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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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sanften Rot- und Gelbtöne ihrer Aquarelle. Er war vollkommen verwirrt und wusste nicht, wie er das Gespräch beginnen sollte.
    „Also“, sagte sie schließlich und blickte weiter in den Sonnenuntergang. „Ich höre.“
    Er fuhr sich nervös mit der Hand durch das Haar und lachte verlegen. „Tut mir leid, mir fällt plötzlich nichts mehr ein.“
    Sie drehte sich um und sah ihn an. „Das ist merkwürdig. Dafür fällt mir eine ganze Menge ein, was ich dir sagen könnte.“
    „Was denn?“
    Sie schüttelte den Kopf und sah wieder aus dem Fenster. „Das hat keinen Sinn, es würde doch nichts ändern.“
    „Warum nicht?“
    Wieder wandte sie sich ihm zu, während sie die Arme vor der Brust verschränkte. Ihre dunklen Augen glänzten, und Willis war ziemlich sicher, dass ihr die Tränen in den Augen standen.
    „Weil du … Willis …“, es fiel ihr sichtlich schwer, seinen Namen auszusprechen, „über alles und jedes deine sehr festen Meinungen hast und dich durch nichts davon abbringen lassen würdest. Das ist der Grund.“
    „Das stimmt nicht.“
    „Oh, doch.“
    „Nein, das stimmt nicht.“ Er fühlte sich sehr unbehaglich und fing an, in dem Raum hin und her zu gehen. Dabei kam er ihr immer näher. „Wenn ich der Meinung wäre, über alles Bescheid zu wissen, dann wäre ich ja nicht hergekommen, um Bobrzynyckolonycki zu erforschen.“
    Sie bemerkte sehr wohl, dass er ihr immer näher kam, rührte sich aber nicht vom Fleck. „Vielleicht versuchst du ja, die falsche Sache zu erforschen. Hast du darüber schon mal nachgedacht?“
    Er blieb stehen und sah ihr direkt in die Augen. „Früher nie, vor kurzer Zeit ja.“
    Sie erwiderte seinen Blick beinahe verärgert. „Was soll denn das wieder heißen?“
    Diesmal sah er zu Boden und schüttelte den Kopf. „Nichts, lass es gut sein.“
    „Du denkst, ich würde es nicht verstehen.“
    „Ja, ich glaube, du könntest es nicht verstehen.“
    Sie nickte. „Weil ich zu dumm bin.“
    „Nein“, widersprach er schnell. „Ich bin der Meinung, du würdest es nicht verstehen, weil sogar ich es nicht verstehen kann.“
    „Natürlich, wenn der berühmte Dr. Random mit seinen fünf Diplomen es nicht verstehen kann, dann erst recht nicht die kleine, dumme Rosemary March, die sogar aus dem College und der Kosmetikschule geflogen ist.“
    „So habe ich es nicht gemeint.“
    „Nein?“ Das war weniger eine Frage als eine Feststellung.
    Doch diesmal gab Willis nicht auf. „Nein, ganz bestimmt nicht.“
    „Was hast du denn dann damit gemeint?“
    Wieder zögerte er kurz. Wollte er das wirklich tun, wollte er ihr wirklich diese Frage stellen? Doch dann schob er alle Zweifel beiseite. „Darf ich dich etwas fragen?“
    Sie hob eine Schulter und ließ sie langsam wieder sinken. „Warum nicht?“
    Er fixierte sie eindringlich. Im Grunde war verrückt, was er da vorhatte, aber die Frage brannte ihm auf der Seele. Es musste sich etwas ändern zwischen ihnen, sonst würde er nie wieder zur Ruhe kommen. „Rosemary“, begann er vorsichtig. „Da ist etwas, was ich unbedingt wissen muss.“
    Sie sah ihn beinahe ängstlich an. „Okay. Was denn?“
    Willis holte tief Luft und räusperte sich. „Also, wie heißt die Hauptstadt von Albanien?“

10. KAPITEL
    Rosemary lachte nervös auf. Sie musste ihn missverstanden haben. „Was?“
    Aber er blickte sie weiterhin mit ernster Miene an und wiederholte seine Frage. „Wie heißt die Hauptstadt von Albanien?“
    Immer noch glaubte sie, er erlaubte sich einen schlechten Scherz mit ihr. „Was soll das?“
    „Ich möchte es nur wissen. Sag mir, wie heißt die Hauptstadt von Albanien?“
    Sie starrte ihn verständnislos an. „Tirana. Warum?“
    „Und Burma? Wie heißt die Hauptstadt von Burma?“
    Wieder antwortete sie nicht sofort, sondern sah ihn argwöhnisch an. Er schien es ernst zu meinen und sich nicht über sie lustig machen zu wollen. Was bezweckte er wohl damit? „Burma gibt es nicht mehr, das Land heißt jetzt Myanmar.“
    „Und wie heißt die Hauptstadt?“
    „Rangun.“
    „Und von Botswana?“
    „Die Hauptstadt von Botswana?“, fragte sie.
    „Ja.“ Er nickte.
    „Gaborone.“
    „Jemen?“
    „Sana.“
    „Mauretanien?“
    „Nouakchott.“
    Willis trat ein paar Schritte zurück und ließ sich auf eine der größeren Kisten sinken. Er stützte den Kopf in beide Hände und starrte Rosemary sprachlos an. Sie zog ratlos die Augenbrauen zusammen. Was sollte das Ganze bloß?
    „Willis?“, fragte sie

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