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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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könnte. Sie hielt die Luft an vor Empörung.
    „Dieses Haus hier ist für die Beobachtung von Bobrzynyckolonycki ideal gelegen“, sagte er. „Von hier aus lässt sich seine Bahn sehr gut verfolgen.“
    „Warum denn gerade von hier aus?“
    „Das Haus liegt außerhalb der Stadt und außerdem auf einem Hügel. So stören die Lichter der Stadt nicht. Auch die Luftverschmutzung ist hier draußen minimal, sodass dadurch die Sicht nicht beeinträchtigt wird. Außerdem liegt das Haus ruhig und abgeschieden, was für die Datensammlung enorm wichtig ist. Die Bodenfenster gehen genau in Richtung der Kometenbahn, und außerdem ist auf dem Boden genügend Raum, um dort mein Teleskop zu installieren.“
    „Verstehst du nun?“ Janet umfasste mit einer großen Geste Rosemarys Hände und lächelte. „Dies ist der ideale Platz für Willis. Deshalb wird er während der Dauer seiner Beobachtungen hier im Haus wohnen.“
    Rosemary warf erst Willis und dann ihrer Mutter einen wütenden Blick zu. „Den Teufel wird er tun. Er kann hier nicht bleiben.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich es nicht will.“
    Janet March blickte lächelnd auf ihre Tochter. „Aber, Liebes, das verstehe ich doch. Bei all dem, was ihr miteinander erlebt habt.“ Sie ließ die eine Hand Rosemarys los und umfasste Willis Handgelenk. „Aber ihr beide seid jetzt erwachsene Menschen und solltet das Kriegsbeil begraben.“
    „Aber, Mom …“
    „Außerdem, mein liebes Kind, geht es ja nicht nur um neue Erkenntnisse für die wissenschaftliche Fachwelt, sondern auch um das Wohl der Stadt.“
    „Aber, Mom …“
    „Denk doch an die Medien. Was wäre das für eine wunderbare Werbung für unsere Stadt. Und du weißt doch selbst, wie wichtig so etwas für Endicott ist.“
    „Aber, Mom …“
    „Auf das, was die Stadt während des Festivals einnimmt, können wir nicht verzichten. Auch wenn es nur alle fünfzehn Jahre stattfindet.“
    „Aber, Mom …“
    „Und schließlich ist es ja immer noch mein Haus.“
    Darauf wusste Rosemary nichts mehr zu sagen. Ihre Mutter hatte bisher nie auf ihr Recht als Eigentümerin gepocht.
    „Und als Bürgermeisterin und Bürgerin dieser Stadt erkläre ich ausdrücklich, dass Willis, solange er will, hier in diesem Haus wohnen kann.“ Sie fixierte Rosemary scharf. „Siehst du da irgendein Problem, Liebes?“
    Ihre Mutter hatte recht, das Haus gehörte ihr. Sie konnte einladen, wen sie wollte, und Rosemary konnte nichts dagegen tun. Dennoch wäre es nett gewesen, wenn Janet einmal die Gefühle ihrer Tochter über die Interessen der Stadt gestellt hätte. Aber es war immer so gewesen, dass ihre Mutter all das, was die Stadt betraf, wichtiger nahm als die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kinder. Sie hatte für ihre Kinder zwar durchaus gut gesorgt, war aber nie mit Leidenschaft Mutter gewesen und würde das auch jederzeit zugeben.
    Rosemary war klar, dass sie in den nächsten Wochen mit Willis auskommen musste. Das Haus ist sehr groß, sagte sie sich. Mit ein bisschen Glück würden sie und Willis sich kaum begegnen müssen. Wahrscheinlich würde er sich sowieso fast nur auf dem Boden aufhalten, denn Komet Bob war für ihn zweifellos von sehr viel größerem Interesse als eine alte Schulkameradin.
    Und so würde sie sich diesmal nicht wie sonst immer wie ein dummes kleines Mädchen vorkommen, wenn Willis in der Nähe gewesen war. Zumindest hoffte sie das. „In Ordnung.“ Sie nickte, drehte sich zu ihrem alten Quälgeist um und sagte halbherzig. „Herzlich willkommen in Endicott, Willis. Du hast uns wirklich gefehlt.“
    Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und ging die Treppe hinunter.

2. KAPITEL
    Was hatte Rosemary damit gemeint? Willis zog die Augenbrauen zusammen. Warum hatte sie gesagt, er hätte ihnen gefehlt? War das sarkastisch gemeint? Wahrscheinlich. Sie hatte ihn doch immer gehasst. Oder wollte sie ihn nur aus der Fassung bringen, so wie sie es früher während ihrer Schulzeit immer gemacht hatte?
    Ihm war weiß Gott nicht wohl in seiner Haut. Wenn es nicht darum ginge, Bobrzynyckolonyckis regelmäßiges Erscheinen über Endicott ein für alle Mal zu erklären, hätte er längst seine Sachen gepackt und wäre zurück nach Cambridge gefahren. Aber der Komet ging ihm seit fünfzehn Jahren nicht aus dem Kopf, und deshalb würde er bleiben.
    Auch der Gedanke an Rosemary March verfolgte ihn seit Jahren, allerdings aus ganz anderen Gründen. Willis hatte zwar nie herausfinden können, warum sich der Komet so verhielt,

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