis mit ihr hatte sprechen wollen, wandte sie sich um, um die Bodentreppe wieder hinabzuklettern.
    „Warte doch, Rosemary!“, sagte Willis hastig. „Bitte, geh noch nicht.“
    Sie drehte sich wieder nach ihm um und sah, dass er in einem der Kartons nach etwas suchte. Als er sich aufrichtete, hielt er eines ihrer alten Skizzenbücher in der Hand. Sie erinnerte sich gern an die Zeit, als sie am Zeichnen und Malen viel Freude gehabt hatte. Sie hatte sogar mal daran gedacht, daraus einen Beruf zu machen, aber irgendwie hatte sie diesen Traum wieder aufgegeben. Sie wusste auch nicht mehr, warum, aber wahrscheinlich hatte ihr der Mut gefehlt.
    „Ich muss dich etwas fragen“, sagte Willis und schüttelte das Skizzenbuch, sodass eine Reihe von Notizzetteln herausfiel.
    Und obwohl sie einen scheußlichen Tag hinter sich hatte, musste sie lächeln, als ihr klar wurde, worum es sich handelte. Sie hob die Zettel schnell auf und nahm Willis das Buch aus der Hand. „Das hatte ich ja total vergessen.“
    Sie blätterte das Buch durch und schüttelte nur schweigend den Kopf.
    „Es sieht so aus, als hättest du ein Kinderbuch schreiben wollen. Die Illustrationen sind da, und die Geschichte hast du auch skizziert.“ Willis ließ sie nicht aus den Augen.
    Sie sah

Weitere Kostenlose Bücher