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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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erschauerte.
    „Frieren Sie?“, erkundigte Ethan sich, legte ihr einen Arm um die Taille und drückte sie an sich.
    Sie umklammerte ihre Tasse, befreite sich von ihm und ging ans andere Ende der Veranda. „Mir geht’s gut“, log sie und nippte vorsichtig an ihrem Kaffee. Doch da selbst das heiße Getränk sie nicht wärmte und ihr Zittern nicht aufhörte, wurde ihr allmählich klar, dass es einzig an Ethans Nähe lag, nicht an der kühlen Nachtluft.
    „Das stimmt nicht“, widersprach er und klang amüsiert. „Natürlich frieren Sie. Hier.“ Er stellte seine Tasse auf den Rand der hüfthohen Steinmauer, die die Veranda umgab. Dann zog er sein Hemd aus der Hose und begann es aufzuknöpfen. Angie beobachtete es mit widerwilliger Faszination.
    Er zog sich aus. Für sie. Das war alles, was ihr durch den Kopf ging, während sie dabei zusah, wie er einen Knopf nach dem anderen öffnete. Sie stand da und wünschte, dass die Umstände anders wären und dass sie nicht auf der Veranda ihrer Eltern stünden, sondern sich in Ethans Schlafzimmer befänden.
    Ethan legte Angie das Hemd um die Schultern. Sofort war sie von seiner Wärme und seinem Duft umgeben. Unwillkürlich schmiegte sie sich in den weichen Stoff und atmete tief durch.
    „Danke“, sagte sie leise. „Aber jetzt wird Ihnen kalt.“
    Er krempelte die langen Ärmel seines T-Shirts herunter. „Soll das etwa heißen, dass Sie plötzlich um mein Wohlergehen besorgt sind, Miss Ellison?“
    Sie hob die Kaffeetasse an die Lippen und blies auf die dampfenden, duftenden Wölkchen, die daraus aufstiegen. „Ich will bloß nicht, dass Sie ausgerechnet im Garten meiner Eltern erfrieren, damit sie nicht Ziel einer Vergeltungsaktion der Mafia werden.“
    Er lachte, zog sich auf die Mauer und nahm seinen Kaffee. Er musterte Angie schweigend über den Rand seiner Tasse hinweg.
    „Was gucken Sie so?“, fragte sie, da sie die Stille allmählich unangenehm fand.
    „Ich sehe mir eine Frau mit lebhafter Fantasie an“, lautete seine prompte Antwort.
    „Das hat man mir schon oft nachgesagt“, erwiderte sie und seufzte verärgert.
    „Seien Sie nicht zu enttäuscht. Eine rege Fantasie ist keine schlechte Sache.“
    „Sie haben gut reden. Wahrscheinlich brauchten Sie sich als Kind nie verrückte Situationen auszudenken, damit Ihr Leben spannender wurde. Schließlich sind Sie in Philadelphia aufgewachsen. Bei Ihnen passierte vermutlich dauernd etwas Aufregendes.“
    „Waren Sie denn schon einmal woanders als in Endicott?“
    „Natürlich war ich schon woanders. Ich bin in Bloomington aufs College gegangen.“
    Er gab sich keine Mühe, seine Belustigung zu verbergen. „Ach so, na dann waren Sie ja praktisch schon überall.“
    „Es ist ein netter Ort“, verteidigte sie sich.
    „Das bezweifle ich nicht.“
    „Außerdem war ich schon ein paarmal in Cincinnati“, fuhr sie fort. „Und in Indianapolis.“ Etwas weniger nachdrücklich fügte sie hinzu: „Und ich war schon in Paris und Versailles, in Glasgow und London, Athen und Sparta …“
    Das überraschte ihn. „Sie sind durch Europa gereist?“
    Angie sah von ihrer Tasse auf. „Na ja, nicht direkt. Ich … äh … war in Paris, Kentucky. Und Versailles, Kentucky.“ Diesmal sprach sie es nicht mehr mit französischem Akzent aus. „Außerdem in Glasgow und London, Kentucky, und in Athen und Sparta, Kentucky. Ich war für einen Reisebericht über amerikanische Städte mit europäischen Namen unterwegs.“
    „Dann sind Sie ja wirklich herumgekommen.“
    „Ich war vielleicht noch nicht an so vielen Orten wie Sie, aber ich bin nicht so naiv, wie Sie annehmen. Zur Lebenserfahrung gehören nicht nur Reisen.“
    „Da haben Sie vollkommen recht“, pflichtete er ihr bei. „Reisen ist herrlich, ganz bestimmt. Aber es gefällt mir, dass Sie ein so behütetes Leben geführt haben. Das macht Sie …“
    Angie war nicht sicher, ob sie das überhaupt hören wollte. Trotzdem fragte sie: „Was?“
    Er schaute zum nächtlichen Himmel hinauf und dann wieder auf seine Tasse Kaffee. „Irgendwie unschuldig“, sagte er schließlich leise.
    „Toll, so wollte ich immer sein“, murmelte sie. „Rein. Ich dachte immer, das sei Kirbys Image. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte …“
    „Wer ist Kirby?“
    Angie schüttelte den Kopf. „Ach, nur eine Freundin.“
    Ethan spürte, dass Angie weniger feindselig wurde, und wunderte sich, wie seltsam die Nacht auf die Menschen wirkte. „Warum sind Sie auf einmal so freundlich zu

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