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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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demütigend. Sie rannte die Treppe hoch, in ihr Schlafzimmer und knallte die Tür zu. Sie warf sich auf das Bett und trommelte mit den Fäusten auf das Kopfkissen.
    Sollte er doch selbst nach seinen verdammten Batterien suchen, vielleicht würde er dabei ja auch noch sein verlorengegangenes Herz finden.

5. KAPITEL
    Willis schob die Brille hoch und rieb sich die Augen. Bobrzynyckolonycki war auf seinem Weg nach Endicott gut zu sehen, und er verhielt sich genauso, wie Willis vorausgesagt hatte. Es war also überhaupt kein Problem, jetzt die erforderlichen Messungen vorzunehmen, um endlich herauszufinden, warum …
    Aber im Grunde war Willis das jetzt alles vollkommen gleichgültig. Wenn er nachts durch das Teleskop sah, erschien immer wieder Rosemarys trauriges Gesicht vor seinen Augen.
    „Du musst mich wirklich aus tiefster Seele verabscheuen.“
    Dieser Satz, ruhig und ohne Vorwurf ausgesprochen, ließ ihn nicht mehr los. Ja, wenn er sie nur verabscheuen könnte. Hätte er sie gehasst, wäre alles für ihn sehr viel leichter zu ertragen. Aber das Gegenteil war der Fall. Er fühlte sich von Rosemary in einer Art und Weise angezogen, für die er selbst keinerlei Erklärung hatte. Wenn er diesen Gefühlen nachgab, würde er sich nur wieder lächerlich machen, und so war es eine Frage der Selbstverteidigung, dass er Rosemary brüsk zurückwies. Er wusste einfach nicht, wie er mit seinen Gefühlen umgehen sollte.
    Wie damals auf der Highschool.
    Sehr merkwürdig war, dass er verzweifelt versuchte, den Kometen dafür verantwortlich zu machen, dass er jedes Mal von starkem Verlangen gequält wurde, sobald Rosemary in der Nähe war. Obwohl er es als Wissenschaftler wirklich besser wissen sollte, wünschte er sich in diesem Fall beinahe, dass an der alten Bauernregel etwas dran war. Anders konnte er sich seine Gefühle nicht erklären. Vor fünfzehn Jahren hatte der Komet auch Endicott überflogen, und vor fünfzehn Jahren hatte Willis sich das erste Mal in Rosemary verliebt.
    Vielleicht war Bob ja doch schuld.
    Dann fiel ihm ein, dass seine Gefühle bald nichts mehr mit dem Kometen zu tun hatten, denn auch als Bob schon längst wieder verschwunden war, war Willis in seine Laborpartnerin immer noch heftig verliebt gewesen. Und daran hatte sich in den letzten fünfzehn Jahren auch nichts geändert. Er konnte Rosemary nicht vergessen. Wie Satelliten um den Erdball, so kreisten seine Gedanken ständig um sie.
    Obwohl Rosemary sich bei ihm entschuldigt hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie ihm wirklich all das verzeihen könnte, was er ihr angetan hatte, selbst wenn er sie darum bitten würde. Schließlich hatte sie ihm immer mehr als deutlich gesagt, wie wenig sie von ihm hielt.
    Heute war er zwar kein Streuselkuchengesicht mehr, aber dieses Schimpfwort hatte ihn lange verfolgt. Das gab ihm allerdings noch nicht das Recht, Rosemary immer dann anzugreifen, wenn er die alte Sehnsucht von früher empfand. Das war ja schließlich sein Problem und nicht ihrs. Gestern Nacht zum Beispiel, in der Küche, hatte er sie nur festhalten wollen, damit sie nicht hinfiel. Und plötzlich hatte sie in seinen Armen gelegen, hatte sein Hemd festgehalten, hatte seinen Mund betrachtet, als wollte sie ihn küssen, aber das konnte nur ein Missverständnis sein.
    Willis stand rastlos auf. Er war sehr erregt gewesen gestern Nacht und hatte sich nichts so sehr gewünscht, wie sie gleich da in der Küche zu lieben. Aber weil er fürchtete, wieder zurückgewiesen und enttäuscht zu werden, war er unnahbar geblieben und hatte sie beleidigt. Nur so hatte er sein Verlangen zügeln können.
    Er wusste, er sollte sich bei Rosemary wenigstens wegen seines Verhaltens in der letzten Nacht entschuldigen, damit sie zu ihrer Art Waffenstillstand von vorher zurückkehren konnten. Er schob sich die Brille wieder auf die Nase, setzte sich und blickte zu Triangel, der es sich auf Rosemarys Kartons bequem gemacht hatte.
    „Wo hast du dich denn herumgetrieben? In den letzten Tagen habe ich dich ja kaum zu Gesicht bekommen.“
    Der große Kater schloss kurz die Lider und antwortete mit einem leisen Schnurren. Dann streckte er langsam eine Pfote aus, ohne sein Herrchen aus den Augen zu lassen.
    „Du hast dich sicher mit dieser ordinären Katze vergnügt.“
    Triangel schloss die Augen und gab keinen Laut von sich.
    Willis nickte. „Ja, du hast recht, vielleicht sollten wir mal eine Pause einlegen.“
    Er blickte noch einmal durch das Teleskop, machte ein paar

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