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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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unglückliche Liebe erinnern, andererseits wäre sie nicht allein.
    Bis gestern Nachmittag hatte sie Willis nicht gesehen, und sie schüttelte den Kopf, als sie an dieses merkwürdige Zusammentreffen dachte. Über Geographie hatten sie sich unterhalten und über Kinderbücher, was für ein Unsinn. Im Übrigen hatte sie nur hin und wieder seine Schritte gehört, und sie vermutete, dass er versuchte, doch noch etwas über Bob herauszubekommen. Wenn sie morgens aufstand, war er schon zu Bett gegangen, und wenn sie nach der Arbeit nach Hause kam, war er schon im Bodenraum verschwunden.
    So hatte sie ihn erst gestern wiedergesehen und war im Übrigen auf ihre Erinnerungen angewiesen gewesen. Vielleicht wäre es ganz sinnvoll, wenn sie sich möglichst bald an diesen Zustand gewöhnte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm, aber im Grunde war heute wirklich nichts Dringendes zu tun. Vielleicht konnte sie ihre beiden Freundinnen überreden, auch blauzumachen und mit ihr etwas zu unternehmen. Aber Kirby hatte momentan nur diesen schrecklichen James Nash im Kopf, und Angie wollte nur bedauert werden, weil ihr Ehemann so kurz nach der Hochzeit schon wieder auf Reisen sein musste und sie allein gelassen hatte.
    Sie blickte zu ihren Kolleginnen hinüber. „Hat jemand was dagegen, wenn ich heute etwas früher gehe?“
    Alle drei schüttelten den Kopf, und Rosemary packte ihre Sachen zusammen und verließ das Reisebüro.
    Als sie in ihre Auffahrt einbog, sah sie die beiden Katzen, die dicht nebeneinander lagen und sich genüsslich in der Sonne ausstreckten. Sie musste lächeln. Warum konnten sie und Willis nicht auch so gut miteinander zurechtkommen?
    „Hallo, Ska, hallo, Tri“, sagte sie und kraulte beide Katzen hinter den Ohren. Ob sich Ska wohl auch so einsam wie sie fühlen würde, wenn Triangel zusammen mit Willis wieder nach Cambridge zurückfuhr? Liebevoll strich sie Ska über das weiche Bauchfell. „Ja, da werden wir zwei wohl wieder allein miteinander zurechtkommen müssen“, sagte sie leise. „Na, vielleicht wird Triangel dir ja mal eine Postkarte schicken. Ich hoffe, ich kann sie dir vorlesen, aber wenn Tri so ist wie sein Herr, dann wird sein Wortschatz viel zu kompliziert für uns sein.“
    Rosemary ging die Stufen zum Haus hinauf. Eine kühle Brise ließ sie frösteln. Die warmen Spätsommertage waren vorbei, der Herbst kam. Rosemary beschleunigte ihren Schritt, blieb dann aber plötzlich wie angewurzelt stehen. Willis stand im Eingang und wartete ganz offensichtlich auf sie.
    „Hallo“, sagte er und hielt ihr mit einer Selbstverständlichkeit die Tür auf, als begrüßte er sie jeden Nachmittag auf diese Art und Weise.
    „Hallo.“
    Er ließ sie eintreten, und Rosemary wurde ganz warm ums Herz bei dem zärtlichen Lächeln, mit dem er sie willkommen hieß.
    „Wie war es heute?“, fragte er.
    Sie sah ihn misstrauisch an. „Gut.“
    „Du bist früh dran.“
    „Ja.“ Weshalb verhält er sich so?, fragte sie sich. Fast so, als freute er sich, sie zu sehen, als sei sie für ihn von Bedeutung. Wahrscheinlich aber wollte er nur höflich sein, damit die letzten Tage seines Aufenthalts in Endicott noch einigermaßen harmonisch verliefen.
    „Das Essen ist leider noch nicht fertig“, sagte er mit einer bedauernden Geste.
    Sie sah ihn überrascht an. „Du kochst etwas zum Abendessen?“
    Er nickte, als sei das die selbstverständlichste Sache von der Welt.
    „Warum das denn?“, fragte sie.
    „Wir haben einen besonderen Anlass“, sagte er und lächelte geheimnisvoll.
    „Hast du etwas über Bob herausgefunden?“
    „Nein. Im Gegenteil, das Ganze ist mir rätselhafter denn je. Aber …“, jetzt strahlte er über das ganze Gesicht, „… ich habe eine sehr viel wichtigere Entdeckung gemacht, die so manches grundlegend ändern wird.“
    Merkwürdigerweise fühlte sie so etwas wie Enttäuschung. Natürlich, sie hätte sich denken können, dass sein Hirn ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen war. „Was hast du denn entdeckt?“, fragte sie leise.
    Einen Augenblick lang betrachtete er sie nachdenklich. „Wir können darüber sprechen, wenn du dich umgezogen hast“, sagte er dann.
    „Warum denn nicht gleich?“
    „So eilig ist es nun auch wieder nicht. Du möchtest dir doch sicher erst einmal etwas Bequemeres anziehen.“ Plötzlich grinste er übermütig und sah sie von oben bis unten an. „Obgleich ich gestehen muss, dass dein jetziger Aufzug durchaus sexy ist.“
    Ihr wurde

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