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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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bin nur mit zwei der Mädels ausgegangen, und das kommt nun dabei heraus.“
    Kirby konnte es nicht fassen, dass sie mit James Nash in der öffentlichen Bibliothek von Endicott stand und seine Eroberungen durchging. Ärgerlich war, dass er von dem kurzen, unschuldigen Geplänkel zwischen ihnen vorhin unbeeindruckt schien. Für sie dagegen war es etwas Außergewöhnliches gewesen, was sie noch nie zuvor erlebt hatte und mit jemand anderem wohl auch nicht mehr erleben würde. Aber James passierten solche Sachen offenbar jeden Tag mit allen möglichen Frauen.
    Mit einem spöttischen Laut klappte er das Magazin zu und warf es zurück ins Regal. „Essen Sie mit mir zu Abend“, bat er noch einmal mit der gleichen Eindringlichkeit wie zuvor.
    Sie sollte sich weigern, da es keinen Zweck hatte, den Kontakt zu ihm in die Länge zu ziehen oder zu vertiefen. Dann fielen ihr wieder die Worte ihrer Kollegen beim Festivalkomitee ein: „Anscheinend kennst du James Nash ziemlich gut, Kirby. Ich wette, er wäre einverstanden, wenn du ihn darum bittest, der Grand Marshall der Parallax Parade zu sein.“ Das war Mrs. Dumont gewesen, ihre Lieblingslehrerin. „Und denk nur an die nationale, ja sogar internationale Berichterstattung, die wir bekommen würden.“ Das hatte Mrs. March hinzugefügt, die Mutter ihrer Freundin Rosemary, die die Bürgermeisterin von Endicott war.
    Es konnte tatsächlich nicht schaden, James darum zu bitten. Es sei denn, er war einverstanden. In diesem Fall hatte Kirby ein Problem.
    Sie seufzte resigniert, und ehe sie genau wusste, was sie tat, sagte sie: „Na schön, ich muss Sie etwas fragen. Es geht um so etwas wie einen Gefallen.“
    Er wirkte überrascht. „Wirklich? Sie wollen, dass ich Ihnen einen Gefallen tue?“
    Kirby nickte zögernd.
    „Handelt es sich um einen großen Gefallen?“
    Sie nickte erneut. Das Lächeln auf seinem Gesicht gefiel ihr überhaupt nicht.
    „Und falls ich Ja sage, stehen Sie in meiner Schuld?“
    „Ja.“
    „Tief in meiner Schuld? Oder bloß ein bisschen? Denn wenn es sich um einen großen Gefallen handelt, dann sollten Sie eigentlich tief in …“
    „James, bitte.“
    „Oh, Sie sagen bitte und verhalten sich mir gegenüber sogar zivilisiert. Dann muss es sich wirklich um einen großen Gefallen handeln. Wodurch Sie sehr tief in meiner Schuld stehen würden, wenn ich Ihnen diesen Gefallen tue.“
    Sie ignorierte seine Begeisterung und sagte: „Also essen wir zusammen?“
    Er grinste. „Ich dachte schon, Sie würden nie mehr fragen.“
    Wie James es gelungen war, sie dazu zu überreden, ihn in seine Hotelsuite zu begleiten, blieb Kirby ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte die Tatsache sie umgestimmt, dass er sofort erkannt und bedrängt würde, sobald sie ein gut besuchtes Restaurant betraten.
    Jedenfalls hatte sie nicht nachgegeben, weil der Mann, der ihr jetzt bei Kerzenschein am Tisch gegenübersaß, so außergewöhnlich attraktiv war. Das redete sie sich zumindest ein. Auch seine Blicke und Berührungen, die ihr durch und durch gingen, konnten dafür nicht verantwortlich sein. Es lag auch sicher nicht daran, dass ihr zum ersten Mal in ihrem Leben ein Mann das Gefühl gab, dass er in ihr eine Frau sah, nicht bloß einen Freund, eine Schwester oder eine Tochter, die man beschützen musste.
    Nein, sie saß aus einem äußerst noblen Grund hier mit James Nash in dem schwach beleuchteten Raum bei sanfter Musik, einem guten Wein und üppigem Essen, umgeben von frischen Blumen. Sie tat es lediglich ihrer Heimatstadt zuliebe.
    Kirby seufzte und musste zugeben, dass das nicht stimmte. Natürlich tat sie es nur für sich selbst. Denn trotz all der Argumente, die sie gegen James Nash anführen konnte, hatte er etwas an sich, was ihr das Gefühl gab, es sei richtig, bei ihm zu sein.
    Warum? Sie hatte keine Ahnung. Sie kannten sich nicht einmal einen halben Tag lang. Nach Aussage ihrer Kollegen vom Festivalkomitee, besonders nach der von Bürgermeisterin March, die anscheinend zu seinen größten Fans gehörte, war er eine Berühmtheit, ein Playboy und ein Schuft, der noch nie ernst gewesen war. Trotz seiner Wirkung auf Kirby wusste sie, dass es absolut keinen Sinn hätte, falls sich etwas zwischen ihnen entwickeln sollte. Aber wenn sie auf der Hut war, würden die Dinge zwischen ihnen nicht zu weit gehen. Sie könnte das Dinner mit ihm genießen, freundschaftlich mit ihm plaudern und ihn darum bitten, der Grand Marshall der Parallax Parade zu sein. Falls er ablehnte, könnte

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